Startseite
Icon Pfeil nach unten
Sport
Icon Pfeil nach unten

WM-Werbung von DFB-Frauen trotz 0:1 gegen USA

Sport

WM-Werbung von DFB-Frauen trotz 0:1 gegen USA

    • |
    WM-Werbung von DFB-Frauen trotz 0:1 gegen USA
    WM-Werbung von DFB-Frauen trotz 0:1 gegen USA Foto: DPA

    28 367 begeisterte Zuschauer in der restlos gefüllten Augsburger impuls arena feierten die teilweise großartig aufspielenden Fußball-Europameisterinnen und boten damit einen schönen Vorgeschmack auf die Heim-WM in knapp zwei Jahren. "Uns allen hat es riesigen Spaß gemacht. Es herrschte schon WM-Atmosphäre. Das war ein toller Jahresabschluss", bilanzierte Trainerin Silvia Neid.

    Die 45-Jährige war wie die Akteurinnen nicht traurig oder enttäuscht über das Resultat im ersten Testspiel 49 Tage nach dem siebten EM-Triumph in Finnland. "Ich kann damit gut leben, weil meine Mannschaft ein tolles Spiel abgeliefert hat. Ich kann mich jedenfalls nicht erinnern, dass wir die USA jemals so klar beherrscht haben. Das lässt für die Zukunft hoffen. Außerdem kann man aus der Niederlage viel lernen", betonte Neid, und fügte schmunzelnd hinzu: "Ich habe nichts gegen Niederlagen, solange wir sie in Testspielen kassieren."

    Linda Bresonik fand es dennoch "sehr ärgerlich", dass man aus den vielen guten Chancen kein Tor gemacht hat. "Wir hätten dem tollen Publikum gern einen Sieg geschenkt. Aber wenn wir dafür bei der WM alle Spiele gewinnen, ist es ja auch okay." So sei es eben manchmal im Fußball, merkte Stürmerin Inka Grings an. "Die einen dominieren, die anderen schießen ein Tor. Wir sind trotzdem stolz auf unsere Leistung." Die erneut erfrischend frech aufspielenden Lira Bajramaj und Kim Kulig packte bereits das WM-Fieber: "Es macht einfach Spaß, vor solch einer Kulisse zu spielen. Wir freuen und schon jetzt auf die WM."

    Obwohl die DFB-Elf den zweimaligen Weltmeister und dreimaligen Olympiasieger aus Amerika unter Dauerdruck setzte, fiel das einzige Tor auf der anderen Seite. Abby Wambach (34.) profitierte dabei von einem Abwehrfehler Saskia Bartusiaks und einem Missverständnis zwischen der Verteidigerin und Nadine Angerer. Die Torhüterin nahm anschließend das 0:1 auf ihre Kappe: "Ich habe die falsche Entscheidung getroffen. Ich hätte auf der Linie bleiben sollen."

    Angerer, die wie Birgit Prinz, Simone Laudehr und EM- Torschützenkönigin Grings zu den zehn Kandidatinnen für die FIFA-Wahl zu "Weltfußballerin 2008" zählt, war dennoch zufrieden. "Ich hatte ja nicht viel zu tun. Von hinten kann man sich das Spiel dann gut anschauen. Ich muss sagen: Ich war vor allem in der ersten Hälfte begeistert von unserer Mannschaft. Ich habe sie selten so gut gesehen", erklärte die Torfrau, die sich wie alle anstecken ließ von der "unglaublichen Begeisterung" im Augsburger Stadion. Freimütig gab sie zu: "Ich bekomme selten eine Gänsehaut. Heute hatte ich eine."

    Dass Gastgeber Deutschland bis zum Start des WM-Turniers am 26. Juni 2011 in Berlin keine Pflicht-, sondern nur Freundschaftsspiele bestreitet, hält Neid nicht für ein großes Problem: "Wir wollen uns mit den besten Teams der Welt messen und werden uns im nächsten Jahr viele hochkarätige Mannschaften wie Brasilien, Nigeria, Japan oder Nordkorea einladen. Das Rückspiel in den USA im nächsten Mai steht auch schon fest. Am liebsten hätte ich die Gegner aber hier in Deutschland. Und das kann man denen vor der WM ja gut verkaufen."

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden