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FC Augsburg: Babas Probleme im Luftraum

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Babas Probleme im Luftraum

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    Abdul Rahman Baba (links)  hat sich zum Stammspieler beim FCA gemausert. Doch beim 1:2 in Mainz stand er nicht in der Startelf, weil er nicht rechtzeitig anreisen konnte.
    Abdul Rahman Baba (links) hat sich zum Stammspieler beim FCA gemausert. Doch beim 1:2 in Mainz stand er nicht in der Startelf, weil er nicht rechtzeitig anreisen konnte. Foto: Fredrik von Erichsen/dpa

    Seine Rückreise nach Deutschland hatte sich Abdul Rahman Baba, 20, anders vorgestellt. Eigentlich wollte der ghanaische Fußball-Profi des FC Augsburg nach dem gewonnenen Rückspiel am Mittwoch in der Afrika-Cup-Qualifikation gegen Guinea so schnell wie möglich zurück nach Deutschland. Schließlich hatte FCA-Trainer Markus Weinzierl den Linksverteidiger für das Gastspiel beim FSV Mainz 05 eingeplant. Daraus wurde nichts.

    Dabei schien alles perfekt für Baba in seiner Heimatstadt Tamale im Norden Ghanas zu laufen. Beim 3:1-Sieg spielte er 90 Minuten durch und durfte sich von seinen Angehörigen feiern lassen. Doch danach ging alles schief. Sein Flug von der Hauptstadt der Northern Region (500000 Einwohner) in die Landes-Hauptstadt Accra wurde gestrichen.

    Trainer Markus Weinzierl ist sauer auf den Verband in Ghana

    Baba fuhr mit dem Auto und benötigte für die rund 440 Kilometer Luftlinie acht Stunden. Seinen Lufthansa-Flug nach Frankfurt verpasste er natürlich. Darum musste er vier Stunden im Auto vor dem Flughafen schlafen, ehe er in den nächsten Flieger nach Deutschland steigen konnte. Erst am späten Freitagabend erreichte er die Mannschaft im Hotel in Mainz. Zu spät, um in die Startelf zu rücken.

    Trainer Weinzierl war nach der 1:2-Niederlage gegen Mainz sauer: „Ich weiß nicht, was sich der Verband in Ghana dabei denkt. In Europa spielen alle Mannschaften am Dienstag, nur die spielen am Mittwoch.“ Und der sonst so besonnene Niederbayer legte nach: „Dann sind sie nicht fähig, den Spieler zurückzubringen. Es ist ein Witz, wenn ein Spieler 38 Stunden unterwegs ist.“

    FCA-Manager Stefan Reuter will das nicht auf sich beruhen lassen. „Wir müssen uns generell in der Liga überlegen, was für Möglichkeiten wir haben, vielleicht ein bisschen Druck auf die Verbände auszuüben.“ Doch die Möglichkeiten sind ohne Hilfe der Fifa gering, auch wenn die Vereine die Arbeitgeber der Spieler sind. Es herrscht Abstellungspflicht. Wenn die hohe Belastung der Nationalspieler schon Schwergewichte der Liga wie Bayern und Dortmund belasten, treffen solche Pannen Vereine wie den FCA umso mehr.

    Baba ein Volltreffer

    Denn mit Baba musste Weinzierl eine tragende Säule seines Spiels ersetzen. Der junge Ghanaer, der erst Mitte August vom Zweitligisten SpVgg Greuther Fürth geholt wurde, entpuppte sich gleich als Volltreffer. Baba ersetzt seitdem auf der linken Abwehrseite den nach Hamburg gewechselten Matthias Ostrzolek gleichwertig. „Wenn so ein Spieler nicht spielen kann, wirft uns das aus der Bahn“, schimpfte Weinzierl.

    Zumal Baba-Ersatz Marcel de Jong, 28, bei seinem ersten Punktspiel-Einsatz in dieser Saison Weinzierl nicht überzeugen konnte. Nach 56 Minuten holte er den Holland-Kanadier, der während der Woche in den USA ein Freundschaftsspiel mit Kanada gegen Kolumbien bestritten hatte, vom Platz und brachte Baba. Sofort nahm das Offensivspiel Fahrt auf. Baba war es, der das 1:2 durch Werner mit einer genauen Flanke vorbereitete. Es war bereits die dritte Vorlage von Baba, zu einem Punktgewinn reichte es nicht mehr. „Wir haben die ersten 20 Minuten nicht gut gespielt, danach wurde es besser, es hat aber nicht mehr gereicht“, erklärte Baba danach mit müder Stimme.

    Anstrengende Woche für Baba

    Es war eine anstrengende Woche für den 20-Jährigen mit zwei Qualifikationsspielen und viel Aufregung. Denn Guinea ist eines der Länder, in dem die Ebola-Seuche wütet. Das Spiel in Guinea wurde nach Marokko verlegt, die Spieler Guineas genauestens untersucht. Auch Baba und seine Mannschaftskollegen wurden auf Fieber getestet. „Natürlich ist Ebola ein Thema, aber Ghana ist nicht betroffen“, sagt Baba.

    Beim FCA sind derzeit keine besonderen Maßnahmen angedacht, auch wenn man das Thema nicht auf die leichte Schulter nimmt. Manager Stefan Reuter sagte am Samstag: „Unsere Ärzte sind sensibilisiert und achten darauf.“

    Ebola wird den FCA aber weiter beschäftigen. Die letzte Qualifikationsrunde zum Afrika-Cup findet Mitte November statt. Und eine Verlegung der Endrunde (17. Januar bis 8. Februar) in Marokko lehnt die Afrikanische Fußball-Konföderation CAF bisher ab. Und so, wie es aussieht, ist Baba dabei. Ghana führt die Gruppe E an.

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