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FCA-Hauptversammlung: Seinsch zum Ehrenpräsidenten ernannt - Finanziell bestes Jahr

FCA-Hauptversammlung

Seinsch zum Ehrenpräsidenten ernannt - Finanziell bestes Jahr

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    Walther Seinsch bei der Jahreshauptversammlung am Donnerstagabend.
    Walther Seinsch bei der Jahreshauptversammlung am Donnerstagabend. Foto: Ulrich Wagner

    Es ist jetzt fast genau ein Jahr her, als Walther Seinsch, 74, auf der Jahreshauptversammlung des FC Augsburg für Aufsehen sorgte. Nach 14 Jahren an der Spitze des Bundesligisten war der Investor überraschend als Vorstandsvorsitzender zurückgetreten und hatte sein Amt an seinen Stellvertreter Klaus Hofmann übergeben.

    Am Donnerstagabend stand Seinsch noch einmal bei der FCA-Jahreshauptversammlung im Mittelpunkt. Es war 20.37 Uhr, als ihn alle anwesenden FCA-Mitglieder zum FCA-Ehrenpräsidenten ernannten und stehend mit Applaus würdigten. „Es hat nie jemanden gegeben, der das so verdient hat wie er“, sagte Hofmann. Seinsch selbst war ergriffen: „Es ist ein schöner Moment für mich.“ Und er gab den etwa 500 Mitgliedern noch einen Rat mit auf den Weg: „Wir müssen zusammenhalten, das ist das Wichtigste für die Zukunft dieses Vereins.“

    Seinsch investiert Millionen in den FC Augsburg

    Seinsch hatte den FCA im November 2000 übernommen und von der Bayernliga in die Bundesliga geführt. Rund 50 Millionen Euro hatte er im Laufe der Zeit investiert. Doch gegen Ende seiner Amtszeit zog sich Seinsch aus allen Bereichen beim Bundesligisten zurück. Zuletzt kaufte ihm Hofmann mit einigen Mit-Investoren seine Anteile an der FCA GmbH & Co KgaA ab. In diese Gesellschaft sind der Profibereich und seit dem vergangenen Jahr auch die Nachwuchsmannschaften von der U23 bis zur U17 ausgegliedert.

    Zudem übernahm die FCA KgaA die Anteile von Seinsch an der Stadionbetreibergesellschaft, und schon vorher hatte der FCA seine Ansprüche an den Vermarktungsrechten zurückgekauft. Hofmann berichtete von intensiven Verhandlungen mit Seinsch. „Wenn nicht alle Beteiligten konstruktiv mitgearbeitet hätten, wäre es nicht so gut ausgegangen. Das Wichtigste war aber, dass der gegenseitige Respekt gewachsen ist und unsere Freundschaft nicht gelitten hat.“

    Die Ära Seinsch ist damit beendet. Jetzt steht also Klaus Hofmann an der Spitze des Vereins. Und die Erfolgsgeschichte geht weiter. Hofmann durfte das beste Jahr der Vereinsgeschichte Revue passieren lassen, die in der Qualifikation zur Europa League gipfelte. Auch auf den holprigen Punktspielstart in dieser Saison wies er hin, aber auch auf den dringend notwendigen Zwischenspurt der letzten Wochen. Er sagte: „Wir haben 16 Punkte, die drittbeste Vorrunde die wir jemals gespielt haben.“ Zudem trifft der FCA in der K.-o.-Runde der Europa League auf den FC Liverpool. „Ich habe fast jeden Tag Kartenwünsche an dem Scheibenwischer hängen“, witzelte Hofmann.

    Dies alles sei laut Hofmann aber nur möglich, „weil wir jetzt auch einen qualitativ breiteren Kader haben“. Er führte als Beispiel an: „Wir schlagen Belgrad mit 3:1 und in der Startelf, die Schalke 2:1 bezwingt, stehen davon nur drei Spieler.“ In den letzten 18 Monaten hatte der FCA dafür in Transfers aber auch rund 24 Millionen Euro investiert.

    Die finanziell erfolgreichste Saison der Vereinsgeschichte

    Die sportlichen Erfolge schlagen sich auch in den Zahlen nieder. Die Saison 2014/2015 war die finanziell erfolgreichste der Vereinsgeschichte. Die Einnahmen der KgaA betrugen rund 59 Millionen Euro, die Ausgaben rund 50 Millionen Euro. Der größte Posten war da der Personalaufwand mit 24 Millionen Euro. Am Ende betrug der Gewinn neun Millionen Euro vor Steuern. Ein Teil davon wurde dafür verwendet, das negative Eigenkapital auszugleichen, ein anderer Teil, um Stadionanteile von Walther Seinsch zurück zukaufen. In dieser Saison wird der Gesamtetat wohl auf rund 70 Millionen Euro anwachsen.

    Der Verein FCA erwirtschaftete bei einem Umsatz von rund zwei Millionen Euro eine schwarze Null. Der Vorstand und der Aufsichtsrat des e. V. wurden mit überwältigender Mehrheit entlastet. Bei den Neuwahlen für die nächsten drei Jahre wurden Aufsichtsratsvorsitzender Peter Bircks und die Aufsichtsräte Gerhard Wiedemann, Johannes Hintersberger und Walter Sianos wiedergewählt. Neu hinzu kam gestern noch Thomas Müller als fünfter Aufsichtsrat.

    Der Ehrenrat wurde mit Jürgen Völk, Willi Leichtle, Christian Korte, Andreas Thomas und Maximilian Hofmeister neu besetzt.

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