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ERC Ingolstadt: „Als Ingolstädter kann man darauf stolz sein“

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„Als Ingolstädter kann man darauf stolz sein“

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    Hat derzeit alle Hände voll zu tun: Panther-Sportdirektor Jiri Ehrenberger (vorne; hinten Geschäftsführer Claus Gröbner) bastelt auch bei der Weltmeisterschaft in Prag eifrig am Kader des ERC Ingolstadt für die kommende Saison.
    Hat derzeit alle Hände voll zu tun: Panther-Sportdirektor Jiri Ehrenberger (vorne; hinten Geschäftsführer Claus Gröbner) bastelt auch bei der Weltmeisterschaft in Prag eifrig am Kader des ERC Ingolstadt für die kommende Saison. Foto: imago

    Zwei attraktive Gegner bekam der deutsche Eishockey-Vizemeister ERC Ingolstadt bei der Auslosung der Champions Hockey-League (CHL) in Prag serviert. Neben dem schwedischen Meister Växjö Lakers bekommen es die Panther mit dem schottischen Vertreter Braehead Clan, der in Glasgow angesiedelt ist und der britischen „Elite Ice Hockey League“ (EIHL) auf Torjagd geht, zu tun. Wir sprachen mit ERCI-Sportdirektor Jiri Ehrenberger über die beiden Kontrahenten sowie die derzeit stattfindende Weltmeisterschaft und die aktuellen Personalplanungen.

    Herr Ehrenberger, wie schätzen Sie die beiden CHL-Gegner aus Växjö und Glasgow ein?

    Ehrenberger: Nun, die Lakers aus Växjo haben in dieser Saison die Meisterschaft in Schweden gewonnen – das sagt bereits alles! Ich denke, dass sich unsere Fans auf Eishockey-Sport vom Feinsten in diesen Duellen freuen können. Für unsere Mannschaft ist das eine hervorragende Bewährungsprobe. Da müssen wir schon sehr gut vorbereitet in diese Partie gehen, um mit einem solch starken Kontrahenten mithalten zu können. Was Braehead Clan betrifft: Ich kann mich noch gut daran erinnern, als wir vor drei Jahren mit dem EV Landshut im Continental Cup gegen die Belfast Giants gespielt haben. Damals haben die Giants rund 300 lautstarke Anhänger nach Landshut mitgebracht. Das war schon eine tolle Sache. Auch wenn die Teams aus der englischen Liga sicher nicht zu unterschätzen sind, muss es unser Anspruch schon sein, diese Spiele zu gewinnen und somit in die nächste Runde einzuziehen.

    Sie haben bei der Eishockey-Weltmeisterschaft in Prag auch einige Partien der deutschen Mannschaft verfolgt. Wie beurteilen Sie das sportliche Abschneiden des DEB-Teams mit Platz fünf in der Gruppenphase?

    Ehrenberger: Zunächst einmal bin ich grundsätzlich der Meinung, dass man die Kirche schon etwas im Dorf lassen sollte. Realistisch betrachtet zählen wir momentan einfach nicht zu den „Top Acht-Nationen“ auf der Welt. Von dem her bin ich schon der Meinung, dass die Mannschaft mit dem fünften Platz in ihrer Gruppe die Erwartungen definitiv erfüllt hat. Natürlich war das 0:10 gegen Kanada eine sehr deutliche Niederlage. Aber das ist anderen Mannschaften auch passiert. Zudem scheint es, dass das deutsche Team durch diese schmerzliche Erfahrung noch enger zusammengerückt ist. Die Jungs, die dabei waren und gerne für Deutschland spielen, haben bis zum Schluss hart gekämpft und sich insgesamt gut präsentiert.

    Mit Timo Pielmeier, Patrick Köppchen, Benedikt Kohl und Patrick Hager standen auch vier Ingolstädter im deutschen Kader. Wie haben Sie die Leistungen dieses Quartetts gesehen?

