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Formel 1: Karrierehelfer Rosberg: Ex-Champion wird Berater für Kubica

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Karrierehelfer Rosberg: Ex-Champion wird Berater für Kubica

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    Nico Rosberg bleibt dem Rennsport treu.
    Nico Rosberg bleibt dem Rennsport treu. Foto: Thomas Frey (dpa)

    Nico Rosberg als Comeback-Beschleuniger: Der zurückgetretene Formel-1-Weltmeister will dem ehemaligen Rennrivalen Robert Kubica auf Weg zurück in die Motorsport-Königsklasse helfen. "Es ist spannend, mit Robert an seiner Rückkehr in die Formel 1 zu arbeiten", twitterte Rosberg zusammen mit einem Foto, das ihn, Kubica und den aktuellen WM-Spitzenreiter Lewis Hamilton aus gemeinsamen Nachwuchstagen zeigt. Kubica und Hamilton seien die Schnellsten gewesen, gegen die er gefahren sei, schrieb Rosberg. 

    Er gehört künftig zum Berater-Team des Polen. Rosberg teilt sich die Aufgaben mit dem bisherigen Manager von Kubica, Alessandro Alunni Bravi. Rosbergs Sprecher Georg Nolte bestätigte entsprechende Berichte der Bild-Zeitung und von autosport.com

    Für Kubica könnte Rosberg zum Beschleuniger werden, zumindest erhofft sich der Pole das. "Es ist fantastisch, mit Nico arbeiten zu können. Wir kennen uns seit der Kindheit und er wird eine große Hilfe bei meinem Formel-1-Comeback sein", sagte Kubica bei Autosport. Er arbeitet mit Hochdruck an seiner Rückkehr in die Formel 1 - mit allerdings auch schon 32 Jahren, am 7. Dezember wird er 33.

    Robert Kubica arbeitet an Formel-1-Comeback

    Den bis dato letzten Grand Prix fuhr er Ende 2010 in Abu Dhabi. Im Februar 2011 verunglückte der 76-malige Formel-1-Starter bei einer Rallye in Italien schwer, zog sich schlimmste Verletzungen vor allem am rechten Arm zu. Eine Leitplanke hatte sich durch den Wagen von Kubica gebohrt. Die Ärzte retteten zumindest den Arm, Kubica ist aber eingeschränkt. Dennoch überzeugte er bei Testfahrten im aktuellen Renault. 

    Die Karriere von Nico Rosberg im Schnelldurchlauf

    DAS RENNDEBÜT: 12. März 2006, Sachir, Bahrain. Rosberg schafft es als Siebter in die WM-Punkte und fährt die schnellste Rennrunde. Da ist selbst Vater Keke baff: «Die schnellste Runde im ersten Formel-1-Rennen zu schaffen, ist nicht gerade normal.» Und was sagt der Sohn? «Ich hätte nicht gedacht, dass ich mich gleich am ersten Rennwochenende so sehr freuen kann. Es ist toll.» Dabei ist der damals 20-Jährige mit seinem Williams in der ersten Runde noch ins Heck des BMW-Sauber von Landsmann Nick Heidfeld gefahren. «Nach der ersten Kurve dachte ich, es ist gelaufen», meint Rosberg.

    DAS PODIUMSDEBÜT: 16. März 2008, Melbourne, Australien. Mit 22 Jahren schafft es Rosberg erstmals aufs Podest eines Formel-1-Rennens. «Das ist der Wahnsinn, hier oben zu stehen auf dem Podium. Ich freue mich tierisch», sagt Rosberg. Er wird Dritter. Schneller sind nur der spätere Weltmeister 2008 und jetzige Mercedes-Stallrivale Lewis Hamilton im McLaren sowie Heidfeld.

    DER WECHSEL: Nach vier Jahren bei Williams unterschreibt Rosberg bei Mercedes, Anfang 2010 geht es los. Der deutsche Autobauer stellt nach Jahrzehnten wieder ein Werksteam - und Rosberg ist zunächst der deutsche Starfahrer. Bis zum 23. Dezember 2009. An diesem Tag verkündet Mercedes das Comeback des erfolgreichsten Piloten in der Formel-1-Historie: Michael Schumacher. Jahre später gibt Rosberg zu: «Ein Schock» sei es gewesen, als ihm mitgeteilt wurde, wer da sein neuer Teamkollege würde.

