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ERC Ingolstadt: Panther ziehen die Reißleine

ERC Ingolstadt

Panther ziehen die Reißleine

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    Nach 18 Saisonspielen war für ihn Schluss: Cheftrainer Manny Viveiros konnte die sportliche Misere des ERC Ingolstadt nicht beenden und wurde daher am Samstagmorgen beurlaubt.
    Nach 18 Saisonspielen war für ihn Schluss: Cheftrainer Manny Viveiros konnte die sportliche Misere des ERC Ingolstadt nicht beenden und wurde daher am Samstagmorgen beurlaubt. Foto: Xaver Habermeier

    Es war fast schon eine gespenstische Atmosphäre, die sich dem neutralen Beobachter am Samstagvormittag gegen 10.30 Uhr in der Katakomben der Saturn-Arena bot. Die Blicke der Spieler, die sich auf die folgende Trainingseinheit vorbereiteten, gingen zumeist starr in Richtung Boden. Auch gesprochen wurde zunächst kaum.

    Es schien, als müssten die Akteure erst einmal sacken lassen, was sich im Grunde bereits nach der 2:5-Heimniederlage gegen die Iserlohn Roosters abgezeichnet hatte und nun, rund eine Stunde zuvor, zur Realität geworden war. Sportdirektor Jiri Ehrenberger hatte zunächst Manny Viveiros selbst und anschließend der Mannschaft die sofortige Beurlaubung des Cheftrainers mitgeteilt. „Nach dem Spiel gegen Iserlohn wollte ich erst eine Nacht darüber nachdenken beziehungsweise schlafen. Doch letztlich bin ich zu dem Entschluss gekommen, handeln zu müssen“, berichtet Ehrenberger, der sich von der über weite Strecken schlimmen Vorstellung der Schanzer regelrecht schockiert zeigte. „Man kann eine Begegnung immer verlieren – aber letztlich kommt es auf die Art und Weise an, wie eine Niederlage zustande kommt“, sagt der Panther-Sportchef. 15 Minuten lang hatte der amtierende deutsche Vizemeister den Rivalen aus dem Sauerland dominiert und verdient mit 2:0 geführt, um dann im weiteren Verlauf nach dem ersten Gegentreffer – wie schon des Öfteren im bisherigen Saisonverlauf – in sämtliche Einzelteile zu zerfallen.

    Erhoffte Wende bleibt aus

    Das (Gesamt-)Resultat ist bekannt: Mit lediglich 17 Punkten aus den ersten 18 Saison-Begegnungen rangieren die Schanzer – entgegen ihren eigenen Ansprüchen – weiter auf dem letzten Tabellenplatz der Deutschen Eishockey-Liga. „Ich hatte immer die Hoffnung, dass wir mit Manny Viveiros die Wende zum Guten schaffen – vor allem nach dem 4:1-Erfolg gegen Köln im letzten Match vor der Deutschland-Cup–Pause. Doch der erneute Rückfall am Freitag gegen Iserlohn, als die Mannschaft ihre bislang schwächste Leistung in einem Heimspiel abgeliefert hat, konnte das leider nicht bestätigen“, so Ehrenberger, der sich nun zum Handeln gezwungen sah.

    McNeill hat wohl um mehrere Jahre verlängert

    Beim gestrigen „Kellerduell“ gegen den Vorletzten Krefeld Pinguine (siehe eigener Bericht) standen der ERCI-Sportmanager selbst, der in der Vergangenheit schon als Coach in Krefeld und Landshut tätig war, und Co-Trainer Josef „Peppi“ Heiß quasi „interimsmäßig“ hinter der Bande. Als Dauerlösung sei diese Konstellation allerdings laut Ehrenberger keinesfalls angedacht: „Das wäre sicherlich nicht der Idealzustand, da ich in meiner Funktion als Sportdirektor in den nächsten Monaten ohnehin genügend zu tun habe. Unter anderem laufen ja einige Spielerverträge aus“ (nicht in diese Kategorie fällt wohl der von Verteidiger Patrick McNeill. Nach NR-Informationen soll der Kanadier sein Arbeitspapier bereits um mehrere Jahre verlängert haben).

    Dementsprechend dürfte Ehrenbergers Hauptaufgabe in den kommenden Tagen darin liegen, einen geeigneten Nachfolger für Viveiros zu finden. Das Anforderungsprofil an den künftigen ERCI-Cheftrainer ist klar. „Er sollte zum einen unseren eingeschlagenen Weg fortführen und zum anderen auch die Liga beziehungsweise das europäische Eishockey kennen. Vielleicht tut der Mannschaft in der jetzigen Phase auch eine etwas härtere Hand ganz gut“, berichtet der Panther-Verantwortliche.

    Keine Chance auf ein Engagement bei den Oberbayern haben indes nach NR-Informationen die bereits gehandelten Pat Cortina, Hans Zach (beides ehemalige Bundestrainer), Rick Adduono (zuletzt Krefeld) und Ex-Coach Larry Huras (bei MoDo entlassen). „Wichtig wird es sein, dass wir diese Personalie sehr sorgfältig angehen. Auch wenn wir natürlich so schnell wie möglich einen neuen Trainer präsentieren wollen, werden wir keinen Schnellschuss tätigen“, erklärt Ehrenberger.

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