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FC Augsburg: Gregoritschs unnötige Schauspieleinlage

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Gregoritschs unnötige Schauspieleinlage

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    Hier spielt Michael Gregoritsch den „sterbenden Schwan.“ Der Österreicher machte sich in dieser Szene richtig unbeliebt beim Hamburger Publikum.
    Hier spielt Michael Gregoritsch den „sterbenden Schwan.“ Der Österreicher machte sich in dieser Szene richtig unbeliebt beim Hamburger Publikum. Foto: Tim Groothuis, Witters

    Michael Gregoritsch, suchte erst gar keine Ausreden. „Ich warte auf den Kontakt, aber es war eine Schwalbe“, erklärte der Neu-FCA-Spieler in der Mixedzone des Hamburger Volksparkstadions. Zwei Jahre spielte der 23-jährige Österreicher für den Hamburger SV, ehe er im Sommer zum FC Augsburg wechselte. Seine Rückkehr an die Elbe hatte er sich anders vorgestellt. 0:1 verloren, von den Hamburger Fans ausgepfiffen, es war nicht sein Tag.

    Dazu trug er aber auch einen gehörigen Teil selbst bei. Es lief die 28. Minute, als Gregoritsch in den Strafraum eindrang und von Kyriakos Papadopoulos, 25, bedrängte wurde. Der gilt als nicht gerade zimperlich in seinen Mitteln und es schien als würde der HSV-Innenverteidiger seinen Gegner am Arm festhalten. „Ich hatte das Gefühl, dass er ungestüm hingeht, meistens gibt mir mein Gefühl recht, aber diesmal war es eine Schwalbe“, gestand Gregoritsch.

    Denn Papadopolous griff nicht zu, Gregoritsch fiel trotzdem. Die Folge: Er sah von Schiedsrichter Daniel Siebert (Berlin) die Gelbe Karte. Was Gregoritsch ohne Murren akzeptierte: „Ich bin zum Schiedsrichter hin und hab gesagt: Sie haben recht. Ich habe mich auch entschuldigt.“ Danach war der 1,93 Meter große FCA-Offensivspieler endgültig der Buhmann der Hamburger Fans. Schon bei der Vorstellung war er nicht gerade freundlich empfangen worden, nach seiner unnötigen Schauspieleinlage wurde er bei jedem Ballkontakt gellend ausgepfiffen. „So etwas habe ich bisher noch nicht erlebt, dass mich eine ganze Fankurve auspfeift.“ Gregoritsch hatte Pfiffe gar nicht erwartet und war sogar ein wenig beleidigt: „Ich habe zwei Jahre alles für den Verein gegeben, ich glaube, dass die Pfiffe nicht angebracht waren, aber es ist natürlich ihr gutes Recht, ich spiele ja jetzt beim Gegner.“

    Allerdings konnte sich Gregoritsch nicht mit einem Treffer revanchieren. Zwar schoss er viermal aufs Tor, doch der sonst so zielsichere Schütze hatte sein Visier total falsch justiert. Auch seine gute Zweikampfquote (fast 64 Prozent) und seine Passsicherheit (82 Prozent) täuschen ein wenig. Bis zu seiner Auswechslung in der 67. Minute hatte er nur 30 Ballkontakte und führte nur elf Zweikämpfe. Dabei sollte Gregoritsch das Spiel nach vorne als Zehner beleben. Das gelang ihm aber nur selten.

    Gregoritsch so harmlos wie der gesamte FC Augsburg

    An Gregoritsch alleine lag es nicht, dass HSV-Torhüter Christian Mathenia trotz aller FCA-Überlegenheit kaum einen Ball zu halten bekam. Er stand stellvertretend für die kollektive Harmlosigkeit der Augsburger Offensivabteilung, denn weder Caiuby, Jonathan Schmid noch Alfred Finnbogason konnten sich entscheidend durchsetzen. Der isländische Stürmer arbeitete zwar viel, war aber nur einmal im Brennpunkt, als ihn Gideon Jung in der 44. Minute elfmeterreif foulte. „Von meiner Seite aus kannst du sicher Elfmeter geben. Ich stehe vor ihm und er hält mich zurück.“

    Doch Finnbogason war sich fast sicher, dass Siebert bei dieser strittigen Szene nicht pfeifen würde. Der Grund: der ausgefallene Videobeweis. Finnbogason vermutet, dass sich Siebert ohne Rücksprache bei den kniffligen Entscheidungen zurückhielt: „In der Halbzeit haben wir gehört, dass der Video-Schiri nicht funktioniert. Ich denke, deshalb hat er in vielen Situationen nicht gepfiffen.“ Finnbogason witer: „Das ist unglaublich schlecht, dass man so viel mit dem Video-Schiri macht und dann funktioniert das nicht. Das kann Punkte kosten.“

    Als Ausrede wollte er den ausgebliebenen Elfmeterpfiff aber nicht vorschieben, die Sturmflaute aber auch nicht alleine verantworten: „Was heute fehlte, war der letzte Pass und die Flanken kamen schlecht.“ Er fand er aber auch positive Aspekte, die ihn für das Heimspiel am Samstag (15.30 Uhr) gegen Gladbach Mut machten: „Wir haben das Spiel dominiert und alles außerhalb des Strafraumes war gut.“

    Auch Gregoritsch sah Fortschritte gegenüber dem Pokalaus. Beim Team, aber auch bei sich selbst: „Es war besser als in Magdeburg. Ich bin aber noch nicht an meinem Zenit.“ Das hoffen beim FCA alle.

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