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FC Augsburg: Selbstbewusst, aber keine Spur arrogant

FC Augsburg

Selbstbewusst, aber keine Spur arrogant

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    Halil Altintop war beim FCA einer der Erfolgsgaranten der vergangenen Saison.
    Halil Altintop war beim FCA einer der Erfolgsgaranten der vergangenen Saison. Foto: Krieger

    Ein gesundes Selbstbewusstsein bekommt man nicht automatisch. Das muss erarbeitet werden. Halil Altintop hat das längst getan. Wenn er spricht oder gestikuliert, spürt sein Gegenüber, dass da einer sitzt, der viel erreicht hat. Der dabei aber keine Spur arrogant wirkt.

    Wenn der gebürtige Türke nicht rank und schlank wäre, könnte man ihn mit einem Buddha vergleichen, der tief in sich ruht. Und der offensive Mittelfeldspieler des FC Augsburg hat mit seinen 31 Jahren noch lange nicht genug. Sein Erfolgshunger ist riesig.

    Mit dem FCA zurück auf die europäische Bühne?

    Darf man ihm da die Frage stellen, ob zu seinen bisher 28 Europapokalspielen noch weitere hinzukommen können? Er sieht den Fragesteller an, als ob der ihn auf den Arm nehmen wollte: „Ich gehe schon davon aus, dass noch ein paar Europapokalspiele dazukommen.“ Mit dem FC Augsburg? „Warum nicht? Man muss sich immer Ziele setzen. Manchmal spielen im Fußball nur Kleinigkeiten eine wichtige Rolle.“

    Was er auf dem Kasten hat, hat er in der vergangenen Saison auf der Bundesligabühne bewiesen. Altintop war einer der ganz großen Sieger. Er strafte all jene Lügen, die ihn als Auslaufmodell betrachtet hatten, als er im Juni 2013 von Trabzonspor in der Türkei nach Augsburg gewechselt ist. Doch er entpuppte sich als der Antreiber im Mittelfeld, absolvierte alle 34 Spiele und schoss dabei zehn Tore. Eines schöner als das andere.

    Am morgigen Sonntag (16 Uhr) führt ihn der Weg des FC Augsburg ein kleines Stück zurück in die Vergangenheit. Im Rahmen des Trainingslagers wird der FCA im österreichischen Schwaz ein Testspiel gegen Trabzonspor bestreiten. „Ich freue mich darauf. Es hat sich dort zwar einiges verändert, aber ich treffe einige gute Bekannte, mit denen ich immer noch in Kontakt stehe.“ Richtig glücklich wurde Altintop in der Türkei allerdings nicht. Als der Verein in eine finanzielle Schieflage geriet, war er froh, dass ihn FCA-Manager Stefan Reuter nach Augsburg holte. „Ich wollte immer zurück in die Bundesliga. Das war der richtige Schritt“, so der Ex-Schalker.

    Vom Erfolg des FCA nicht wirklich überrascht

    Während der Rest der Republik mit staunenden Augen den FCA verfolgte, war der achte Platz des FC Augsburg für Altintop keine große Sensation: „Ich war davon nicht überrascht. Natürlich sehen das andere anders. Wenn ein Verein erst zwei oder drei Jahre in der Bundesliga spielt und er keinen Milliardär in der Hinterhand hat, der auf Shopping-Tour geht, dann wird so ein Klub schnell abgeschrieben. Man hat aber doch gesehen, wie viel Potenzial und Qualität in unserer Mannschaft steckt.“

    Auch seinem Zwillingsbruder Hamit, der seit 2012 bei Galatasaray Istanbul spielt, sei das aufgefallen. „Wir sprechen ja sehr viel miteinander. Er hat einige unserer Spiele gesehen. Auch ihm ist sofort aufgefallen, wie kompakt unsere Mannschaft steht.“

    Das gesunde Selbstbewusstsein Altintops hat aber nicht seinen Realismus verdrängt. Der kommt zum Vorschein, wenn er auf die anstehende Saison zu sprechen kommt: „Wir dürfen weder nach links noch nach rechts schauen, sondern nur auf uns.“ Seine Warnung ist schlüssig: „Der Alltag ist sehr wichtig. Wenn wir nicht in jedem Training hoch konzentriert sind, dann kann der Schuss schnell nach hinten losgehen.“

    Altintop ist jedenfalls froh, wenn die Saison losgeht. Mit allem drum und dran. Schließlich ist er das begehrteste FCA-Objekt bei den Kindern, die nach dem Training und den Spielen in ganzen Rudeln Schlange stehen, um eine Unterschrift auf ihr Trikot zu bekommen. „Ich mag das. Da sieht man, was man mit einem Lächeln und einem Autogramm alles bewirken kann.“ Wie gesagt, selbstbewusst, aber keine Spur arrogant. Eine gesunde Mischung.

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