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FC Augsburg: Philipp Max muss in einer Doppelrolle überzeugen

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Philipp Max muss in einer Doppelrolle überzeugen

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    Philipp Max im Gespräch mit Schiedsrichter Markus Schmidt. Der FCA-Profi bekleidete gegen Hoffenheim eine Doppelrolle als Linksverteidiger und offensiver Mittelfeldspieler.
    Philipp Max im Gespräch mit Schiedsrichter Markus Schmidt. Der FCA-Profi bekleidete gegen Hoffenheim eine Doppelrolle als Linksverteidiger und offensiver Mittelfeldspieler. Foto: Ulrich Wagner

    Philipp Max machte sich im Bauch der Augsburger Arena gar nicht erst die Mühe, nach Ausreden zu suchen. Ohne Umschweife kam er zum Punkt. "Ich habe direkt nach der Halbzeit einen dummen Ballverlust im Mittelfeld. Das darf nicht passieren", sagte der Profi des FC Augsburg. Sein Fehlpass in der Vorwärtsbewegung war für den Fußball-Bundesligisten folgenschwer.

    Denn der Ball gelangte zu jenem Sandro Wagner, der nichts mehr mit dem Torversager früherer Tage gemein hat. Der jetzige Wagner, der sich selbst derzeit als besten deutschen Stürmer sieht, strotzt vor Selbstvertrauen. Er setzte gegen FCA-Innenverteidiger Martin Hinteregger seinen bulligen Körper ein und schickte den Ball zum 0:1 ins Netz. Letztlich unterlag der FCA 0:2.

    Max hatte Grund, sich über den Gegentreffer unmittelbar nach Wiederanpfiff zu ärgern. Bis dahin hatten die Augsburger mit gehörigem Aufwand die Wirkungskreise der Hoffenheimer eingegrenzt. Der FCA verteidigte mutig, lief die Gästespieler fortwährend an und verwickelte sie in nickelige, nervige Zweikämpfe. "Wir hatten einen Plan, der gut aufgegangen ist", sagte Max. Teil dieses Plans war in besonderer Weise er selbst.

    FC Augsburg: Baum fordert von seinen Spielern Anpassungsfähigkeit

    Im Vorfeld der Begegnung mit Hoffenheim hatte FCA-Trainer Manuel Baum betont, er fordere von seinen Spielern ein hohes Maß an Anpassungsfähigkeit. Dies bezog er einerseits auf die frostigen Temperaturen, andererseits ganz allgemein auf gegnerische Teams, die eigene Taktik und Spielsituationen. Dazu passte, dass Baum seine Startformation gegen Hoffenheim einmal mehr umbaute.

    Wie schon in der Partie vor der Weihnachtspause, als der FCA in Dortmund punktete, versah Baum die Position auf der linken Außenbahn mit einer Doppelrolle. Max verkörperte einen Zwitterspieler, der in der Vorwärtsbewegung das Flügelspiel beleben und in der Rückwärtsbewegung eine Fünferabwehrkette komplettieren sollte. Für den Spieler bedeutete dies Tempoläufe nach vorne und hinten. Ob er sich als Verteidiger oder als Offensivspieler wohler fühlt, diese Frage beantwortete Max im Stile eines Untergebenen. "Ich versuche mich da einzugliedern, wo der Trainer mich sieht." Was ihm mehr liege, könne er gar nicht beurteilen.

    Auf der linken Offensivseite scheint Baum weiter nach einer Lösung zu suchen. Gegen Gladbach lief Takashi Usami auf, gegen Dortmund Georg Teigl, gegen Hoffenheim nun Max. Der Trainer verfolgt am Reißbrett eine Idee, wer spielt, ist die Variable. Dies musste Dominik Kohr erfahren. Jahrelang war er gesetzt, diesmal fand er sich auf der Ersatzbank wieder, weil Jan Moravek höher im Kurs stand.

    Hinteregger hat guten Auftritt seiner Mannschaft gesehen

    Baums Taktik verlangt der Mannschaft etliche Kilometer Laufarbeit ab. Als die Kräfte schwanden, vergrößerten sich die Abstände zwischen den Mannschaftsteilen und der FCA bekam keinen Zugriff mehr. Die Hoffenheimer ließen den Ball laufen, die Augsburger hechelten hinterher. "Gegen eine so gute Mannschaft wird es dann schwer", erklärte Max. Mit Flanken aus dem Halbfeld versuchte er Gefahr zu erzeugen, das Angriffszentrum war jedoch meist verwaist. Max beschrieb: "Wir kamen nicht in die Räume, in denen es zu guten Torchancen kommt."

    Er und seine Mitspieler zeigten sich enttäuscht. Letztlich bedauerten sie ein 0:2, obwohl sie jenen Schwung mitnehmen wollten, mit dem sie in die Winterpause gegangenen waren. Abwehrspieler Martin Hinteregger verwehrte sich gegen einen Rückschritt. "Wir haben eine neue Philosophie und treten mutig auf. Jeder hat gesehen, wohin der Weg geht", sagte er. In der ersten Hälfte habe man ein gutes Spiel gezeigt. Ziel müsse sein, diese Leistung über die gesamte Spielzeit abzurufen, so Hinteregger.

    Gelegenheit dazu bietet sich am Samstag, wenn der FCA in Wolfsburg antritt (15.30 Uhr). Baut Trainer Baum in der Autostadt erneut seine Startelf um, es wäre wenig überraschend.

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