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FC Augsburg: Romario Roesch lernt das harte Profi-Geschäft kennen

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Romario Roesch lernt das harte Profi-Geschäft kennen

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    Romario Roesch scheitert im Training an Zdenko Miletic.
    Romario Roesch scheitert im Training an Zdenko Miletic. Foto: Klaus Rainer Krieger

    Wenn das Training auf Teneriffa beendet ist, hat Romario Roesch noch einiges zu tun. Dann schleppt der 18-Jährige Bälle, Plastikfiguren und weiteres Übungsgerät über das Rasenfeld der gepflegten Anlage im Südwesten der kanarischen Insel. Für den Nachwuchsspieler des FC Augsburg ist das kein Problem, jeder habe das schließlich einmal mitgemacht, meint er beiläufig. Mit einem Lächeln ergänzt er: „Irgendwann muss ich hoffentlich nicht mehr die Sachen aufräumen.“

    Zum zweiten Mal verweilt Roesch mit den Fußballprofis aus Augsburg in einem Trainingslager, es wird wohl nicht sein letztes sein. Kürzlich hat ihm der Bundesligist einen Profivertrag gegeben, dessen Laufzeit im Sommer beginnt. Für vier Jahre hat der Klub das Talent an sich gebunden, er erhofft sich von ihm eine Entwicklung wie sie Kevin Danso, Erik Thommy oder Marco Richter vollzogen haben. Im vereinseigenen Nachwuchsleistungszentrum (NLZ) ausgebildet kamen sie bereits in der Bundesliga zum Einsatz.

    Neben Roesch sind weitere Jugendspieler dabei

    Was Profisein bedeutet, das bekommt Roesch während der Tage auf Teneriffa zu spüren. Zweikämpfe werden härter geführt und das Spieltempo ist wesentlich höher als in der U19-Bundesliga. Dort zählt Roesch zu den Führungsspielern des FCA, im Training mit FCA-Kapitän Daniel Baier und Co. ist er fürs Erste Mitläufer.

    Neben Roesch sind die Jugendspieler Simon Asta, Maurice Malone und Jozo Stanic im Wintertrainingslager dabei, betreut werden sie vor Ort vorwiegend von Alexander Frankenberger, dem Cheftrainer des Nachwuchsleistungszentrums. Für die Entwicklung der jungen Spieler sei es wichtig, dass sie dieses Niveau kennenlernen würden, meint Frankenberger. In den ersten Einheiten in Spanien sind Anpassungsschwierigkeiten nicht zu übersehen, von Tag zu Tag steigern sich die Talente jedoch. „Sie bringen gute Leistungen. Klar ist aber auch: Es ist noch ein weiter Weg für die Jungs, bis sie richtig in der Bundesliga angekommen sind“, betont Frankenberger.

    Romario Roesch (rechts) gibt Gas. Im Sommer beginnt sein Profi-Vertrag.
    Romario Roesch (rechts) gibt Gas. Im Sommer beginnt sein Profi-Vertrag. Foto: Klaus Rainer Krieger

    Vor viereinhalb Jahren wechselte Roesch nach Augsburg. In Ulm ist er geboren, er hat zwei ältere Schwestern, Jasmin und Julia. Die Familie lebt in Ermingen, einem eingemeindeten Stadtteil Ulms.

    Anfangs fuhr Roesch zu Training und Spielen, nach einem Jahr zog er nach Augsburg. Aktuell wohnt er alleine in einer Zweier-WG, betreut von Pädagogen des NLZ. Training und Schule sind nun leichter zu vereinbaren. Roesch schätzt das Leben in der eigenen Wohnung. „Ich kann laut sein, wann ich will. Und ins Bad gehen, wann ich will“, sagt er grinsend. An der Fachoberschule Neusäß macht Roesch im Sommer sein Fachabitur, danach gilt die Konzentration ausschließlich dem Profifußball.

    Schattenspiele: Die Spieler machen gymnastische Übungen im Gegenlicht.
    Schattenspiele: Die Spieler machen gymnastische Übungen im Gegenlicht. Foto: Klaus Rainer Krieger

    In Auswahlmannschaften des Deutschen Fußball-Bundes trug er bereits das Nationaltrikot. Dass er nun einen Vertrag erhalten hat, motiviert ihn zusätzlich. Es bestärkt ihn darin, dass er wirklich seinen Traum vom Profifußball verwirklichen kann. „Das ist der erste Schritt. Im Sommer geht es von Null los“, sagt Roesch. Frankenberger sieht bei Roesch einen Reifeprozess, sportlich und persönlich habe er sich weiterentwickelt. Frankenberger beschreibt Offensivspieler Roesch als unbekümmert und frech auf dem Platz, im Gespräch hingegen wirkt er höflich und zurückhaltend.

    Für ihn sei es noch ungewohnt, mit Spielern beim Essen an einem Tisch zu sitzen, die am Wochenende vor tausenden Zuschauern in den Bundesligastadien ihr Können zeigen, berichtet er. Vielleicht sagen das Gleiche eines Tages junge Nachwuchsspieler über Roesch selbst. Bälle müsste der dann wohl nicht mehr tragen. 

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