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Porträt: Tina Maze: Die Spezielle

Porträt

Tina Maze: Die Spezielle

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    In Slowenien ist Tina Maze die mit Abstand populärste Sportlerin.
    In Slowenien ist Tina Maze die mit Abstand populärste Sportlerin. Foto: Eddy Lemaistre, dpa

    Kürzlich, bei der Alpinen Ski-WM in Schladming hat Tina Maze auch gesungen. Am Abend des Valentinstages im VIP-Zelt eines Sponsors. Am nächsten Morgen waren die österreichischen Zeitungen voll mit Bildern von Maze. In Lederhose, mit strammen Wadeln und Mikrofon in der Hand.

    Das einhellige Urteil: Maze kann singen. Allerdings nicht so gut, wie sie Skifahren kann. Im alpinen Skizirkus ist die Slowenin derzeit das Maß der Dinge. Nur eine Lindsey Vonn in Topform hätte ihr vielleicht Paroli bieten können. Da sich die aber schwer verletzt hat, zieht Maze einsam ihre Kreise an der Spitze des Gesamtweltcups.

    Als erste Frau hat Maze mehr als 2000 Punkte erreicht

    Noch stehen zwei Weltcups in dieser Saison an, der erste am Wochenende in Ofterschwang (siehe auch Bericht im Sport), und doch hat die 29-Jährige schon einen Rekord aufgestellt. Als erste Frau bringt sie es auf mehr als 2000 Punkte. Diese Marke hatte bislang nur Hermann Maier erreicht, der vor 13 Jahren exakt 2000 Punkte sammelte. Maze kann aber etwas schaffen, was selbst dem "Herminator" verwehrt blieb: den Sieg in allen Einzeldisziplinen. Im Riesenslalom hat sie die kleine Kristallkugel, die es am Ende der Saison für die Gesamtsieger gibt, schon sicher. Das Klassement im Super-G, Riesenslalom und in der Kombination führt sie ebenfalls an, in der Abfahrt liegt sie einen Punkt hinter der verletzten Vonn. Mazes "Problemkind" ist der Slalom, denn dort scheint das 17-jährige US-Wunderkind Mikaela Shiffrin fast schon enteilt. Maze wäre aber nicht Maze, würde sie nicht bis zuletzt an ihre Chance glauben.

    Ihre Verbissenheit lässt sie von Sieg zu Sieg eilen

    Diese Verbissenheit an der Grenze zum Starrsinn ist es, die sie von Sieg zu Sieg eilen lässt. Maze geht ihren eigenen Weg, gegen alle Widerstände. Auch von einer anonymen Morddrohung am vergangenen Wochenende in Garmisch-Partenkirchen ließ sie sich nicht beeindrucken. Vor fünf Jahren hatte sie sich vom slowenischen Verband abgekapselt und ein eigenes Betreuerteam zusammengestellt. Zu dem gehört auch ihr Lebensgefährte Andrea Massi, der für das Athletiktraining verantwortlich ist. Offenbar ist diese Konstellation optimal für Maze, die so mancher im Weltcup als launische Diva bezeichnet. In einem Interview beschrieb es Mazes Landsmann und Ex-Slalomfahrer Jure Kosir so: "Tina kann starrköpfig sein. Aber ich würde nicht sagen, dass sie eine Diva ist. Sie ist sehr speziell, lassen wir es so stehen."

    Maze ist in Slowenien die populärste Sportlerin

    In Slowenien ist Maze die mit Abstand populärste Sportlerin. Nach der Saison will sie in ihrem Geburtsort Crna na Korokem ausgiebig feiern, der slowenische Präsident Borut Pahor hat sich schon angemeldet. Vermutlich wird auch er eine Gesangseinlage zu hören bekommen.

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