Das EM-Debüt von Ismet Akpinar war eines der kurzen Art. Gut vier Minuten Einsatzzeit bekam der 22-jährige Neuzugang des Basketball-Bundesligisten Ratiopharm Ulm beim 75:63-Auftaktsieg der deutschen Nationalmannschaft gegen die Ukraine. Zu wenig, um sich in der Statistik in den Kategorien Punkte, Rebounds oder Korbvorlagen zu verewigen. Aber für Akpinar ist es ja schon ein Erfolg, dass er in Tel Aviv überhaupt dabei ist. Als übrigens einziger Spieler aus dem aktuellen Kader von Ratiopharm .
Per Günther war gar nicht erst eingeladen worden, die Nationalmannschaft spielt in den persönlichen Planungen des Ulmer Kapitäns wohl ohnehin kaum mehr eine Rolle. Und das nicht nur deswegen, weil auf seiner Position jetzt Dennis Schröder gesetzt ist. Der schillernde Spielmacher des NBA-Vereins Atlanta Hawks lieferte gegen die Ukraine mit 32 Punkten und sieben Assists eine weitere Galavorstellung ab. Für Günthers Vereinskamerad Tim Ohlbrecht wäre die EM nach einer monatelangen Verletzungspause ohnehin viel zu früh gekommen.
Es bleibt also Akpinar, hinzu kommen einige Spieler mit Ulmer Stallgeruch. Allein drei davon spielen für Deutschland: Daniel Theis, der im Sommer vom deutschen Meister Bamberg in die NBA zu den Boston Celtics gewechselt ist, Karsten Tadda, der ebenfalls im Sommer von Ulm nach Oldenburg ging und Robin Benzing vom spanischen Erstligisten Saragossa. Der spielte in den Jahren 2009 bis 2011 für die Ulmer, gegen die Ukraine war er mit 17 Punkten zweitbester deutscher Werfer nach Schröder.
Außerdem ist da noch ein gewisser Christian Burns. Dessen Ulmer Zeit liegt noch länger zurück als die von Benzing. Burns spielte in der Saison 2009/2010 als Amerikaner und Nachfolger von Jeff Gibbs für die Ulmer in der Bundesliga, anschließend kam er weit herum in Europa. Inzwischen hat Burns die Staatsbürgerschaft gewechselt und spielt in Tel Aviv für den deutschen Vorrundengegner Italien. Beim italienischen 69:48-Sieg gegen Gastgeber Israel gingen zwei Rebounds auf sein Konto.
Es gibt zwar noch ein paar Ex-Ulmer, die durchaus EM-Format haben. Aber Myles Hesson (Großbritannien), Jaka Klobucar (Slowenien) und Ian Vougioukas (Griechenland) sind bei den Titelkämpfen nicht dabei.