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Motorsport: René Rast rast raus aus dem Schatten

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René Rast rast raus aus dem Schatten

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    Jubel bei René Rast. In den letzten beiden Rennen überholte der 30-Jährige den Führenden Mattias Ekström und sicherte sich den DTM-Titel.
    Jubel bei René Rast. In den letzten beiden Rennen überholte der 30-Jährige den Führenden Mattias Ekström und sicherte sich den DTM-Titel. Foto: Lienert

    Das Deutsche Tourenwagen Masters (DTM) war spannend bis zur Ziellinie. Mattias Ekström kam als Tabellenführer nach Hockenheim, doch am Ende überholte DTM-Neuling René Rast, 30, aus Minden alle und sicherte sich im Audi RS5 den Titel. Ekström wurde wie im Vorjahr Vizemeister, Jamie Green Dritter. „Das ist ein unbeschreibliches Gefühl, jetzt fällt großer Druck von meinen Schultern“, sagte Rast. Er siegte mit drei Punkten Vorsprung vor seinem Markenkollegen vom Kemptener Team Abt Sportsline. Ekström wurde bei den beiden Finalrennen Elfter und Achter: „Wir haben alles versucht, am Ende hat es nicht gereicht.“ Die Abte hatten ihren sechsten Titel schon fest im Blick. Zehn Jahre nach seinem zweiten DTM-Titel wollte der 39-jährige Schwede den Sack zumachen. Entsprechend enttäuscht zeigte sich Teamchef Hans-Jürgen Abt: „Das ist Sport, es kann nur einen Sieger geben.“

    Für Rast war es eine Fahrt in die DTM-Geschichtsbücher, weil er sich den Titel in seiner ersten Saison und nach lediglich 21 Starts sichern konnte. Das war zuletzt dem Italiener Nicola Larini vor 24 Jahren gelungen. „Der Titel war vor einem Jahr so weit weg wie der Planet Pluto“, sagte er im Ziel. Rast gilt als äußerst ruhiger Zeitgenosse, beständig hat er auf seinen großen Erfolg hingearbeitet. Zum sportlichen Glück gesellt sich privates. Rast lebt seit kurzem mit Lebensgefährtin Diana und dem elf Monate alten Sohn Liam James im österreichischen Bregenz. Sein erster DTM-Einsatz war im Juli 2016 in Zandvoort für Adrien Tambay. Beim Finale 2016 vertrat er Ekström und sammelte als Sechster erste Punkte. In diesem Jahr sammelte der Ex-Porsche- und GT-Masters-Sieger drei Siege und stand zwei Mal auf der Poleposition. „Mein Ziel war es, bester Rookie zu werden.“ Er betonte stets: „Ich will lernen, regelmäßig Punkte sammeln und immer gut durchkommen.“ Das ist ihm mit dem Team Rosberg gelungen, er sicherte Fahrer- und Teampokal. „Es war grandios, vor voller Kulisse zu fahren“, lobte Rast die 152000 Fans, die am Rennwochenende an den Hockenheimring gekommen waren. Unter ihnen waren auch seine Eltern. Rast, der als zielstrebiger Rennsportler gilt, verzichtete zur Meisterfeier auf sein bevorzugtes Getränk. Normalerweise trinkt er ausschließlich Wasser. Rast sagte mit einem Grinsen: „Ich nehme lieber eine Cola.“ Für Audi war der Triumph in Hockenheim der erste Fahrertitel seit 2013. Damals siegte Mike Rockenfeller, der im Finalrennen hinter Vorjahresmeister Marco Wittmann (BMW) und Rast auf Platz drei kam.

    1. Rennen (36 Runden 4,574 km/164,664 km) 1. Green (Großbritannien) – Audi RS 5 DTM 56:52,478 Min.; 2. Rockenfeller (Landschlacht/Schweiz) – Audi RS 5 DTM +3,939 Sek.; 3. Glock (Thurgau/Schweiz) – BMW M4 DTM +5,666; 4. Martin (Belgien) – BMW M4 DTM +10,448; 5. Mortara (Italien) – Merced.-AMG C63 DTM +12,962; 6. Rast (Minden) – Audi RS 5 DTM +14,752; 7. Wickens (Kanada) – Merced.-AMG C63 DTM +16,196; 8. Auer (Österreich) – Merced.-AMG C63 DTM +23,633; 9. Paffett (Großbritannien) – Merced.-AMG C63 DTM +24,615; 10. Spengler (Kanada) – BMW M4 DTM +25,027; ... 1

    2. Rennen (36 Runden/164,664 km) 1. Wittmann (Fürth) – BMW M4 DTM 56:47,699 Min.; 2. Rast (Minden) – Audi RS 5 DTM +3,143 Sek.; 3. Rockenfeller (Landschlacht/Schweiz) – Audi RS 5 DTM +6,280; 4. Paffett (Großbritannien) – Merced.-AMG C63 DTM +15,844; 5. Green (Großbritannien) – Audi RS 5 DTM +17,835; 6. Martin (Belgien) – BMW M4 DTM +19,372; 7. Farfus (Brasilien) – BMW M4 DTM +20,386; 8. Ekström (Schweden) – Audi RS 5 DTM +21,229; 9. Mortara (Italien) – Merced.-AMG C63 DTM +22,902; 10. Lucas Auer (Österreich)

    Fahrer-WertungEndstand nach 18 Wettbewerben 1. Rast (Minden) – Audi 179 Pkt.; 2. Ekström (Schweden) – Audi 176; 3. Green (Großbritannien) – Audi 173; 4. Rockenfeller (Landschlacht/Schweiz) – Audi 167; 5. Wittmann (Fürth) – BMW 160; 6. Auer (Österreich) – Mercedes-Benz 136; 7. Glock (Thurgau/Schweiz) – BMW 133; 8. Martin (Belgien) – BMW 132; 9. Robert Wickens (Kanada) – Mercedes-Benz 119; 10. Paffett (Großbritannien) – Mercedes-Benz 102

    Hersteller-Wertung 1. Audi 798 Pkt.; 2. Mercedes-Benz 568; 3. BMW 560

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