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ZDF-Sportstudio: Schonungslos offen: Hakan Calhanoglu über Waffen und Verrat beim HSV

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Schonungslos offen: Hakan Calhanoglu über Waffen und Verrat beim HSV

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    Hakan Calhanoglu redete bei Katrin Müller-Hohenstein im ZDF-Sportstudio Klartext.
    Hakan Calhanoglu redete bei Katrin Müller-Hohenstein im ZDF-Sportstudio Klartext. Foto: ZDF Sportstudio (Screenshot)

    Moderatorin Katrin Müller-Hohenstein nannte es ein "bemerkenswertes" Gespräch. Tatsächlich dürfte es der aufregendste Auftritt eines Studiogastes beim aktuellen sportstudio im ZDF seit sehr langer Zeit gewesen sein.

    Hakan Calhanoglu nimmt im ZDF-Sportstudio kein Blatt vor den Mund

    Hakan Calhanoglu nahm in der ZDF-Sendung kein Blatt vor den Mund und plauderte munter drauf los. Egal ob das Wechsel-Theater beim HSV, psychische Probleme oder den "Knarren-Vorfall" bei der türkischen Nationalmannschaft - der Bayer-Star nahm zu jeder Frage ausführlich Stellung. Bei Twitter wurde die Sendung in der Nacht schnell zum Topthema. Nicht wenige Nutzer hatten offenbar das Gefühl, dass sich der 20-Jährige gerade um Kopf und Kragen redet.

    Calhanoglu spricht auch über das Wechseltheater beim HSV

    Hakan Calhanoglu wirft dem ehemaligen HSV-Sportchef Oliver Kreuzer Wortbruch vor.
    Hakan Calhanoglu wirft dem ehemaligen HSV-Sportchef Oliver Kreuzer Wortbruch vor. Foto: Christian Charisius (dpa)

    Einen dürfte die Redseeligkeit von Calhanoglu allerdings wenig gefreut haben: den ehemaligen Hamburger Sportchef Oliver Kreuzer.

    Die Kurzversion von Calhanoglus Ausführungen: Das Treuebekenntnis nach der Vertragsverlängerung im Winter 2013 sei nur für Kreuzer gewesen, da dieser beim Abstiegs bedrohten Bundesligisten dringend ein Erfolgserlebnis gebraucht habe. Hinter den Kulissen sei aber ausgemacht gewesen: Bei einem entsprechenden Angebot könne Calhanoglu gehen. Als dieses dann gekommen sei, sei Kreuzer ihm jedoch in den Rücken gefallen und habe ihn zum Buhmann gemacht, so der 20-Jährige im ZDF. Ganz nach dem Motto: "Hakan ist schuld".

    Calhanoglu redet im Sportstudio über Vorfall mit Gökhan Töre

    Doch damit nicht genug: Auch zur "Pistolen-Affäre" antwortete Calhanoglu ausführlich. Zum Hintergrund: Nach dem WM-Quali-Spiel der Türken gegen Holland im Oktober 2013 soll der Ex-Hamburger Gökhan Töre mit einem Freund ins Hotel der türkischen Nationalmannschaft gestürmt sein, und sich Zugang zum Zimmer der Nationalspieler Ömer Toprak und Calhanoglu verschafft haben.

    Im ZDF schilderte Calhanoglu nun den Vorfall. Demnach ging es bei dem Streit um einen Freund von Toprak und die Ex-Freundin von Töre; die beiden Bayer-Profis seien lediglich zur "falschen Zeit am falschen Ort gewesen", so Calhanoglu. Ein Begleiter Töres habe seinen Toprak und ihn mit einer Waffe bedroht. "Ich lag dann in einer Ecke, dann ist er zu mir gekommen und hat gesagt: 'Beweg' dich nicht, sonst erschieße ich dich.', sagte Calhanoglu.

    Er habe zunächst öffentlich zu den Vorkommnissen geschwiegen, weil er Töre nicht habe schaden wollen. "Ich weiß nicht, ob Töre irgendwas genommen hat oder so."

    Der komplette Beitrag ist hier in der ZDF-Mediathek abrufbar. Wir haben die wichtigsten Zitate zusammengestellt.

    Calhanoglu ...

    ... zur Frage, warum er sich für Bayer und nicht für die Bayern entschieden hat:

    Ich fand, dass ich bei Bayer bessere sportliche Chancen habe. Die Konkurrenz bei Bayern München ist viel höher. Ich wollte spielen. Deswegen habe ich mich für Leverkusen entschieden.

    ... zum Vorfall mit Gökhan Töre:

    Die haben mich geschlagen. (...) Ich lag dann in einer Ecke, dann ist er zu mir gekommen und hat gesagt: "Beweg' dich nicht, sonst erschieße ich dich." Egal, hin und her... (...) Ich war sehr nervös, ich konnte mich kaum bewegen. (...) Ja viele lachen jetzt, aber in dem Moment hat man nicht gelacht. Dann war es am Ende fertig und der Junge hat geblutet.

    ... zur Vertragsverlängerung und dem Bekenntnis zum HSV und dem anschließenden Wechseltheater:

    Ich wollte einfach Herrn Keuzer in dem Moment stark machen und er ist mir in den Rücken gefallen. Somit stand ich einfach dumm da. Und die Fans wussten nicht, worum es geht (...) Ich habe das eigentlich nur für Herrn Kreuzer getan.

    ... zur Krankschreibung zum Saisonstart in Hamburg:

    In Hamburg konnte ich kaum mehr rausgehen. Ich wurde von allen Seiten beleidigt. Mein Auto wurde kaputtgeschlagen. Im Internet habe ich Beschimpfungen bekommen. Dann war ich mental auch nicht mehr so stark. Und deswegen habe ich eine professionelle Unterstützung gebraucht. (...) Deswegen habe ich die Krankschreibung gemacht.

    ... zur schnellen Genesung nach dem Wechsel zu Bayer Leverkusen:

    Als ich den Vertrag unterschrieben habe, war es für mich auch wieder eine Motivation, da hin zu gehen, auch was Neues zu erreichen. Da habe ich mich dann auch locker gefühlt. drs

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