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FC Bayern: Guardiola ermahnt Ribéry: Zu oft tritt der Franzose zurück

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Guardiola ermahnt Ribéry: Zu oft tritt der Franzose zurück

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    Zu oft macht Franck Ribery gegenüber Gegnern vom Faustrecht Gebrauch. Wer ihn tritt, den tritt er zurück. Deshalb wurde er jetzt von Pep Guardiola ermahnt.
    Zu oft macht Franck Ribery gegenüber Gegnern vom Faustrecht Gebrauch. Wer ihn tritt, den tritt er zurück. Deshalb wurde er jetzt von Pep Guardiola ermahnt. Foto: Andreas Gebert (dpa)

    Peter Lux, ein kleiner drahtiger Abwehrspieler, ist der letzte Akteur von Eintracht Braunschweig, dem vor mehr als 31 Jahren ein Tor gegen den FC Bayern geglückt ist. Daran hat sich am Mittwochabend im Achtelfinale des DFB-Pokals in München nichts geändert. Der Zweitligist unterlag erwartungsgemäß.

    Nachlässige Bayern mit Glück gegen harmlose Braunschweiger

    Dass die Niederlage mit 0:2 (0:1) überschaubar blieb, war angesichts der jüngsten Torfluten, die sich über die Bayern-Gegner Hamburg (0:8), Paderborn (0:6) und Köln (1:4) ergossen, eine kleine Überraschung. Trotzdem war Eintracht-Coach Lieberknecht mit dem Ergebnis unzufrieden. Ein Tor seiner Mannschaft sei möglich gewesen, „weil uns die Bayern immer wieder dazu eingeladen haben“.

    Tatsächlich wirkten die Gastgeber oft nachlässig, hatten aber auch keine Mühe, ihre Schlampereien gegen die harmlosen Gäste selbst wieder zu korrigieren. Dazu kam auch noch Glück. Franck Ribéry ließ sich nach einem üblen Foul von Braunschweigs Benjamin Kessel zur Revanche hinreißen, was Schiedsrichter Jochen Drees übersah. „Franck hat seine eigene Persönlichkeit“, äußerte sich Pep Guardiola hinterher vieldeutig.

    Impulsiver Ribery: Pep Guardiola mahnt den Wiederholungstäter

    Was er meint: Ribéry ist impulsiv. Wer ihn tritt, auf den tritt er zurück. Nach diesen Regeln ist er aufgewachsen. Deshalb müssen Trainer den ehemaligen Straßenarbeiter immer mal wieder daran erinnern, dass es im zivilen Leben kein Faustrecht gibt. Ribéry ist Wiederholungstäter. Zweimal sah er in der Bundesliga Gelb-Rot, das Champions-League-Finale 2010 verpasste er wegen eines Platzverweises im Halbfinale gegen Lyon. Im Pokal erwischte es ihn 2012 gegen den FC Augsburg. Allerdings muss er auch reichlich einstecken. Ribéry zuckt darüber die Schultern. „Das ist Fußball“, sagt er.

    Was gegen Braunschweig glimpflich abging, könnte nächsten Mittwoch im Achtelfinal-Rückspiel der Champions League gegen Donezk fatale Folgen haben. Weshalb Guardiola in Richtung Ribéry versprach: „Zukünftig wird das nicht mehr passieren.“ Wenn er mag, kann Ribéry das auch als Drohung verstehen.

    Pep Guardiola bei Pressekonferenz missmutig

    Schließlich ist das 0:0 aus dem Hinspiel gefährlich dünn. Um ins Viertelfinale einzuziehen, können sich die Bayern keinen Platzverweis leisten. Also saß Guardiola Mittwochnacht, den Kopf in die Hände gestützt, ein wenig missmutig vor den Journalisten. Auch die beiden sehenswerten Münchner Treffer, Alabas 22-Meter-Freistoß in den Torwinkel und Götzes Solo, munterten ihn nicht auf.

    Es war ein mühsamer Abend gewesen, der bei aller Dominanz des Rekordmeisters sogar noch zäher hätte verlaufen können. Dass Alabas Freistoß-Tor zum 1:0 tatsächlich ein Braunschweiger Foulspiel vorausgegangen war, stritt Lieberknecht ab und hatte damit wohl auch recht. Genauso wie mit der Vermutung, Drees habe den Bayern nach einem elfmeterreifen Foul an Robben den Strafstoß versagt, um Ausgleich zu schaffen.

    Alles in allem aber gibt es nicht so viel unparteiisches Augenmaß, Gerechtigkeit und Glück auf einen Haufen, dass Braunschweig die Münchner hätte bezwingen können. Und Peter Lux bleibt auf diese Weise der herausgehobene Platz in der Historie der Fußball-Beziehung zwischen München und Braunschweig erhalten.

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