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FC Augsburg: Kapitän Paul Verhaegh verletzt: Wie ein Keulenschlag

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Kapitän Paul Verhaegh verletzt: Wie ein Keulenschlag

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    Paul Verhaegh wird vom Platz geführt. Foto: David Ebener dpa
    Paul Verhaegh wird vom Platz geführt. Foto: David Ebener dpa

    Das Gespräch zwischen Markus Weinzierl und Physiotherapeut Markus Zeyer dauerte gestern Vormittag nur drei Minuten. Plötzlich verfinsterte sich die Miene des Trainers des FC Augsburg. Dabei hatte er durchaus gute Laune beim routinemäßigen Wochenstart mit Fahrradtour und anschließendem Auslaufen. Schließlich hatte sein Team mit dem 0:0 beim 1. FC Nürnberg den Aufwärtstrend der letzten Wochen fortgesetzt. FCA entsetzt: Kapitän Verhaegh fällt aus

    Was er dann aber zu hören bekam, traf ihn wie ein Keulenschlag. Er muss in den nächsten drei, wenn nicht gar vier Monaten auf seinen Kapitän Paul Verhaegh, 29, verzichten. Der Rechtsverteidiger muss am rechten Sprunggelenk operiert werden. „Das trifft uns wirklich hart“, musste Weinzierl die Hiobsbotschaft erst verdauen.

    An Paul Verhaegh die Zähne ausgebissen

    Gerade jetzt, wo sein Abwehrverbund endlich funktioniert. 0:0 in Hoffenheim, 3:1 gegen Bremen, 0:0 in Nürnberg – Verhaegh stand bis zum Sonntag als das Aushängeschild für das Wiedererstarken der Augsburger Defensive. Gegen Bremen verurteilte er Eljero Elia zur Wirkungslosigkeit, sodass der Bremer in der 62. Minute ausgewechselt wurde und in Nürnberg bissen sich im Wechselspiel Timo Gebhart und Mike Frantz an Verhaegh die Zähne aus. „Er hat zuletzt überragend gespielt“, sagt Weinzierl.

    Eine Stunde später kam Verhaegh direkt von der Untersuchung zum Trainingsgelände. „Alle Innenbänder sind ab, das Außenband ist betroffen und ich habe auch einen Knorpelschaden“, zählte Verhaegh die wichtigsten Inhalte der Diagnose der Hessingpark-Clinic auf. Am Freitag wird er dort operiert.

    Verhaegh knickt um

    FCA entsetzt: Kapitän Verhaegh fällt ausVerhaegh war kurz vor Schluss bei einem Zweikampf mit dem Nürnberger Alexander Esswein mit dem rechten Sprunggelenk umgeknickt. „Ich habe gleich gemerkt, das ist schlimm“, erinnerte sich Verhaegh an die Szene, die ihm nun eine monatelange Zwangspause beschert. „Ich habe es selbst noch gar nicht richtig verarbeitet“, sagte er leise, kurz bevor er zusammen mit seiner Frau nach Hause fuhr.

    Betroffen zeigte sich Mannschaftskollege Tobias Werner. „Paul war ein absoluter Führungsspieler. Wir müssen ihn jetzt auffangen.“ Werner weiß aus eigener Erfahrung, wie schwer die nächste Zeit für Verhaegh werden wird. „Ich hatte 2009 eine ähnliche Verletzung. Ich bin dann im September operiert worden und konnte erst im Januar wieder spielen.“

    Weinzierl braucht Ersatz

    Nun muss Weinzierl Ersatz suchen. Die Liste der ausgebildeten Rechtsverteidiger ist überschaubar. Kandidat Nummer eins, Dominik Reinhardt, musste sich zuletzt im Regionalliga-Team Spielpraxis holen. Er scheint nach seiner Verletzung im Mai 2010 seiner Bestform hinterherzulaufen, ohne sie bisher wieder erreicht zu haben. Was für Reinhardt spricht, er ist bundesligaerfahren und routiniert.

    Philp in zwei Wochen fit?

    Neuzugang Ronny Philp, für die rechte Abwehrseite verpflichtet und im Mai ebenfalls am Sprunggelenk operiert, kann erst in zwei Wochen wieder ins Mannschaftstraining einsteigen. Aber auch die Mittelfeldspieler Jan-Ingwer Callsen-Bracker oder auch Kevin Vogt könnten auf Verhaeghs Posten rücken. Aber nicht nur sportlich wird Verhaegh fehlen. Der Kapitän ist zusammen mit Simon Jentzsch einer der wenigen Führungspersönlichkeiten.

    Weinzierl („Ich werde mich mit meinen Trainerkollegen zusammensetzen und die Alternativen durchgehen“) muss bis Freitag die richtige Entscheidung treffen. Dann kommt der Hamburger SV in die SGL-Arena. Paul Verhaegh kann seinen Kollegen nur vom Krankenbett in der Hessingpark-Clinic die Daumen drücken.

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