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FC Augsburg: Wie der verletzte Callsen-Bracker auf die neue Saison blickt

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Wie der verletzte Callsen-Bracker auf die neue Saison blickt

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    Seit mehr als neun Monaten kämpft Jan Ingwer Callsen-Bracker um seine Rückkehr auf den Platz. (Archivfoto)
    Seit mehr als neun Monaten kämpft Jan Ingwer Callsen-Bracker um seine Rückkehr auf den Platz. (Archivfoto) Foto: Michael Hochgemuth

    Jan-Ingwer Callsen-Bracker ist von Natur aus ein optimistischer Mensch. Im März dieses Jahres, als er auf dem Platz ein leichtes Lauftraining absolvieren konnte, dachte er schon wieder ans Fußballspielen. Er hatte die letzten beiden Bundesligaspieltage im Mai im Visier, beim FC Schalke 04 und zu Hause gegen den Hamburger SV. „Mal schauen, vielleicht klappt es ja noch“, sagte er damals. Fünf Monate später befindet sich der 31-Jährige immer noch im Kranken- und im Wartestand.

    Was ist schief gelaufen im Heilungsprozess? „Der Heilungsverlauf ist nicht so vorangegangen, wie wir uns das alle gewünscht hatten“, sagt der Innenverteidiger, bevor er den komplexen Vorgang erklärt: „Es hatte sich ein Ödem gebildet. Dann haben wir uns entschieden, auf schnelle Laufbelastungen zu verzichten, um die auftretenden Stoßbelastungen zu minimieren.“

    Mit gestrecktem Bein das Wadenbein zertrümmert

    Es hat den Abwehrspieler damals brutal erwischt. Ausgerechnet, als dem Fußball-Bundesligist FC Augsburg das „Wunder von Belgrad“ im Europapokal gelang, begann für Callsen-Bracker die Leidenszeit. Der glanzvolle 3:1-Sieg am 10. Dezember 2015 wurde überschattet durch das üble Foul des Serben Nikola Ninkovic, der mit gestrecktem Bein dem Abwehrspieler im wahrsten Sinne das Wadenbein zertrümmerte. Aber nicht nur das.

    Callsen-Bracker zog sich bei der Aktion des Serben auch einen zweifachen Bänderriss zu. Wann seine „schlimmste Verletzung seiner Karriere“ völlig ausgeheilt ist, bleibt offen. Callsen-Bracker zuckt mit den Schultern: „Ich warte die nächsten Kontrolluntersuchungen ab, dann kann man mehr sagen.“

    Derzeit hält er sich vor allem mit Ausdauertraining (hauptsächlich Radfahren), Aquajogging und Krafttraining fit. Der zeitliche Aufwand ist enorm. „Ich muss viele Extras machen, um meinen Fitnesszustand weiter zu verbessern. Der Aufwand ist groß, aber diese Zeit investiert man gerne, weil man wieder fit werden möchte.“ Wie schon erwähnt, Callsen-Bracker ist nicht der Typ, der den Kopf in den Sand steckt. Das er nun schon die gesamte Vorbereitung ausfällt, nimmt er gelassen hin. Etwas anderes hilft ihm auch nicht. „Natürlich fällt es mir schwer, dass ich nicht dabei sein kann, man will immer so schnell wie möglich auf den Platz, aber das wäre noch zu früh. Ich höre auf den Rat der Ärzte und bin sehr positiv eingestellt“, meint er.

    Callsen-Bracker: Schuster ist "ein super Trainer"

    Dabei wird Callsen-Bracker dringend gebraucht. In der Innenverteidigung haben den FCA mit Ragnar Klavan und Jeong-ho Hong zwei wichtige Spieler verlassen. Doch Trainer Dirk Schuster drängt Callsen-Bracker nicht zur Eile. Im Gegenteil. „Ich habe mit ihm schon ein sehr gutes Gespräch gehabt. Er hat gesagt, dass ich bei ihm eine wichtige Rolle spiele, aber dass ich mir mit meiner Verletzung so viel Zeit lassen soll, wie ich brauche“, erzählt der gebürtige Schleswiger. Von Schuster hat Callsen-Bracker einen sehr guten Eindruck: „Er ist ein super Trainer. Eine überragende Persönlichkeit mit einem sehr feinen Gespür.“

    Während des Trainingslagers in Südtirol hat Tobias Werner den Verein verlassen. Werner war nicht nur Publikumsliebling, sondern zudem auch überaus beliebt in der Mannschaft.

    Callsen-Bracker und Werner sind gut befreundet. Callsen-Bracker sieht den Wechsel dennoch von zwei Seiten: „Das sind gemischte Gefühle. Fakt ist, dass uns Tobi, der gerade eine schwere Zeit hat, sportlich und menschlich fehlen wird. Andererseits wollte er die Chance wahrnehmen und ich kann es nachvollziehen, wenn er eine neue Herausforderung annehmen möchte. Ich wünsche ihm in Stuttgart nur das Allerbeste.“

    Callsen-Bracker: "Brenne" auf die Saison

    In knapp zwei Wochen beginnt die Bundesliga. Der FCA startet mit einem Heimspiel gegen Wolfsburg. Mit welchem Gefühl geht Callsen-Bracker in die Saison? „Die Bundesliga ist immer schwierig, gerade für uns als FC Augsburg. Auch vor dieser Saison hat die Konkurrenz nicht geschlafen. Wir sind vom 1. Spieltag an gefordert, da sind wir heiß drauf.“

    Und vielleicht ja bald wieder mit ihm? Callsen-Bracker grinst: „Na klar, ich brenne darauf.“

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