    Ehrenberger: Bundestrainer Pat Cortina hat insgesamt drei sehr gute Torhüter mitgenommen und sich letztlich für Dennis und Timo entschieden. Beide haben in meinen Augen sehr gute Vorstellungen abgeliefert. Gerade Timo hat bewiesen, dass er als junger Goalie auch international mithalten kann. Persönlich hätte ich im zumindest einen Sieg oder eine Verlängerung gewünscht. Großen Respekt habe ich aber auch vor Patrick Köppchen. Nachdem er zuvor 13 Jahre lang keine WM oder Olympische Spiele absolviert hat und zudem sehr kurzfristig in den endgültigen Kader berufen wurde, war er von Anfang an da und hat ausgezeichnet gespielt. Das spricht für ihn und seine Qualitäten. Aber auch Benedikt Kohl und Patrick Hager hatten mit ihren Darbietungen einen entscheidenden Anteil daran, dass das deutsche Team insgesamt gut abgeschnitten hat. Ich denke schon, dass man als Ingolstädter darauf stolz sein kann.

    Am Rande der Weltmeisterschaft haben Sie in Ihrer Funktion als Sportdirektor des ERC Ingolstadt auch Verhandlungen mit einigen Spieleragenten hinsichtlich der kommenden DEL-Saison geführt. Können Sie bereits den einen oder anderen Neuzugang als perfekt vermelden?

    Ehrenberger: Nun, ich habe erst am Mittwochabend die letzten Gespräche mit den Agenten geführt. Momentan sieht es danach aus, dass wir nach der Weltmeisterschaft – sofern nicht mehr etwas Unvorhergesehenes dazwischen kommt – zwei oder sogar drei neue Akteure, die jedoch nicht bei der WM tätig sind, unter Vertrag nehmen werden. Ich kann Ihnen sogar verraten, dass ich direkt vor unserem Gespräch einen Anruf eines Agenten bekommen habe, der mir den Wechsel “seines“ Spielers nach Ingolstadt bestätigt hat (lacht). Jetzt warten wir nur noch auf dessen Vertragsunterschrift.

    Konkret gefragt: Handelt es sich bei den potenziellen Kandidaten sowohl um Verteidiger als auch Stürmer?

    Ehrenberger: Ja. Aktuell haben wir jeweils zwei Verteidiger und zwei Stürmer konkret im Auge, mit denen wir sprechen und verhandeln. Jetzt müssen wir in den kommenden Tagen noch ein paar Hausaufgaben erledigen, um die eine oder andere Personalie endgültig fix zu machen.

    Stichwort Verteidiger: Ist Alexandre Picard noch in der „Verlosung“?

    Ehrenberger: Auf alle Fälle. Neben den beiden Kandidaten, mit denen wir aktuell verhandeln, ist auch Alexandre weiterhin eine Option. Allerdings weiß ich auch, dass er neben unserem Angebot noch weitere Offerten vorliegen hat. Wir müssen abwarten, was passiert. Sollten wir uns jedoch mit den anderen beiden Akteuren in nächster Zeit einig werden, müssten wir Alexandre darüber informieren.

    Nach NR-Informationen soll der 28-jährige Kanadier und Offensiv-Verteidiger Patrick McNeill vom AHL-Klub Portland Pirates ein „heißer Kandidat“ sein. Können Sie das bestätigen beziehungsweise hat er bei den Panthern schon unterschrieben?

    Ehrenberger: Also Letzteres kann ich nicht bestätigen. Ich kann aber schon sagen, dass McNeill zum „engeren, breiten“ Kandidaten-Kreis zählt und daher auf alle Fälle ein Thema ist (lacht).

    Eine offene Personalie ist nach wie vor Jean-Francois Boucher. Wird der Deutsch-Kanadier in der kommenden Saison zum ERCI zurückkehren?

    Ehrenberger: Fakt ist, dass wir in der anstehenden Spielzeit unseren Kader im Sturm etwas verkleinern wollen. Zuletzt hatten wir 16 Angreifer – künftig planen wir mit 14! In diesem Zuge gehe ich momentan eher davon aus, dass ein jüngerer deutscher Spieler den Platz Bouchers einnehmen wird. Das habe ich Jean-Francois und seinem Berater auch so mitgeteilt.

    Um nochmals auf das Thema Neuzugänge zurückzukommen: Wird künftig ein „zweiter Pielmeier“ – genauer gesagt neben Timo auch sein Bruder Thomas (zuletzt Schwenningen) – das Panther-Trikot tragen?

    Ehrenberger: Es kann durchaus sein, dass es mit Thomas klappt. Er ist ein kräftiger Außenstürmer oder auch Center, der sehr gerne nach Ingolstadt kommen würde. Interessant ist diese Personalie mit Sicherheit.

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