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ERC Ingolstadt: Nächste Runde im „Psycho-Krieg“

ERC Ingolstadt

Nächste Runde im „Psycho-Krieg“

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    Wurde für seinen vermeintlichen Schlittschuhtritt im zweiten Play-Off-Viertelfinalmatch gegen Düsseldorf für zwei Begegnungen gesperrt: Panther-Kapitän Tyler Bouck (rechts), der damit am Freitag wieder einsatzberechtigt ist.
    Wurde für seinen vermeintlichen Schlittschuhtritt im zweiten Play-Off-Viertelfinalmatch gegen Düsseldorf für zwei Begegnungen gesperrt: Panther-Kapitän Tyler Bouck (rechts), der damit am Freitag wieder einsatzberechtigt ist. Foto: Xaver Habermeier

    Die Play-Off-Zeit ist bekanntlich die schönste in der Karriere eines Eishockey-Profis. „Dafür lebt man, dafür spielt man während der gesamten Saison, um dann in der Endrunde möglichst in Topform zu sein“, erklärt Panther-Stürmer Christoph Gawlik (siehe auch Interview). Neben „110 Prozent Körpereinsatz und Intensität“ (Gawlik) spielt freilich auch das psychologische Moment in dieser entscheidenden Phase der aktuellen Spielzeit eine wichtige Rolle. Ob auf oder neben der Eisfläche – Verantwortliche, Trainer und Spieler lassen oftmals keine Gelegenheit aus, um den jeweiligen Kontrahenten zu verunsichern oder auch die Schiedsrichter auf ihre Seite zu ziehen.

    Einen solchen – wenn auch ziemlich plumpen – Versuch unternimmt in diesen Tagen auch der Viertelfinal-Gegner des ERC Ingolstadt, die DEG Metro Stars. Bekamen die Schanzer nach der 1:5-Niederlage im zweiten Aufeinandertreffen von der örtlichen Presse vorgeworfen, sie würden „schmutziges und brutales Eishockey“ spielen beziehungsweise mit versuchten Checks gegen den Kopf die Düsseldorfer Akteure vorsätzlich verletzen wollen, so stand am vergangenen Sonntag beim 3:2-Sieg des ERCI nach Verlängerung plötzlich Referee Christian Oswald im Zentrum der Kritik. Der Unparteiische hatte in der „Zusatzschicht“ DEG-Verteidiger Jason Holland (zurecht) auf die Strafbank verfrachtet, was Ingolstadts Torjäger Thomas Greilinger mit dem Siegtreffer in der 70. Minute eiskalt bestrafte.

    „Nachdem wir in dieser ’Best-of-seven-Serie’ nun mit 2:1 führen, steht Düsseldorf unter großem Druck und versucht eben auf diese Art und Weise, die Schiedsrichter zu beeinflussen, um vielleicht das eine oder andere Powerplay mehr zu bekommen“, so Panther-Coach Rich Chernomaz. Eine erste bittere Niederlage in diesem „Psycho-Krieg“ kassierten die Rheinländer indes bereits am gestrigen Dienstag seitens der Deutschen Eishockey-Liga. Für seinen vermeintlichen Schlittschuhtritt im zweiten Duell gegen Düsseldorfs „sterbenden Schwan“ Simon Danner, der zuvor selbst kräftig ausgeteilt hatte, wurde ERCI-Kapitän Tyler Bouck mit der für eine Matchstrafe automatischen beziehungsweise Mindestsperre von zwei Partien belegt. Sprich: Der kanadische Angreifer steht Chernomaz somit bereits am kommenden Freitag (19.30 Uhr/Saturn-Arena) in Spiel Nummer fünf wieder zur Verfügung. „Alles andere hätte uns auch überrascht, da auf den Videoaufzeichnungen von einem etwaigen Tritt Boucks absolut nichts zu sehen ist“, so Chernomaz.

    Auch wenn der Panther-Dompteur somit im heutigen vierten Aufeinandertreffen (19.30/ISS-Dome) erneut auf seinen Kapitän verzichten muss beziehungsweise die Vorstellung seiner Schützlinge in den ersten drei Duellen „noch nicht die beste“ (Chernomaz) war, zeigt sich dieser zuversichtlich. „Wir haben zwar in der Vorrunde sicherlich schon bessere Leistungen abgeliefert. Doch in den Play-Offs gehst du nicht automatisch als Sieger vom Eis, wenn du sehr gut gespielt hast“, weiß der Ingolstädter Chefcoach, der in den vergangenen Trainingseinheiten seinen Fokus vor allem auf das Defensiv-Verhalten seiner Schützlinge legte. „Dieses Thema geht nicht nur unsere Verteidiger, sondern das gesamte Team an. Gerade in der neutralen Zone müssen wir sehr hart arbeiten und hellwach sein“, sagt Chernomaz.

    Zumindest Letzteres dürfte heute garantiert sein. Nach der gestrigen Abfahrt in Richtung Frankfurt (dort übernachteten die Schanzer, nachdem in Düsseldorf und Umgebung kein Hotel aufgrund von gleichzeitig stattfindenden Messen gefunden wurde), geht es am heutigen Mittwoch um acht (!) Uhr zum „Anschwitzen“ in die Frankfurter Eissporthalle, ehe man sich um 15 Uhr mit dem ICE in Richtung Düsseldorf aufmacht. Ob dann der angeschlagene Verteidiger Prestin Ryan am Abend auf dem Eis stehen wird, werde sich laut Chernomaz „kurzfristig entscheiden“. Fest steht hingegen, dass der am Sonntag überragende Markus Janka erneut im Panther-Kasten stehen wird.

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