Innerhalb des Winter-Transferperiode gingen in der Bundesliga 69 Transfers über die Bühne, das Gesamtvolumen liegt bei 161,7 Millionen Euro. Eine Bilanz.
Die Gewinner
1. FC Den nach derzeitigem Stand besten Transfer darf das Schlusslicht der Tabelle für sich beanspruchen: Köln holte Simon Terodde für gerade mal zwei Millionen Euro von der Stuttgarter Ersatzbank. Der zahlte das Vertrauen mit Toren zurück: In den ersten beiden Spielen gelangen ihm drei Treffer, beide Partien gewann der FC. Mittlerweile ist der Klassenerhalt nur vier Punkte entfernt und wieder zum Greifen nah – auch dank Goalgetter Simon Terodde.
FC Schalke 04Zugegeben: Die spektakulären Transfers gab es in Gelsenkirchen nicht. Aber mit Coke (Levante) wurde ein Großverdiener abgegeben, dazu kam mit Cedric Teuchert (Nürnberg) ein hoffnungsvolles Talent. Marko Pjaca (Juventus) hat großes Potential, Abdul Rahman Baba (Chelsea) kann ebenfalls ein Gewinn sein.
Werder Bremen Auch die Bilanz der Norddeutschen liest sich unspektakulär, könnte aber genau die richtige Mischung sein: Sebastian Langkamp (Berlin) ist ein solider Innenverteidiger, Milot Rashica (Arnheim) gilt als großes Talent auf der offensiven Außenbahn.
Die Verlierer
Borussia Dortmund In Dortmund dürfte man gottfroh sein, dass das Dauerthema Aubameyang endlich vorbei ist: Für 63,75 Millionen wechselte der Gabuner zu Arsenal. Beim BVB kehrt nun zwar Ruhe ein – wer aber in Zukunft für die Tore sorgen soll, ist nicht ganz klar. Michy Batshuayi kam zwar auf Leihbasis vom FC Chelsea, brachte es in der bisherigen Saison aber nur auf zwei Ligatore. Der 22-jährige Belgier hat große Anlagen, an das Niveau von Aubameyang kommt er noch nicht heran: Der Neu-Londoner war mit 13 Toren und fünf Assists an mehr als jedem dritten BVB-Tor beteiligt. Sollte Batshuayi nicht einschlagen, hat der BVB zwar ein prall gefülltes Konto – aber ein Problem im Angriff.
VfB Stuttgart Nach heutigem Stand würde der VfB Simon Terodde wohl nicht noch mal an den direkten Konkurrenten Köln verkaufen. Dass Leihspieler Josip Brekalo vorzeitig wieder nach Wolfsburg beordert wurde, ist ein Verlust und Teil des Rückkehr-Deals mit Mario Gomez gewesen. Für die empfindlichste Schwächung ist die VfB-Führung aber alleine verantwortlich: Aufstiegstrainer Hannes Wolf wurde innerhalb von drei Spieltagen zuerst demontiert, dann gefeuert.
Der geplatzte Transfer
Der 15 Millionen schwere Wechsel des 16-jährigen Talents Umaro Embalo von Benfica Lissabon zu RB schien schon perfekt zu sein – bis ein Tross aus Beratern und Familienangehörigen in Aubameyang-Manier begann, zusätzliche Forderungen zu stellen. Anstatt bei RB spielt Embalo weiterhin in Lissabon.
Die Aufräumer
Zum ersten Mal in seiner Bundesliga-Geschichte hat der FC Augsburg im Winter keinen Spieler geholt. Dafür wurden gleich acht Spieler abgegeben. Der einstige Mammut-Kader ist auf 25 Spieler geschrumpft. Jetzt ist so viel Platz auf dem Trainingsplatz wie selten.
Die Coolen
Während überall neue Spieler begrüßt werden, lässt einige Klubs das Transfergerangel völlig kalt: Neben dem FCA verzichteten auch Leipzig, Hoffenheim, Leverkusen, Hertha und Hamburg auf Neue. Der Tabellenvorletzte HSV geht sogar mit dem identischen Kader in die Rückrunde – eine starke Ansage angesichts der bislang doch recht ausbaufähigen Leistungen. Der einzige Neue steht mit Trainer Bernd Hollerbach an der Seitenlinie. Resignation oder ein Zeichen hanseatischer Coolness? Das wird die Zeit zeigen.
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