    DAS SIEGDEBÜT: 15. April 2012, Shanghai, China. Sieg im 111. Rennen seiner Karriere. Rosberg ist 26 Jahre alt und der erste siegreiche Mercedes-Werksfahrer seit dem legendären Fangio in den 50er Jahren. «Ich bin unglaublich happy. Der Hammer», sagt er nach dem Großen Preis von China.

    NEUER TEAMKOLLEGE : Ende 2012. Mercedes gibt bekannt: Hamilton wird der neue Teamkollege von Rosberg. Das deutsche Team mit dem Hauptwerk im englischen Brackley holt einen Briten als Nachfolger für Schumacher. Und einen Weltmeister. Auch eine Ansage an Rosberg.

    ERSTE WM-NIEDERLAGE: 23. November 2014, Abu Dhabi, Vereinigte Arabische Emirate. Rosberg führt einen aussichtslosen Kampf. Hamilton gewinnt die WM. «Es ist schwer. Die Enttäuschung sitzt schon tief. Ich muss das jetzt erst einmal verarbeiten», sagt Rosberg. Technische Probleme an seinem Mercedes machen alle Hoffnungen zunichte. Beachtenswert: Rosberg hätte seinen maladen Wagen auch einfach abstellen können, er will dieses Rennen aber zu Ende bringen. Er will nicht aufgeben, auch wenn nur Rang 14 dabei herausspringt.

    ZWEITE WM-NIEDERLAGE: 25. Oktober 2015, Austin, USA. Wieder nur WM-Zweiter. Wieder geschlagen von Hamilton. Der Brite sorgt in der erste Kurve für Klarheit auf der Strecke und im WM-Duell, aber auch für den nächsten Stallkrach der einstigen Kumpels. «Mein Teamkollege versucht, mich verhungern zu lassen. Dass er in mich rein fährt, ist ein Schritt zu viel für mich», klagt Rosberg.

    DER WM-TRIUMPH: 27. November 2016, Abu Dhabi, Vereinigte Arabische Emirate. Zwei Jahre nach seiner bittersten Formel-1-Niederlage im WM-Finale mit Lewis Hamilton erklimmt Rosberg den Gipfel. Auf dem Yas Marina Circuit sichert sich der gebürtige Wiesbadener cool seinen ersten Weltmeistertitel und streift den Ruf als ewiger Zweiter ab. Endlich hat er seinen Mercedes-Stallrivalen Hamilton geschlagen.

    DER FORMEL-1-ABSCHIED: 2. Dezember 2016, Wien, Österreich. Damit rechnet nun wirklich niemand. Nico Rosberg verkündet nur fünf Tage nach seinem Triumph seinen Rücktritt. «Am Montagabend habe ich mich dann endgültig zu diesem Schritt entschieden», schreibt Rosberg auf Facebook.

    Formel-1-Weltmeister Nico Rosberg wird künftig Robert Kubica beraten.
    Formel-1-Weltmeister Nico Rosberg wird künftig Robert Kubica beraten. Foto: Sebastian Gollnow (dpa)

    Spekuliert wird, dass Kubica ein Kandidat beim britischen Williams-Team als Nachfolger von Felipe Massa sein könnte. Immerhin hat Rosberg, der sich seinerseits bei Vertragssachen zuletzt von Ex-Pilot Gerhard Berger hatte managen lassen, auch eine Williams-Vergangenheit. Er startete 2006 seine Karriere im Williams, sein Vater Keke wurde mit dem britischen Team 1982 Weltmeister.

    Dass Rosberg Junior sich nun als Berater für Kubica schon wieder ein bisschen zurück in die Formel-1-Welt begibt, kommt durchaus überraschend. Er hatte vor rund drei Wochen gesagt, er sei momentan in der Entdeckungsphase. "Es ist eine tolle Situation in meinem Leben." Zudem hatte er Ende Juli angekündigt, nächstes Jahr an der Stanford Business School in einem Kompaktkurs zu studieren. Rosberg war nach seinem WM-Triumph im vergangenen Jahr zurückgetreten.

    AZ/dpa

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