Startseite
Icon Pfeil nach unten
Sport
Icon Pfeil nach unten
Augsburger Panther
Icon Pfeil nach unten

Augsburger Panther: AEV-Boss Sigl genießt die Euphorie - als Wirt zieht er sich zurück

Augsburger Panther

AEV-Boss Sigl genießt die Euphorie - als Wirt zieht er sich zurück

    • |
    Lothar Sigl zieht sich als Wirt zurück - auf die Augsburger Panther soll das aber keine Auswirkungen haben.
    Lothar Sigl zieht sich als Wirt zurück - auf die Augsburger Panther soll das aber keine Auswirkungen haben. Foto: Ulrich Wagner (Archiv)

    Jubel, Trubel, Panther-Zeit: Seit Wochen zählen die Augsburger Eishockey-Profis zu den besten sechs Mannschaften der Deutschen Eishockey Liga (DEL). Der sportliche Höhenflug schlägt sich auch im Zuschauerzuspruch nieder. Das Heimspiel am Freitag gegen den bayerischen Rivalen Ingolstadt ist zu Wochenbeginn ausverkauft. Bereits zum sechsten Mal in dieser Saison meldet der Klub ein mit 6139 Zuschauern vollbesetztes Curt-Frenzel-Stadion.

    Augsburger Panther wollen Platz sechs verteidigen

    In der Liga belegen die Augsburger mit 5360 Besuchern im Schnitt ihrer 19 Heimspiele den fünften Platz hinter den DEL-Größen Berlin (11637), Köln (11489), Mannheim (11178) sowie Düsseldorf (8082). In Bayern ist der AEV die Nummer eins vor Nürnberg, München, Straubing und Ingolstadt. Gegenüber dem Vorjahr (5025) haben sich die Panther bisher um 335 Zuschauer im Schnitt verbessert. Und der Schluss-Spurt verspricht noch mehr Spannung. „So selbstbewusst sind wir, dass wir sagen, wir kommen in die Play-offs. In welche Runde, wissen wir noch nicht“, sagt Lothar Sigl.

    Der Panther-Hauptgesellschafter hofft ebenso wie Trainer Mike Stewart, dass der AEV den sechsten Tabellenplatz im Saison-Endspurt verteidigt. Der Vorteil: Mit mindestens Rang sechs würde die Mannschaft direkt ins Viertelfinale einziehen, ohne den Umweg über die erste Play-off-Runde der Mannschaften auf sieben bis zehn. Vor zwei Jahren qualifizierten sich die Augsburger direkt für die Runde der letzten Acht und lieferten Nürnberg über die volle Distanz von sieben Partien einen großen Kampf.

    Jaroslav Hafenrichter jubelt: Der Panther-Stürmer verwandelte den entscheidenden Penalty zum 3:2 der Augsburger Panther gegen Bremerhaven.
    Jaroslav Hafenrichter jubelt: Der Panther-Stürmer verwandelte den entscheidenden Penalty zum 3:2 der Augsburger Panther gegen Bremerhaven. Foto: Siegfried Kerpf (Archiv)

    Lothar Sigl schließt sein Landhaus

    Vor dem Bayern-Derby gegen Ingolstadt verkündete Lothar Sigl vor wenigen Tagen, dass seine Frau Brigitte und er den Gasthof „Landhaus Sigl“ in Friedberg-Rederzhausen sofort schließen. Das sei ein lange gereifter Entschluss. „Ich bin gesundheitlich ein wenig angeschlagen, es gibt keine Nachfolgeregelung in der Familie und es ist wirklich unmöglich, Personal in der Gastronomie zu finden“, begründet der 61-Jährige den Schritt. Sigl betont, dass seine unternehmerische Tätigkeit als Gastwirt nichts zu tun habe mit seiner Position als Hauptgesellschafter der Eishockey-GmbH. „Ich habe immer versucht, beide Bereiche strikt zu trennen.“

    Deutet sich auch ein Rückzug aus dem Eishockey-Geschäft an? Für die Panther hat der Schritt keine Auswirkungen, betont er: „Es ist weder mein Plan, mich zurückzuziehen, noch möchte ich meinen Einsatz bei den Panthern erhöhen, der ist hoch genug.“ An der Doppelspitze werde sich vorerst nichts ändern. „Martin Horber und ich denken über eine zukünftige Struktur nach, aber das steht nicht über Nacht an.“

    Seit 32 Jahren arbeitet Sigl für den AEV

    Der Diplom-Betriebswirt arbeitet seit bald 32 Jahren in der Führung des ältesten Eislaufvereins. Zuerst unterstützte Lothar Sigl als engagierter Fan den Augsburger EV, der im Konkurs ab 1987 um das finanzielle Überleben kämpfte. Seit der DEL-Gründung im Jahr 1994 arbeitet er als Hauptgesellschafter und erhielt auch dafür vor kurzem die Verdienstmedaille „Für Augsburg“, die die Stadt an Persönlichkeiten vergibt, die sich „um das Wohl der örtlichen Gemeinschaft des Augsburger Kommunalwesens verdient gemacht haben“. Weiter heißt es in der Begründung: „Seine Beharrlichkeit und sein Mut haben das sportliche Überleben des Klubs garantiert.“

    Aktuell stellt der Hauptgesellschafter zusammen mit Mike Stewart den Kader für die nächste Saison zusammen. Mit den deutschen Spielern und den ausländischen Topleuten wird seit Wochen verhandelt. Zunächst steht das Derby am Freitag (19.30 Uhr) gegen Ingolstadt im Fokus. Trainer Stewart muss auf den Füssener Daniel Schmölz verzichten, der wegen seiner dritten großen Strafe aus dem 3:2 n. P. gegen Bremerhaven gesperrt ist. Christoph Ullmann und Scott Valentine fallen weiter verletzt aus. Verteidiger Arvids Rekis (Kopfprellung) könnte in den Kader zurückkehren. Der 40-Jährige soll ab heute wieder trainieren, seine Einsatzwahrscheinlichkeit beziffert der AEV-Coach auf 50 Prozent.

    Wegen der zahlreichen Ausfälle wurde über mögliche Neuverpflichtungen spekuliert. Zwei Ausländerlizenzen hat der Klub noch frei. Doch auf dem Spielermarkt sind derzeit offenbar keine Profis, die dem AEV sportlich weiterhelfen. Und für das übernächste Heimspiel gegen Nürnberg am 1. Februar sind die Sitzplatz-Tickets nahezu vergriffen.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden