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Eishockey: Ingolstadt schreibt Geschichte

Eishockey

Ingolstadt schreibt Geschichte

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    Tim Conboy (von links), Travis Turnbull, Alexander Oblinger und Tyler Bouck von Ingolstadt jubeln über das Tor zum 5:3.
    Tim Conboy (von links), Travis Turnbull, Alexander Oblinger und Tyler Bouck von Ingolstadt jubeln über das Tor zum 5:3. Foto: Andreas Gebert, dpa

    Die Szenerie war schon ein bisschen surreal. Klänge von Popsternchen Britney Spears hallten aus der Kabine, bärtige Männer lachten und fielen sich um den Hals. Das Klirren von Bierflaschen mischte sich unter die Musik. Patrick Hager stapfte – den linken Ellbogen und das rechte Knie in Eis verpackt – schwerfällig durch den Kabinengang, vorbei an bestimmt zehn Kindern, die mit den Schlägern ihrer Väter eine Runde Hockey spielten. Es waren besondere Schläger. Arbeitsgerät, das in so mancher Vitrine landen könnte – außer natürlich der ERC Ingolstadt legt noch einen drauf und wird tatsächlich Deutscher Meister.

    Diese Chance hat der Verein im 50. Jahr seines Bestehens nämlich nun tatsächlich zum ersten Mal. Dank eines 5:3-Siegs im sechsten Halbfinal-Spiel gegen die Hamburg Freezers sind die Panther da, wo sie niemand erwartet hatte. „Das ist für jeden etwas Besonderes“, sagte ein gelöster Thomas Greilinger vor den vielen Fernsehkameras, die plötzlich die Ingolstädter Eishockey-Cracks in den Fokus nahmen. Alle suchten nach Antworten für den überraschenden Wandel des ERC, für die Sensation, die das Team vor 4815 Zuschauern in der Saturn-Arena vollbrachte.

    "Können eine gefährliche Playoff-Mannschaft sein"

    „Wir waren spielerisch die bessere Mannschaft“, sagte Greilinger selbstbewusst. Kollege Christoph Gawlik sagte: „Wir haben uns nie unterkriegen lassen und in den richtigen Momenten die Tore geschossen.“ Kapitän Tyler Bouck hob hervor: „Wir sind als Team zur rechten Zeit zusammengewachsen.“ Ihr Trainer Niklas Sundblad hatte den Erfolg immer für möglich gehalten: „Wir haben von Beginn an gesagt, dass wir eine gefährliche Play-off-Mannschaft sein können.“

    Das musste nach Titelverteidiger Berlin, Hauptrunden-Zweiter Krefeld nun auch das beste Team der ersten Saisonhälfte erfahren. Ingolstadt trat gegen die Freezers als Einheit auf und ließ sich auch durch das ganz schwache Auftreten in Spiel 5 in Hamburg (0:2) nicht aus der Reserve locken. „Wir wollten keine Fehler machen und haben versucht, ruhig zu spielen“, erklärte Greilinger die Marschroute für Spiel 6.

    Ingolstadt bleibt cool

    Tatsächlich blieben die Panther cool, auch nachdem Hamburg früh in Führung ging. Sie vertrauten auf ihre Stärke und es war der unermüdliche Gawlik, der den ERC mit seinem dritten Tor das Halbfinale zurückbrachte. Bouck lobte: „Christoph war unglaublich in dieser Serie. Aber das macht uns so stark. Diesmal war es er, der groß aufspielte, doch wir haben so viele Jungs, die aus dem Schatten herausgetreten sind und Spiele für uns gewonnen haben.“

    Und so feierten Fans und Spieler ausgelassen diesen größten Erfolg der Vereinsgeschichte. Gawlik sagte freudestrahlend mit Blick auf die Geschehnisse in der Kabine: „Wir haben zur rechten Zeit den Schalter umlegen können und jetzt macht es einfach eine Riesengaudi da drinnen.“

    Doch auch wenn sich die Profis ein Bierchen schmecken ließen, stellte Bouck klar: „Das ist noch keine Feier. Wir sind absolut fokussiert auf das Finale.“

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