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ERC Ingolstadt: Mit Geduld zum Durchbruch

ERC Ingolstadt

Mit Geduld zum Durchbruch

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    Wollen in dieser Saison den nächsten Schritt machen: Die beiden Verteidiger Simon Schütz (links) und Fabio Wagner (rechts) sowie Torhüter Marco Eisenhut (Mitte).
    Wollen in dieser Saison den nächsten Schritt machen: Die beiden Verteidiger Simon Schütz (links) und Fabio Wagner (rechts) sowie Torhüter Marco Eisenhut (Mitte). Foto: Dirk Sing

    Geduld lautet im täglichen Leben oftmals das (schwierige) Zauberwort. Eine Eigenschaft, die vielen Menschen oftmals ein echter Dorn im Auge ist. Auch im Sport ist dieser Begriff freilich weit verbreitet. Gerade dann, wenn es darum geht, ein bestimmtes Ziel zu erreichen. Beispielsweise eine Meisterschaft zu gewinnen, eine Teilnahme an besonderen Titelkämpfen zu erwirken oder auch „nur“ den Sprung in eine Mannschaft zu schaffen.

    Letzteres trifft momentan auch auf drei Youngster des ERC Ingolstadt, die bereits in der Vergangenheit schon auf eine gehörige Geduldsprobe, gepaart mit einer großen Portion Leidensfähigkeit, gestellt wurden. Während der 18-jährige Simon Schütz, dessen sportlicher Weg im Senioren-Bereich zumindest noch „planmäßig“ verläuft, in dieser Saison seinen ersten DEL-Einsatz absolvieren möchte, haben diesen Marco Eisenhut und Fabio Wagner bereits (längst) hinter sich. Beide haben in den vergangenen Jahren von zahlreichen Experten das Prädikat „Großes Talent“ immer und immer wieder verliehen bekommen. Zum „Freifahrtsschein“ bei ihren jeweiligen DEL-Trainern (Larry Huras, Manny Viveiros und Kurt Kleinendorst) verhalf ihnen das bislang freilich nicht.

    Im Gegenteil. Verlief die Spielzeit 2014/2015 vor allem für den 20-jährigen Wagner nach seiner Rückkehr von der U20-Weltmeisterschaft in Kanada überaus enttäuschend (während der damalige Panther-Coach Huras in der Verteidigung vor allem auf seine Routiniers setzte, erwies sich auch die Zusammenarbeit mit dem Kooperationspartner aus Landshut als überaus schwierig), würde Eisenhut die vergangene Saison am liebsten aus seinem Gedächtnis streichen. „Das war für mich persönlich ein echtes Seuchenjahr“, berichtet der Torhüter. Lange Zeit – exakt bis zum 20. Oktober 2015 – musste sich der 21-Jährige gedulden, bis er von Ex-Headcoach Viveiros in der Auswärtspartie gegen Mannheim erstmals von Beginn an das Vertrauen bekam. Und wäre das nicht schon genug, zog sich Eisenhut bereits nach acht Minuten eine Fußverletzung zu, die ein Weiterspielen unmöglich machte.

    „Wenn du so lange auf deine Chance wartest und dann passiert dir so etwas – das ist schon brutal“, so der gebürtige Landshuter. Danach arbeitete sich Eisenhut in der Reha wieder mühsam heran. Doch mehr wie 20 „Gnadenminuten“ am 3. Januar im Heimspiel gegen Augsburg, als die Schanzer nach dem zweiten Drittel bereits mit 1:6 zurücklagen, bekam er von Ex-Trainer Kleinendorst nicht zugestanden. Lediglich beim Kooperationspartner ESV Bayreuth, für den er elf Partien in der Oberliga absolvierte, sammelte Eisenhut „zumindest noch etwas Spielpraxis. Das war im Grunde das einzige Positive an dieser Situation“. Für Wagner kam der „Keulenschlag“ spätestens in den Pre-Playoffs gegen Straubing. Nachdem ihm im ersten Duell ein Fehler unterlaufen war, der zu einem Gegentreffer führte, verbrachte er das zweite Match komplett auf der Bank. Kleinendorst setzte stattdessen lieber auf eine „Fünf-Verteidiger-Rotation“. Vertrauen sieht freilich anders aus.

    Lediglich bei Schütz verlief der „Karriereaufbau“ planmäßig. Nach seinem Debüt-Jahr bei den Senioren in Regensburg (Oberliga; 2014/2015) rückte er in der vergangenen Saison zum Kooperationspartner der Panther, ESV Kaufbeuren, in die DEL2 auf. Ein Schritt, den der U20-Nationalspieler als „goldrichtig“ beschreibt: „Für einen jungen Spieler wie mich ist es sicher der perfekte Weg, sich über die Oberliga und DEL2 für die DEL entwickeln zu können“, sagt Schütz und fügt hinzu: „Dort konnte ich frei aufspielen, ohne groß nachzudenken. Zudem habe ich in allen möglichen Situationen viel Eiszeit erhalten. Das gibt einem sehr viel Selbstvertrauen.“ Seinen 48 Partien für den ESVK sollen in dieser Spielzeit weitere folgen – am besten gemischt mit „einigen Einsätzen für die Panther in der DEL. Das wäre sicher die beste Situation für meine Weiterentwicklung“.

    Große Hoffnungen setzt das Youngster-Trio freilich auf den neuen Panther-Trainer Tommy Samuelsson. „Er hat in der Vergangenheit in Schweden bewiesen, dass er hervorragend mit jungen Spielern arbeiten und diese besser machen kann“, weiß Wagner. Speziell für ihn und seinen Teamkollegen Simon Schütz sei es „schon ein großer Vorteil, dass der neue Coach früher selbst ein Weltklasse-Verteidiger war. Er weiß einfach, wie das moderne Verteidiger-Spiel funktioniert. Davon können wir letztlich nur profitieren.“

    Auch wenn Samuelsson seinen jungen Akteuren „sicherlich keine Einsatzminuten schenken wird“ (Wagner), hat sich nicht nur Schütz, sondern auch Eisenhut und Wagner für die nun anstehende DEL-Saison 2016/2017 einiges vorgenommen. „Mein Ziel ist es, mir mit guten Leistungen möglichst viel Eiszeit und Wechsel beziehungsweise einen Stammplatz zu erkämpfen“, erklärt Wagner. Und sein Teamkollege zwischen den Pfosten? „Ich denke, für alle Parteien – sprich Timo Pielmeier, die Mannschaft und mich – wäre es die ideale Lösung, wenn ich zu meinen Einsätzen kommen und damit eben auch Timo entsprechend entlasten könnte“, meint Eisenhut. Empfehlen möchte er sich dabei „sowohl im Training als auch bei den Testspielen“. Die nächste Gelegenheit dazu bekommt Ingolstadts Nummer 31 bereits am morgigen Sonntag (17 Uhr). Beim „Vinschgau Cup“ gegen Linz darf Eisenhut über die volle Distanz ran.

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