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ERC Ingolstadt: Getrennte Wege

ERC Ingolstadt

Getrennte Wege

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    Kämpft um seinen Stammplatz: David Elsner (links) trifft heute mit dem ERC Ingolstadt auf die Düsseldorfer EG. 
    Kämpft um seinen Stammplatz: David Elsner (links) trifft heute mit dem ERC Ingolstadt auf die Düsseldorfer EG.  Foto: Xaver Habermeier

    Der Mensch schwelgt bekanntlich gerne in Erinnerungen. Vor allem in solchen, an die er gerne zurückdenkt. Diesbezüglich ist auch David Elsner keine Ausnahme. Wenn der Stürmer des ERC Ingolstadt auf die Saison 2009/2010 bei seinem Heimatverein EV Landshut (2. Bundesliga) beziehungsweise zwei seiner ehemaligen Teamkollegen angesprochen wird, tritt ein Lächeln in sein Gesicht. Nicht nur, dass der damals 17-jährige Elsner selbst als einer der großen „Diamanten“ in der großen Talentschmiede des EVL galt. Mit Tobias Rieder und Tom Kühnhackl standen zudem zwei weitere Youngster im Senioren-Kader des niederbayerischen Traditionsclubs, die sich ebenfalls Hoffnungen auf eine große Karriere machten.

    In den darauffolgenden Jahren haben sich die Wege dieses Trios freilich fundamental verändert. Zwar wurde auch Elsner im Jahr 2010 von der NHL-Organisation der Nashville Predators (7. Runde/194. Stelle) gedraftet beziehungsweise wagte er in der Saison 2011/2012 den Sprung in die kanadische Junioren-Liga OHL (Ontario Hockey-League) zu den Sault Ste. Marie Greyhounds. Doch während sich der NHL-Traum des 24-Jährigen (bislang) nicht erfüllt hat und er in den vergangenen Jahren verbissen darum kämpft, sich einen Stammplatz in der Deutschen Eishockey-Liga zu erobern, verlief die Karriere seiner einstigen Sturmpartner in eine andere, überaus spektakuläre Richtung. Rieder zählt beim NHL-Team der Phoenix Coyotes seit über zwei Jahren zu den absoluten Leistungsträgern. Und Kühnhackl gelang in der abgelaufenen Spielzeit das, wovon jeder Eishockey-Spieler von Kindesbeinen an träumt: Der Gewinn des Stanley Cups! In diesem Fall mit den Pittsburgh Penguins, bei denen der Sohn von Deutschlands Legende Erich Kühnhackl erst 2015/2016 den Sprung in die Mannschaft schaffte.

    „Ich gönne es diesen beiden Jungs von Herzen, da sie einfach erstklassige Eishockey-Spieler sind“, sagt Elsner, dem allerdings ein Hauch von Wehmut durchaus anzumerken ist. „Wir waren damals von unserer Leistung her auf einem Niveau. Sie hatten danach in Kanada das große Glück, dass die Trainer ihnen das Vertrauen und dementsprechend Eiszeit gegeben haben, um sich weiterentwickeln zu können. Bei mir war das in dieser Form leider nicht der Fall“, so der Angreifer. Nach seiner Rückkehr aus Kanada stürmte Elsner zunächst ein Jahr erneut für den EV Landshut (2012/2013), ehe er den Sprung in die DEL zu den Nürnberg Ice Tigers (2013 bis 2015) und dem ERC Ingolstadt (seit 2015) wagte. Doch seine Laufbahn und Entwicklung gerieten ins Stocken. „Ich habe in den vergangenen drei Spielzeiten durchschnittlich vier Minuten Eiszeit pro Partie bekommen“, sagt Elsner und erklärt: „Wenn man das Vertrauen des Trainers nicht hat, dann ist es schwierig, Selbstvertrauen aufzubauen. Und Letzteres ist entscheidend, um gute Leistungen abzuliefern.“

    Von eben jenem mangelnden Selbstvertrauen, das sich in diesen drei Jahren aufgebaut hat, lebt der Rechtsschütze auch heute noch. Auch wenn sich die Voraussetzungen in dieser Saison grundlegend verändert haben. „Unser Trainer Tommy Samuelsson spricht sehr viel mit mir und gibt mir nun das Vertrauen, das ich in der Vergangenheit nicht hatte. Das ist natürlich ein sehr schönes Gefühl, an das ich mich aber erst wieder gewöhnen muss“, berichtet Elsner. Dass in den ersten 17 Saisonpartien unter dem Strich erst ein Treffer steht, beunruhigt ihn deshalb keinesfalls: „Klar hätte ich gerne das eine oder andere Tor mehr auf meinem Konto. Aber ich versuche derzeit einfach, meine Rolle so gut wie möglich auszuüben und keine Fehler zu machen. Irgendwann gehen die Dinger dann auch wieder rein.“

    „Sehr zufrieden“ mit dieser Entwicklung ist indes auch sein Headcoach Tommy Samuelsson. „David hat sich seit Saisonbeginn konsequent gesteigert und sich seine Eiszeit aufgrund seiner harten Arbeit sowohl auf als auch neben dem Eis redlich verdient“, meint Samuelsson, der seinem Flügelstürmer sogar noch wesentlich mehr zutraut. „Gerade im Training zeigt er immer wieder seine vorhandenen Qualitäten – vor allem auch im Torabschluss. Neben der Tatsache, dass David für uns ein sehr wichtiger Unterzahl-Spieler ist, hat er definitiv auch das Potenzial, in einer der vorderen Reihen zu spielen“, so Samuelsson weiter.

    Beim heutigen Heimspiel (19.30 Uhr) gegen die Düsseldorfer EG kann Elsner zudem zwei Teamkollegen zurück auf dem Eis begrüßen, die zuletzt verletzungsbedingt fehlten: Fabio Wagner (Gehirnerschütterung) und Thomas Pielmeier (Schulter). Dagegen wird John Laliberte wohl erst in der nächsten Woche sein Comeback feiern.

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