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Augsburger Panther: Wohlgefühl vom ersten Tag: Panther richten sich in Augsburg ein

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Wohlgefühl vom ersten Tag: Panther richten sich in Augsburg ein

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    Neu-Panther Derek Dinger will in Augsburg viel Rad fahren.
    Neu-Panther Derek Dinger will in Augsburg viel Rad fahren. Foto: Michael Hochgemuth

    Es ist der alljährliche Stress für Panthermitarbeiterin Eva Klein und ihre ehrenamtlichen Helfer. „Ende Juli und Anfang August geht es hoch her. Es wird erst ruhiger, wenn alle Spieler eingezogen sind.“ Eva Klein ist dafür zuständig, das sich die Eishockeyprofis schnell in ihrer neuen Heimat wohlfühlen. Die Spieler sind es gewohnt, dass ihnen der Arbeitgeber für das nächste Dreivierteljahr einen Dienstwagen und eine komplett eingerichtete Unterkunft stellt. „Wir haben in der Branche diesbezüglich einen sehr guten Ruf“, sagt Klein. Die Panther haben über 20 Wohnungen gemietet, der sechsköpfige Arbeitsdienst richtet sie ein und stattet sie nach einer Checkliste mit dem nötigsten Hausrat aus. „Das reicht bis zum Dosenöffner“, so Klein.

    Auch Sonderwünsche werden erfüllt. „Ein Spieler hat sich diesmal einen Schaukelstuhl und zwei kleine Betten für die Kinder gewünscht“, erzählt Klein. Nicht nur die Profis, sondern auch ihre Familien sollen sich gut aufgehoben fühlen. „Wenn die Frau zufrieden ist, kann sich ihr Mann auf das Eishockey konzentrieren“, heißt das Credo im Panthermanagement. Eva Klein und ihre Helfer standen unter Zeitdruck. Anfang nächster Woche treffen die Profis aus Übersee ein, eine Wohnung in Pfersee wird wohl erst auf den letzten Drücker bezugsfertig. „Zum Glück sind die meisten deutschen Spieler bereits eingezogen, das entzerrt die Sache“, so Klein.

    Unter der Woche gaben die Panther die Verpflichtung eines weiteren Abwehrspielers bekannt. Der Kanadier Bretton Stamler war bislang bei den Hamburg Freezers tätig und ist in Augsburg bereits Verteidiger Nummer neun. „Wir wollten diese Position mit einem defensivstarken, idealerweise rechtsschießenden Spieler besetzen“, begründet Trainer Mike Stewart die Wahl. Stamler bestritt 24 Spiele (1 Tor/11 Assists) für Hamburg und gilt als sehr robust. In seiner Heimat Edmonton besuchte er sogar ein Boxstudio, um für die Arbeit auf dem Eis gerüstet zu sein. Stamler hat aber auch einen Uniabschluss und wird nach seiner Karriere möglicherweise als Spielerberater arbeiten.

    Mit dem Kanadier haben die Panther neun Importprofis unter Vertrag – einen Torhüter, drei Verteidiger und fünf Angreifer. Mehr dürfen in einem DEL-Spiel nicht eingesetzt werden. Augsburg würde aber gerne noch einen Außenstürmer verpflichten und hofft deshalb darauf, dass der Slowake Ivan Ciernik einen deutschen Pass bekommt. Hauptgesellschafter Lothar Sigl: „Für den Trainingsstart haben wir genügend Spieler, wir können ja auch auf den DNL-Nachwuchs zurückgreifen.“

    Die Augsburger haben ihren Kader runderneuert. Zu zehn Spielern aus dem bisherigen Kader gesellen sich 14 neue Profis. Einer davon ist Verteidiger Derek Dinger. Er hat seine Heimatbasis in Kassel, spielte in den beiden vergangenen Jahren in der DEL für Ingolstadt und Schwenningen. Gegensätzlicher könnte die Bilanz nicht sein: Mit Ingolstadt gewann er den Titel, mit Schwenningen wurde er Letzter.

    In der Nacht zum Freitag ist er in seine neue Bleibe in Augsburg eingezogen. Die Wohnung liegt direkt an der Bahnlinie. „Das macht mir nichts aus, ich will die Energie der Stadt spüren“, sagt der 28-Jährige. Auf dem Tresen steht noch der „Snack zwischendurch“ – Rührei mit Schinken. Dinger hat am Vormittag einige Tests hinter sich gebracht, nun geht er daran, sich häuslich einzurichten. Noch ist seine Habe in einem Sammelsurium von Taschen verstaut, im Gang steht sein Fahrrad, mit dem er in den nächsten Tagen Augsburg erkunden will. „Ich wollte unbedingt zurück nach Bayern, weil es mir hier sehr gut gefällt.“

    Da kam das Angebot der Panther gerade recht. „Der AEV ist ein Traditionsverein mit begeisterungsfähigen Fans und einer neuen Halle“, nennt er die Vorzüge aus seiner Sicht. „Ich glaube, wir haben einen guten Mix aus erfahrenen und jungen Spielern, Trainer Mike Stewart gilt als hart, aber fair.“ Dinger hat die Philosophie seines künftigen Chefs verinnerlicht. „Wir müssen fit sein und hart arbeiten. Dann werden uns die Zuschauer auch nach Niederlagen nicht verdammen.“

    Doch Dinger hat auch erlebt, wie es ist, wenn gute Vorsätze nicht Wirklichkeit werden. „In Schwenningen hat das System nicht gegriffen.“ Auch für Mittelstürmer Jon Matsumoto verlief das Jahr bei den Wild Wings enttäuschend. Als Nummer-Eins-Center angekündigt, enttäuschte der Kanadier und hofft auf eine bessere Saison in Augsburg. Dinger: „Matsumoto ist ein guter Typ, aber das erste Jahr ist für Spieler aus Übersee nicht einfach. Sie müssen sich mit der neuen Kultur und den größeren Eisflächen zurechtfinden.“ In Augsburg soll alles besser werden. Dinger sieht den FCA als Vorbild. „Trainer Markus Weinzierl stand schon mal kurz vor der Entlassung und jetzt spielen sie Europaleague.“

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