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Kommentar: RB Leipzig hat gegen den FC Bayern zwei Chancen vergeben

Kommentar

RB Leipzig hat gegen den FC Bayern zwei Chancen vergeben

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    Leipzigs Trainer Ralph Hasenhüttl hadert mit der Leistung des Schiedsrichters.
    Leipzigs Trainer Ralph Hasenhüttl hadert mit der Leistung des Schiedsrichters. Foto: Hendrik Schmidt, dpa

    Gelassenheit wird meist von jenen vorgelebt, die keinerlei Grund haben, gestresst zu sein. Ohne Blutdrucksenker dem Wellengang an der Nordsee zuzuschauen, gelingt problemlos. Contenance in kniffligen Situation zu bewahren, ist schwieriger. Ralph Hasenhüttl und Ralf Rangnick sind daran grandios gescheitert.

    Ihr geballter Zorn konzentrierte sich auf Schiedsrichter Felix Zwayer. Der hatte in der Tat einen jener Tage erwischt, an denen einem selbst das Wasser im Kochtopf anbrennt. Keitas Platzverweis war absolut regelkonform. Allerdings hätten dann auch zumindest Vidal und Tolisso frühzeitig auf Münchner Seite für ähnliche Vergehen in der ersten Halbzeit verwarnt werden müssen.

    Auf Freistoß statt auf Elfmeter in der ersten Halbzeit beim Foul Vidals an Forsberg zu entscheiden, war auch kein schwerwiegender Fehler. Selbst nach mehreren Zeitlupen-Einstellungen lässt sich nicht zweifelsfrei feststellen, wo genau der Tatort zu verorten ist. Auf die Idee, deswegen den 40 Meter entfernt stehenden Assistenten zu befragen, muss man aber auch erst mal kommen. Der Leipziger Furor ist verständlich.

    FC Bayern gewinnt gegen RB Leipzig

    Leipzigs Sportdirektor Ralf Rangnick (r) wird in der Halbzeitpause von Mats Hummels (verdeckt) daran gehindert mit Schiedsrichter Zwayer zu diskutieren.
    Leipzigs Sportdirektor Ralf Rangnick (r) wird in der Halbzeitpause von Mats Hummels (verdeckt) daran gehindert mit Schiedsrichter Zwayer zu diskutieren. Foto:  Hendrik Schmidt, dpa

    Aber er sollte sich anders kanalisieren lassen. Den Schiedsrichter in der Halbzeit zu bestürmen, um ihm ein Handy-Video zu zeigen, wie es Rangnick vorhatte, ist beschämend. Hasenhüttl machte es nicht besser, als er nach der Partie Zwayer recht unverblümt vorwarf, die Partie im Alleingang entschieden zu haben. Er behauptete, der Schiedsrichter habe mit seinem Platzverweis gegen Keita ein „über 55 Minuten überragendes Spiel in einem Moment zerstört“.

    Vor einem Jahr hörte sich der Trainer noch anders an. Als die Leipziger wegen einer dreisten Schwalbe Timo Werners gegen Schalke gewannen, sagte er: „Wenn der Schiedsrichter eine Schwalbe sieht und ihm Gelb gibt, dann ist das so. Und wenn er das nicht tut, dann ist das auch so.“ Gleichmut ist eine Charaktereigenschaft der Gewinner. Sportler können auch in der Niederlage siegen. Diese Chance haben die Leipziger am Mittwoch verpasst.

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