So gut wie alle, der etwa 13000 Einwohner der saarländischen Gemeinde Spiesen-Elversberg fiebern dem ersten großen Höhepunkt der Fußball-Saison entgegen. Am Freitagabend, 20 Uhr empfängt der Regionalligist Sportvereinigung Elversberg den Bundesligisten FC Augsburg in der 10000 Zuschauer fassenden Ursapharm-Arena an der Kaiserlinde.
„Wir spielen gegen eine der besten Fußballmannschaften Deutschlands. Das ist eine super Auslosung für uns und wir werden alles daran setzen, dem Großen ein Bein zu stellen“, sagt Dominik Holzer, der Präsident der SV Elversberg. Im Jahr 2006 trennten sich die Wege der beiden Vereine aus der Regionalliga Süd. Während es der FC Augsburg mittlerweile in der Europaleague geschafft hat, dümpeln die Elversberger immer noch in der Regionalliga herum. Wobei dümpeln das falsche Wort ist. Die SV Elversberg hat deutliche Ambitionen. Das Stadion wird derzeit umgebaut und wird die erste moderne Arena im Saarland werden.
SV Elversberg will zurück in dritte Liga
Im Herbst soll die DFB-Anerkennung für das erste Nachwuchsleistungszentrum im Saarland erfolgen und als ebenfalls erster Verein im Saarland hat die SVE vor zwei Wochen ein einheitliches Leitbild für den gesamten Verein ausgegeben. Vor zwei Jahren spielte die SVE bereits eine Saison in der 3. Fußball-Liga. „Wir wollen mittelfristig zurück in die dritte Liga und langfristig noch höher“, so Präsident Holzer, der mit dem Pharmazie-Unternehmen Ursapharm zugleich Hauptsponsor des Vereins ist. Vor einer Woche hat der Verein sein neues Trainingsgelände im französischen Großblittersdorf eingeweiht. „Wir haben nun sehr professionelle Bedingungen und können in Ruhe arbeiten“, sagt Trainer Michael Wiesinger.
Der ehemalige Profi des FC Bayern München ist wohl der Toptransfer der SVE in diesem Sommer. Gemeinsam mit FCA-Trainer Markus Weinzierl hat Wiesinger den Lehrgang zur Fußball-Lehrer-Lizenz absolviert. „Wir haben heute noch sehr guten Kontakt, aber vor dem Pokalspiel werden wir wohl nicht mehr telefonieren“, so Wiesinger mit einem Augenzwinkern. An Informationen über den FC Augsburg wird es den Elversbergern aber nicht mangeln. Mit Oliver Beer ist der letztjährige Co-Trainer des FC Augsburg II nun Co-Trainer in Elversberg.
„Natürlich kenne ich die Augsburger aus dem Effeff, aber ob uns das letztlich etwas bringen wird, werden wir sehen“, so Beer. Auch SVE-Flügelflitzer Merveille Biankadi kickte in der vergangenen Saison noch für den FCA II. „Ich freue mich auf das Spiel und ich glaube, wir haben eine Chance.“ Die beiden sind aber nicht die einzigen gemeinsamen Kicker der Vereine.
Zwei weitere ehemalige Augsburger
Ex-FCA-Spieler Timo Wenzel ist mittlerweile Trainer der U21 in Elversberg und mit Felix Luz und Roland Benschneider (Sportdirektor) waren zwei weitere Akteure in beiden Vereinen.
„In Elversberg herrschen zwar nicht die Dimensionen wie beim FCA Augsburg, aber der Weg, den die SVE gehen möchte, ist mit dem Augsburger Weg durchaus vergleichbar“, so Timo Wenzel. Am Freitagabend kommt es nun zum Pokal-Showdown der beiden Vereine, die auf den zweiten Blick doch mehr Gemeinsamkeiten haben, als gedacht.