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ERC Ingolstadt: Aus und vorbei

ERC Ingolstadt

Aus und vorbei

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    Enttäuschung pur: Panther-Stürmer David Elsner (vorne) konnte trotz seiner beiden Treffer die Niederlage in Bremerhaven und somit das vorzeitige Saison-Ende nicht verhindern.
    Enttäuschung pur: Panther-Stürmer David Elsner (vorne) konnte trotz seiner beiden Treffer die Niederlage in Bremerhaven und somit das vorzeitige Saison-Ende nicht verhindern. Foto: ISPFD

    Aus und vorbei: Für den ERC Ingolstadt ist die DEL-Saison 2016/2017 seit Freitagabend offiziell beendet. Zwei Tage nach der 1:4-Heimpleite im ersten Pre-Play-off-Spiel gegen die Fischtown Pinguins Bremerhaven mussten sich die Panther auch im zweiten Aufeinandertreffen mit 5:6 (1:2, 2:2, 2:2) geschlagen geben. Damit triumphierte der DEL-Neuling in dieser Serie mit 2:0 und zog ins Play-off-Viertelfinale ein, während die Schanzer nun Urlaub haben. Erholsam dürften die kommenden Wochen jedoch für die ERCI-Verantwortlichen aufgrund des enttäuschenden Abschneidens nicht werden. Vor allem hinter der Zukunft von Sportmanager Jiri Ehrenberger steht ein dickes Fragezeichen.

    Wie im Vorfeld von Headcoach Tommy Samuelsson bereits angekündigt, kehrten im Vergleich zur Partie am Mittwoch Verteidiger Benedikt Kohl und Stürmer Petr Pohl in den Kader zurück. Dafür mussten die beiden Youngster Fabio Wagner und Simon Schütz, die zuletzt doch etwas Lehrgeld bezahlen mussten, als überzählige Akteure auf die Tribüne. Doch das blieb freilich nicht die einzige Veränderung. Die wohl gravierendste: Samuelsson ordnete die Wiedervereinigung des einstigen „Zauber-Trios“ Thomas Greilinger, Brandon Buck und Petr Taticek, das in den Play-offs 2015 ab dem Halbfinale gegen die Düsseldorfer EG für Furore gesorgt hatte. Zudem stürmten Danny Irmen (als Center), John Laliberte und Rückkehrer Pohl erstmals in dieser Saison zusammen. David Elsner rückte – wie schon mehrfach erfolgreich praktiziert – an die Seite von Thomas Oppenheimer und Martin Buchwieser.

    Eine Umstellung, die sich im Angriffsspiel der Schanzer durchaus bemerkbar machte. Die Panther kombinierten überaus gefällig und übten – wie von Samuelsson gefordert – Druck auf den Kasten von Pinguins-Schlussmann Gerald Kuhn aus. Allerdings nur, so lange es auf dem Eis „Fünf-gegen-Fünf“ging – was vor allem im ersten Abschnitt eher selten der Fall war. Zum einen fuhren die beiden Referees Gordon Schukies und Stephan Bauer eine extrem kleinliche und phasenweise schon pingelige Linie. Zum anderen leisteten sich die Akteure beider Teams aber auch dumme und unnötige Strafzeiten. Bestes Beispiel: In den ersten 30 Minuten dieser Partie kassierten die Panther sage und schreibe vier (!) Zwei-Minuten-Strafen (zweimal Oppenheimer sowie Boyce und Jacques) durch Fouls in der gegnerischen Zone. Aktionen, die einen Trainer regelrecht zur Weißglut treiben.

    Dementsprechend mussten die Special Teams in dieser Phase Schwerstarbeit verrichten. Dass das Unterzahlspiel der Schanzer in dieser Saison das große Sorgenkind ist beziehungsweise diese Bezeichnung oftmals nicht verdient, wurde auch gestern wieder deutlich. Mike Hoeffel (6.) und Torjäger Jack Combs (20./11,7 Sekunden vor der ersten Pause) ließen ERCI-Goalie Timo Pielmeier keine Chance. Dennoch führten die Oberbayern in der 26. Minute plötzlich mit 3:2. Zu verdanken hatten sie dies ihrem an diesem Tag starken Powerplay. Erst hatte Laliberte einen Buck-Schuss zum 1:1-Ausgleich abgefälscht (13.), dann versenkte Taticek die Scheibe zur erstmaligen ERCI-Führung (26.). Zwischendurch hatte David Elsner mit einem Sololauf bei numerischem Gleichstand auf dem Eis zum 2:2 getroffen (25.).

    Die Oberbayern schienen anschließend das Geschehen immer besser in den Griff zu bekommen. Bremerhaven wirkte sogar kurzzeitig etwas geschockt, wurden dann aber (wieder einmal) von den Panthern zum Leben erweckt. Innerhalb von nur 26 Sekunden machten die Hausherren aus einem Ein-Tore-Rückstand eine 4:3-Führung. Vor dem 3:3-Ausgleichstreffer von Jordan Owens hatte Boyce entscheidend gepatzt, ehe kurz darauf der aufgerückte Ross Mauermann relativ unbedrängt einen Abpraller über die Ingolstädter Torlinie schieben konnte. Kleine „Randnotiz“: Beide Treffer fielen bei „Fünf-gegen-“Fünf“ – eine Situation, die die Schanzer bis dahin eindeutig dominiert hatten.

    Auch im Schlussabschnitt ging das muntere „Scheibenschießen“ in Über- und Unterzahl weiter. Erneut im Powerplay hatte Buck die Partie abermals egalisiert (4:4/41.), ehe die Bremerhavener jeweils mit einem Akteur mehr auf dem Eis durch Jordan Owens (42.) und Jason Bast (47.) erstmals auf zwei Tore davonzogen (6:4). Unglaublich aus Sicht der Panther: Es war bereits der vierte (!) Unterzahl-Gegentreffer in diesem Duell!

    Die Vorentscheidung? Mitnichten, denn abermals Elsner brachte den ERCI postwendend wieder auf 5:6 heran (48.). Ingolstadt warf am Ende alles nach vorne. Doch die Pinguins retteten den verdienten Sieg mit Glück und Geschick über die Zeit und schickten die Panther damit in den vorzeitigen Urlaub.

    ERC Ingolstadt: Ti. Pielmeier – Friesen, McNeill; Köppchen, Salcido; Kohl, Schopper – Bulmer, Boyce, Jacques; Oppenheimer, Buchwieser, Elsner; Greilinger, Buck, Taticek; Pohl, Irmen, Laliberte; Svensson. – Zuschauer: 4647 (ausverkauft).

    STIMMEN ZUM SPIEL:

    Tommy Samuelsson (Trainer ERC Ingolstadt): „Wenn man die beiden Partien hernimmt, dann hat Bremerhaven diese Serie verdient gewonnen. Ich habe meiner Mannschaft in der Kabine gesagt, dass wir uns an dieses enttäuschende Gefühl niemals gewöhnen dürfen. Den Unterschied haben heute sicherlich die Special Teams gemacht. Auch hat uns in einigen Situationen, die zu den Strafzeiten geführt hat, der ’Kopf’ gefehlt. Wir müssen jetzt in der Analyse der Saison jeden Stein umdrehen und die richtigen Schlüsse daraus ziehen.“

    Thomas Popiesch (Trainer Fischtown Pinguins Bremerhaven): „Ehrlich gesagt ist es unbeschreiblich und ich kann es nicht in Worte fassen, was meine Mannschaft auch heute wieder geleistet hat. Das Momentum ging in dieser Partie mehrfach hin und her. Doch die Jungs haben einen unglaublichen Willen an den Tag gelegt, um das Momentum wieder auf ihre Seite zu ziehen. Ich bin sehr stolz auf mein Team. Jetzt dürfen die Jungs ein bisschen feiern. Danach konzentrieren wir uns auf das Viertelfinale gegen München.“

    Patrick Köppchen (Kapitän ERC Ingolstadt): „Am Ende haben wir sicherlich in Unterzahl zu einfach die Gegentore bekommen. Bei Fünf-gegen-Fünf haben wir das Spiel sicherlich kontrolliert. Doch Letzteres alleine reicht eben nicht aus, eine solche Partie zu gewinnen. Was jetzt im Umfeld passieren wird, kann ich nicht sagen. Ich habe mich einzig und alleine auf meinen Job auf dem Eis konzentriert.“

    John Laliberte (Stürmer ERC Ingolstadt): „Dieses Ausscheiden ist eine große Enttäuschung. Wir haben es während der gesamten Saison nicht geschafft, eine gewisse Konstanz in unsere Leistungen zu bekommen. Das heutige Match war letztlich ein Spiegelbild der gesamten Spielzeit.

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