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Korruption: Ex-Funktionäre vor Gericht

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Korruption: Ex-Funktionäre vor Gericht

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    Julio Grondona
    Julio Grondona

    Der frühere Fifa-Vizepräsident Julio Grondona soll bei der WM-Vergabe an Katar mehr als 800000 Euro für seine Stimme erhalten haben. Im Prozess um den Fifa-Korruptionsskandal wurden entsprechende Vorwürfe der Bestechlichkeit gegen den vor drei Jahren gestorbenen argentinischen Verbandschef erhoben.

    Medienberichten zufolge beschuldigte der frühere Chef einer argentinischen Sportmarketingfirma, Alejandro Burzaco, als Zeuge vor einem New Yorker Gericht Grondona, das Bargeld dafür bekommen zu haben, dass er für Katar als WM-Gastgeber 2022 stimmt. Grondona war eines von 22 Mitgliedern des Fifa-Exekutivkomitees, das im Dezember 2010 in Zürich über die WM-Gastgeber 2018 und 2022 abstimmte. Russland und Katar erhielten damals den Zuschlag. Burzaco bezichtigte bei dem Verfahren zudem weitere drei ehemalige hochrangige Fußball-Funktionäre aus Südamerika der Bestechlichkeit: José Maria Marin (ehemals Präsident des brasilianischen Verbandes), Manuel Burga (ehemals Präsident von Perus Verband) und Juan Ángel Napout (ehemals Präsident des südamerikanischen Verbandes Conmebol und von Paraguays Verband) weisen die Anschuldigung zurück. Das Trio soll Schmiergelder in Millionenhöhe angenommen haben. Als Gegenleistung sollen sie TV- und Sponsorenrechte für Fußballturniere an eine Marketingfirma vergeben haben. Burzaco hat sich bereits mehrerer Vergehen schuldig bekannt. Nach Ermittlungen der US-Justiz zur Fifa-Affäre waren mehrere ehemalige Fußball-Funktionäre verhaftet worden, weil sie für die Vergabe von Fernsehrechten Schmiergelder angenommen haben sollen. Mehr als 40 Personen haben sich inzwischen schuldig bekannt, mehr als zwei Jahrzehnte insgesamt mindestens 150 Millionen Dollar Schmiergelder angenommen zu haben.

    Die Vergabe der Übertragungsrechte wird auch in Argentinien richterlich untersucht. Dort hat ein beschuldigtes Ex-Regierungsmitglied Argentiniens Suizid begangen. Der 52 Jahre alte Rechtsanwalt warf sich laut Medien nach Zeugenangaben vor einen Zug. Er war während der Regierung von Cristina Fernández de Kirchner (2007-2015) für die Koordination der Fernsehübertragung der lokalen Fußballliga mitverantwortlich. (dpa)

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