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Fußball: Johannes Holzmüller - ein Friedberger bei der Fifa

Fußball

Johannes Holzmüller - ein Friedberger bei der Fifa

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    Johannes Holzmüller aus Friedberg arbeitet seit knapp zehn Jahren bei der Fifa.
    Johannes Holzmüller aus Friedberg arbeitet seit knapp zehn Jahren bei der Fifa. Foto: Imago Sportfotodienst

    Wahrscheinlich gibt es Arbeitgeber, die in den vergangenen Jahren ein ruhigeres Arbeitsumfeld geboten haben als der Fußball-Weltverband Fifa. Vor allem der Abgang des jahrelangen Präsidenten Sepp Blatter ging ziemlich geräuschvoll über die Bühne. Auch dessen Nachfolger Gianni Infantino sorgte vor kurzem mit der Aufstockung der WM auf 48 Teams für eine Kontroverse. Einer, der alles rund um die Fifa seit bald einem Jahrzehnt aus nächster Nähe erlebt hat, ist Johannes Holzmüller. Der 36-Jährige aus dem Friedberger Ortsteil Rinnenthal arbeitet in der Züricher Zentrale der Fifa und sagt: „Ich bin stolz, hier sein zu können. Hier geht es von frühmorgens bis spätabends nur um Fußball. Aber ich weiß natürlich, dass manche anders darüber denken.“

    Sein Lebenstraum heißt Fußball

    Dass es Holzmüller tatsächlich zum Fußball-Weltverband geschafft hat, stellt für ihn die Erfüllung eines Lebenstraumes dar. Schon während des BWL-Studiums an der Universität Augsburg arbeitete er als Praktikant für die Sportagentur Sportfive und machte Station beim Hamburger SV, dem 1. FC Kaiserslautern und dem FC Augsburg. Wie er nach seinem Studienabschluss vor zehn Jahren zur Fifa gekommen ist? Holzmüller lacht: „Tatsächlich mit einer Bewerbung.“ Damals war eine Stelle in der Lizenzabteilung ausgeschrieben. „Ich hatte damals großes Glück, es gab noch nicht so viele Bewerbungen. Heute sieht das anders aus – es scheint je mehr wir in den Medien vertreten sind, desto mehr steigt auch das Interesse an der Fifa als Arbeitgeber.“

    An einem Aufreger war Holzmüller indirekt beteiligt: Die Abteilung, die er leitet, arbeitet dem ehemaligen Weltklassestürmer Marco van Basten zu. Der Ex-Kicker ist Sportdirektor der Fifa und ließ vor einigen Monaten mit ungewöhnlichen Vorschlägen aufhorchen. Unter anderem brachte der 52-Jährige eine Zeitstrafe und die Abschaffung der Abseitsregel ins Spiel. Bei der Mega-WM mit 48 Teams soll anstelle eines Elfmeterschießens ein Shoot-Out veranstaltet werden – eine Idee, die der Chef des europäischen Verbandes Uefa, Aleksander Ceferin, als „Witz“ bezeichnete.

    Holzmüller sieht es etwas anders. „Wir liefern mit unserer Abteilung Fakten, anhand derer untersucht werden kann, ob eine Regelung sinnvoll ist.“ Generell soll nichts verändert werden, was funktioniert. „Aber die Einführung von Zeitstrafen im Jugendbereich wird bereits seit einiger Zeit diskutiert.“ Und Holzmüllers Abteilung liefert das Datenmaterial wie etwa Spieldaten dazu. Ob es tatsächlich eine Regeländerung geben sollte, entscheidet sich in rund zwei Wochen, wenn sich die Regelkommission zu einer Klausur trifft. Über van Basten schwärmt Holzmüller in den höchsten Tönen: „Mit ihm zusammenzuarbeiten, ist schon etwas Besonderes. Alleine die Erfahrung, die er aus seiner Spielerkarriere noch hat, ist beeindruckend.“

    Johannes Holzmüller ist begeistert vom FC Augsburg

    Zur Heimat hält Holzmüller weiterhin Kontakt, schließlich stammt auch seine Frau, mit der er drei Kinder hat, aus der Region. Beim FC Augsburg, wo er bis zur B-Jugend gespielt hat, ist er Vereinsmitglied. Die Entwicklung des Klubs imponiert ihm: „Es ist sensationell, was die Verantwortlichen mit relativ kleinen Mitteln geschafft haben.“ Mit Michael Ströll, dem Geschäftsführer Finanzen, hat Holzmüller noch Kontakt: „Wir schreiben uns ein paar Mal im Jahr.“ Auch die Spielergebnisse des BC Rinnenthal, wo der 36-Jährige bis zu seinem Umzug in die Schweiz gespielt hat, lässt er sich regelmäßig durchgeben – und hat einen Wunsch: „Der Aufstieg in die Bezirksliga wäre was.“

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