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Halbfinals: Keine Familienparty

Halbfinals

Keine Familienparty

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    Mischa Zverev
    Mischa Zverev

    Glückwünsche zum Finaleinzug tauschten die Tennis-Brüder Alexander und Mischa Zverev nicht mehr aus. Vor dem Auftakt zum wichtigsten deutschen Herren-Event heute im westfälischen Halle hatten die derzeit besten deutschen Profis am Wochenende beide noch die Chance auf eine Titel-Sause. Doch in den jeweiligen Halbfinals hatte überraschend nicht nur der routiniertere Mischa Zverev, sondern auch Top-Talent Alexander Zverev das Nachsehen. So endeten die Rasen-Turniere in Stuttgart und s’Hertogenbosch ohne eine feiernde Tennis-Familie Zverev.

    Wimbledon ist der sportliche Höhepunkt der Rasensaison. Gerade zu den Karriere-Plänen des jüngeren Hamburgers, dem als künftiger Nummer eins gehandelten Alexander Zverev, würden positive Schlagzeilen dort passen. Vier Wochen nach seinem Masters-Erfolg von Rom verpasste es der Jungstar, das enttäuschende Erstrunden-Aus bei den French Open vergessen zu machen. Dem niederländischen s’Hertogenbosch hatte er zum Ärger der Stuttgarter Veranstalter den Vorzug gegeben und verlor gegen den Luxemburger Gilles Muller im Halbfinale 6:7 (5:7), 2:6. Damit wartet der 20-Jährige noch auf seinen ersten Turniererfolg auf Rasen, ebenso wie sein Bruder auf seinen Premieren-Titel auf der ATP-Tour.

    Etwas früher als Alexander war Mischa Zverev am Samstag mit dem Handtuch über den Schultern und gesenktem Kopf rund 550 Kilometer entfernt vom Platz getrottet. 7:6 (7:2), 6:7 (4:7), 5:7 gegen den Spanier Feliciano López leuchtete als bitteres Ergebnis auf den kleinen Leinwänden des Center Courts auf. Über die bis zu den Halbfinals erfolgreiche Woche hatten die beiden ständig Kontakt gehalten. Ihre Entscheidung, Ende Juli nicht in Hamburg anzutreten, sondern Hartplatz-Events in den USA vorzuziehen, enttäuschte Turnierdirektor Michael Stich. „Wäre Hamburg ein Hartplatzturnier, würde ich natürlich spielen“, begründete Mischa Zverev. Die eigene Karriere geht vor, auch wenn der jüngere Zverev gar eine schriftliche Vereinbarung mit Stich hatte.

    In der kommenden Woche setzen beide gemeinsam erst einmal im westfälischen Halle die Vorbereitung auf Wimbledon fort. Der jüngere, aber größere Bruder war es 2014, der Mischa Zverev antrieb, es weiter zu versuchen. Im Schatten der großen Tennis-Hoffnung mauserte sich der 29-Jährige zur deutschen Nummer zwei. Den Abstand zum Familienmitglied dürfte er in der Rangliste jetzt verringern. Mit dem Stuttgart-Halbfinale rückt Mischa voraussichtlich auf Rang 29 vor, steht soweit vorn wie nie. Alexander Zverev dürfte aus den Top Ten rutschen.

    Das Franzose Lucas Pouille gewann gestern das Finale. Der 23-Jährige setzte sich Feliciano López aus Spanien mit 4:6, 7:6 (7:5), 6:4 durch. Er strich dafür ein Preisgeld von 112 460 Euro ein und bekam ein Cabriolet. (dpa)

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