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DFB-Aufgebot: Kein Platz für Kießling

DFB-Aufgebot

Kein Platz für Kießling

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    Frankfurt/Main Kein Kießling, kein Weidenfeller und auch kein Großkreutz: Für den letzten Schritt zur WM 2014 in Brasilien bleibt sich Joachim Löw selbst treu und baut trotz prominenter Ausfälle auf sein bewährtes Personal. „Wir haben immer gesagt, dass wir die Qualifikation mit dem Kern des Kaders auch beenden. Wir haben gute Chancen, das endgültig zu fixieren, und wir haben absolutes Vertrauen in die Spieler, die die Qualifikation auch gespielt haben“, betonte der Bundestrainer nach der Nominierung seines Kaders für den Endspurt in der WM-Qualifikation gegen Irland (11. Oktober) und Schweden (15. Oktober) am Freitag.

    Löws jüngste Gesprächsoffensive in Dortmund und Leverkusen hatte Anlass für Spekulationen gegeben, der DFB-Chefcoach könnte ein Comeback von Stefan Kießling oder ein Debüt von Roman Weidenfeller in Betracht ziehen. Bayer-Stürmer und Borussen-Torwart fehlen aber im 22 Spieler umfassenden Aufgebot für die Spiele in Köln und Stockholm – wie auch der zuletzt formstarke BVB-Mann Kevin Großkreutz.

    Letztlich geklärt hat Löw in einer Video-Botschaft die Rolle für Kießling: Der Bundesliga-Torschützenkönig bleibt nur ein absoluter WM-Notnagel. „Ich habe ihm gesagt, dass ich in erster Linie auf Mario Gomez und Miroslav Klose als Stürmer setze, und dass ich dahinter den einen oder anderen Spieler habe, den ich in diesem Jahr noch mal testen will“, berichtet Löw in einem DFB-Online-Interview von einem persönlichen Gespräch mit Kießling unter der Woche. Laut Löw ist Kießling aber zu einem Einsatz im kommenden Jahr in Brasilien bereit. „Es würde ihm nicht ganz gerecht werden, wenn man ihn einmal holt und dann wieder wegschickt. Er hat viele Tore erzielt und ist fast 30 Jahre alt. Von daher haben wir uns verständigt, dass er, wenn er gebraucht wird, bei mir und bei der Nationalmannschaft uns auch zur Verfügung steht“, sagte Löw. Letztmals hatte Kießling bei der WM 2010 für Deutschland gespielt.

    Auch die Ungereimtheiten mit Borussia Dortmund sind für Löw nach einem fast zweistündigen Gespräch mit Trainer Jürgen Klopp beseitigt. Den Vorwurf, BVB-Spieler schlechter zu behandeln, wies der DFB-Chefcoach zurück.

    Wer Löw kennt, wurde von der Personal-Entscheidung nicht überrascht. Unbeeindruckt von öffentlicher Meinung zieht er seine Planungen Richtung Zuckerhut-Turnier 2014 durch. Daran konnte auch der erneute Komplett-Ausfall seiner Sturmabteilung nichts ändern. Einzige nominelle Spitze ist nach den Operationen von Klose (Fuß) und Gomez (Knie) der Mönchengladbacher Max Kruse.

    Viel spricht nun dafür, dass Löw gegen die technisch in der Defensive eher limitierten Iren wie schon im März beim Doppelspieltag gegen Kasachstan auf einen verkappten Neuner im Angriffszentrum setzen wird. Damals hatte Mario Götze diese Rolle übernommen. Der Münchner steht in gewisser Weise nur unter Vorbehalt erstmals seit März wieder im DFB-Kader. Kurz nach der Genesung von seiner Fußverletzung wäre den Münchner Verantwortlichen wohl eine Aufbauwoche für den 21-Jährigen lieber als ein Quali-Finale.

    Marco Reus oder Thomas Müller wären weitere Optionen. Oder auch Mesut Özil. Der in Bestform zum DFB-Team kommende Arsenal-Profi hatte zu Jahresbeginn in Frankreich (2:1) eine halbe Stunde auf dieser Position testen dürfen. Wegen Blessuren pausieren müssen neben Klose und Gomez auch Marcel Schmelzer und erneut Lukas Podolski und Ilkay Gündogan. (dpa)

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