Startseite
Icon Pfeil nach unten
Sport
Icon Pfeil nach unten
FC Augsburg
Icon Pfeil nach unten

FC Augsburg: Der FCA zu Gast in Stuttgart: Armin Veh, der Krisenmanager

FC Augsburg

Der FCA zu Gast in Stuttgart: Armin Veh, der Krisenmanager

    • |
    Denkt fast rund um die Uhr an seinen Verein, den VfB Stuttgart. Armin Veh, Trainer beim Tabellenletzten der Fußball-Bundesliga.
    Denkt fast rund um die Uhr an seinen Verein, den VfB Stuttgart. Armin Veh, Trainer beim Tabellenletzten der Fußball-Bundesliga. Foto: Carmen Jaspersen/dpa

    Armin Veh hat es derzeit nicht leicht. Den Trainer des VfB Stuttgart plagen nicht nur sportlich große Sorgen, auch gesundheitliche Probleme machen ihm zu schaffen. Anfang der Woche lag er wegen eines grippalen Infektes flach, der Fußball-Lehrer bekam Bettruhe verordnet. Doch am Mittwoch stand der Chef wieder auf dem Trainingsplatz. „Ich kann mir keine längere Auszeit leisten“, sagte Veh mit ziemlich heisserer Stimme gestern. Denn am Sonntag (17.30 Uhr) steht die Partie gegen den FC Augsburg auf dem Programm, für sein Team ein absolut wegweisendes Spiel. Das zeigt schon der Blick auf die Tabelle. Beim Traditionsklub vom Neckar leuchtet die Rote Laterne, der Verein steckt in einer tiefen Krise.

    Armin Veh ist bessere Zeiten gewohnt

    Eine Situation, die der gebürtige Augsburger nicht mehr gewöhnt ist. Zuletzt machte er bei Eintracht Frankfurt bessere Zeiten mit, führte die Frankfurter wieder zurück ins Oberhaus, genoss Auftritte auf internationalem Parkett und brachte den als „launische Diva“ bezeichneten Verein wieder in ein ruhiges Fahrwasser zurück. Doch in der Finanzmetropole Frankfurt waren ihm die sportlichen Perspektiven nicht ausreichend, er verlängerte seinen Vertrag am Main nicht. „Eigentlich wollte ich ein Jahr Pause machen“, sagt der 53-Jährige, doch dann ereilte ihn der Ruf aus Stuttgart. Zum VfB pflegte Veh eine besondere Beziehung, kein Wunder feierte er 2007 mit den Württembergern den größten Triumph seiner Karriere – den Gewinn der deutschen Meisterschaft.

    Schwierige, aber reizvolle Aufgabe beim VfB

    Die Rückkehr an den Cannstatter Wasen hatte sich der gebürtige Augsburger sicherlich anders vorgestellt. Der Start in die neue Spielzeit ging völlig daneben, mit Manager Fredi Bobic hatte die Vereinsführung bereits nach einigen Wochen den Sündenbock für die Talfahrt gefunden, Bobic musste seine Koffer packen.

    Hat Armin Veh sein Engagement beim VfB schon bereut? Der Coach, ein Freund des deutlichen Wortes, sagt Nein. Was sollte er auch sonst sagen? Dass er niemals zurückgekommen wäre, wenn er gewusst hätte, wie groß die Probleme des Vereins sind? Das gibt Veh nicht zu. „Die Aufgabe ist nicht einfach, aber sie ist reizvoll.“

    Die Qualität seiner Spieler hat er wohl höher eingeschätzt, die Stimmung im Umfeld um einiges positiver. Wobei: „Der VfB hat in den vergangenen Jahren auch gegen den Abstieg gespielt, das hat schon seine Gründe“, sagt Veh, der über diese allerdings nicht reden möchte.

    Krisenmanager Veh will Selbstvertrauen seiner Spieler stärken

    Doch im Nachhinein ist man immer klüger, deshalb kreisen die Gedanken des Gefühlsmenschen Veh fast rund um die Uhr um seinen Verein. Der Krisenmanager will im Training die Fehler seiner Schützlinge abstellen. Und der Mannschaft wieder das nötige Selbstvertrauen geben. Das hat durch die Niederlagen in der Bundesliga mächtig gelitten. Veh zeigt sich realistisch: „Wenn man nach elf Spieltagen auf Platz 18 steht, ist das kein Zufall.“

    Doch den Glauben an die Seinen hat der Fußball-Lehrer noch lange nicht aufgegeben. Der durchaus vorhandene Wille zum Erfolg gibt ihm Zuversicht. Und die Tatsache, dass man Daniel Ginczek ein Neuzugang erstmals seit seinem Wechsel vom 1. FC Nürnberg nach Stuttgart im Kader stehen wird. Der Perspektivstürmer kam im Sommer mit einem Kreuzbandriss zu seinem neuen Arbeitgeber und scheint für sein Debüt bereit zu sein.

    Sehnt sich der Trainer nach dem FCA?

    Eine wichtigere Baustelle scheint für die Verantwortlichen die Abwehr zu sein. Mit 25 Gegentreffern mutierte die Stuttgarter Hintermannschaft zur Schießbude der Liga. Eigentlich sollte Georg Niedermeier nach einer Oberschenkelprellung im Südduell wieder spielen, doch gestern erlitt der ehemalige Münchner einen herben Rückschlag. Der 28-Jährige bekam im Training einen Schlag auf die lädierte Stelle, ein Comeback am Sonntag scheint nicht möglich zu sein.

    Dass die Stuttgarter jetzt ausgerechnet auf Armin Vehs Heimatverein, den FC Augsburg treffen, ist für den Coach nebensächlich, „wir brauchen Punkte“. Vom FCA hat er eine hohe Meinung: „Dort arbeiten gute Leute, die Entscheidungswege sind kurz, es herrscht Ruhe.“ Dinge, nach denen sich Veh zu sehnen scheint.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden