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Augsburger Panther: Kapitän Tölzer adelt Boutin: "Er hat sein bestes Spiel gemacht"

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Kapitän Tölzer adelt Boutin: "Er hat sein bestes Spiel gemacht"

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    Jonathan Boutin rettete den Augsburger Panthern den Sieg in Nürnberg.
    Jonathan Boutin rettete den Augsburger Panthern den Sieg in Nürnberg. Foto: Siegfried Kerpf

    Von Jubel war nichts zu sehen. Während in der Arena von Nürnberg die rund 600 mitgereisten AEV-Fans noch lautstark den 4:1 Auswärtssieg der Augsburger Panther feierten, hatten die Spieler den Erfolg offenbar schon abgehakt.

    Das in Augsburg gekochte und angelieferte Essen stand vor der Umkleide, einige Eishockey-Profis dehnten sich ausgiebig, andere strampelten noch in der Schwitzwäsche auf dem Stand-Fahrrad, um die Erholungsphase unmittelbar nach dem Match einzuleiten. Schließlich geht es „ratzfatz“, wie Trainer Mike Stewart sagt. Am heutigen Freitag um 19.30 Uhr steht im Curt-Frenzel-Stadion das zweite von mindestens vier und höchstens sieben Duellen mit den Franken in der Best-of-seven-Serie auf dem Programm.

    „Wir haben noch gar nichts erreicht. Das war nur ein Spiel einer langen Serie. Aber es ist wichtig, dass wir es im ersten Spiel gut gemacht haben. Das müssen wir wieder machen“, sagte Mike Stewart nach dem 4:1. Einer, vielleicht der wichtigste Faktor im Panther-Spiel, war Jonathan Boutin. 32 von 33 Schüssen parierte der Torwart und wurde zum erhofften Rückhalt seiner Mannschaft. Mannschaftskapitän Steffen Tölzer lobte seinen Schlussmann: „Wir haben heute alle überragend gespielt, aber Boots war besonders stark. Es war für mich das beste Spiel von ihm, seit er hier ist.“

    Auch die mitgereisten Fans in Nürnberg feierten ihn immer wieder mit „Boots“-Sprechchören.

    Dabei hatte Boutin zu Beginn seiner Augsburger Zeit keinen leichten Stand. Nach seinem Wechsel vom Zweitligisten Freiburg gingen Fans gegen seine Verpflichtung auf die Barrikaden. Boutin löschte daraufhin seine Facebook-Seite und hat sich bis heute auch nicht wieder in dem sozialen Netzwerk angemeldet. Tatsächlich überzeugte Boutin nach einer Eingewöhnungszeit: Nachdem er sich an das höherklassige Eishockey in der DEL angepasst hatte, wurde er immer mehr zu einem Rückhalt seines Teams – und lieferte nun ein Glanzstück ab. Seinen Vertrag hat er mittlerweile ebenso verlängert wie sein Stellvertreter Ben Meisner.

    Wenn es nach Steffen Tölzer geht, kann die Reise in den Play-offs gerne weitergehen: „Ich freue mich riesig auf das Heimspiel in Augsburg, erst recht nach unserem Sieg in Nürnberg. Da ist Ausnahmezustand in der Stadt. Die neuen Spieler sollen erleben, was in Augsburg passiert.“ An das Jahr 2010, als die Panther sensationell Vizemeister wurden, kann sich Tölzer noch „sehr gut“ erinnern. „Aber daran denken wir jetzt erst einmal nicht. Wir haben hoffentlich einen weiten Weg vor uns, und das war jetzt das erste von vielleicht sieben Spielen gegen Nürnberg.“

    Neben Tölzer ist Thomas Jordan Trevelyan eine der Leitfiguren und zugleich dienstältester Ausländer in der Augsburger Mannschaft. Seit sechs Spielzeiten stürmt der 33-Jährige für den DEL-Klub. Wegen seines großen Verletzungspechs kam er bis Mittwoch noch nie in den Genuss, mit seinem Klub in der K.-o.-Runde anzutreten. „Es war ein langer Weg für mich. Aber endlich bin ich gesund und kann mitspielen“, freute sich T. J. über seine ganz persönliche Premiere in der Nürnberger Arena.

    Der Torjäger, der auch in dieser Saison 22 Spiele wegen einer Verletzung verpasst hatte, schoss den Treffer zum 2:1, der die Augsburger in Richtung Sieg steuerte. Kurz nach seinem 13. Saisontor bekam der Kanadier die Gelegenheit, den Vorsprung auszubauen. Doch den Penalty vergab der Stürmer mit dem präzisesten Handgelenkschuss aller AEV-Profis und schoss Tigers-Torwart Andreas Jenike an. „Ich wollte den Puck über seiner Fanghand platzieren, aber ich habe die Scheibe nicht richtig getroffen und nicht hoch genug geschossen.“ Im zweiten Duell mit den Franken freut sich Trevelyan auf die Heim-Premiere in den Play-offs: „Wir bauen auf unser Publikum. Ich denke, es wird wieder ein körperlich hartes Match. Aber wir müssen nur genauso spielen wie in Nürnberg.“

    Ob Michael Davies mitspielen kann, stand gestern noch nicht fest. Der Kanadier hatte sich in der 22. Minute am linken Bein verletzt und humpelte zunächst in die Umkleide. Nach einigen Belastungstests brach er die Partie ab. Mike Stewart hofft, dass der Außenstürmer heute Abend wieder im Kader steht, doch das wird sich erst kurzfristig entscheiden.

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