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FC Augsburg: Stefan Reuter: "Ich habe eine wahnsinnige Jobzufriedenheit"

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Stefan Reuter: "Ich habe eine wahnsinnige Jobzufriedenheit"

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    Stefan Reuter hat den FC Augsburg zu einem stabilen Bundesligaverein entwickelt.
    Stefan Reuter hat den FC Augsburg zu einem stabilen Bundesligaverein entwickelt. Foto: Ulrich Wagner (Archiv)

    Als Spieler und Manager haben Sie etliche Trainingslager mitgemacht. Haben diese sich verändert?

    Stefan Reuter: Alles ist wissenschaftlicher geworden und der Einfluss der Athletiktrainer ist gewachsen. Wenn er merkt, die Belastungen sind am Limit oder zu hoch, reagieren die Cheftrainer sofort darauf. Da geht man heute etwas bewusster vor als zu meiner aktiven Zeit.

    Vor der ersten Einheit auf Teneriffa hat Trainer Manuel Baum an die Spieler appelliert, verstärkt auf die Ernährung zu achten.

    Stefan Reuter: Dadurch dass der Fußball immer athletischer wird, leben die Spieler noch professioneller und bewusster. Als ich begonnen habe, hat ein Großteil der Spieler manche Zigarette geraucht. Heute ist das nicht mehr der Fall.

    Sorgen bereiten Alfred Finnbogason und Philipp Max. Beide konnten auf Teneriffa nur locker oder gar nicht trainieren. Ist ihr Einsatz beim Rückrundenauftakt gefährdet?

    Stefan Reuter: Da Alfred bisher nicht auf dem Platz stand, wird es extrem eng. Es wäre unvernünftig, ihn zu hetzen. Entscheidend wird die Kontrolluntersuchung am Mittwoch sein. Wenn die Achillessehne nicht mehr gereizt ist, kann er einsteigen. Aber das entscheiden die Ärzte. Philipp hat eine gute Basis, eine Pause von ein paar Tagen ist nicht tragisch für ihn.

    Auffällig ist, dass Ihre Spieler selten verletzt sind, in der vergangenen Saison war das anders. Wie erklären Sie sich das?

    Stefan Reuter: In der Sommervorbereitung haben die Spieler sehr viel und lange an ihrer Verfassung gearbeitet. Wir haben den Trainerstab erweitert und beschäftigen uns individuell mit jedem Spieler. Dadurch können wir das Verletzungsrisiko verringern.

    Zum Kader: Philipp Max wird mit anderen Klubs in Verbindung gebracht. Können Sie einen Wechsel im Winter ausschließen?

    Stefan Reuter: Ja, ich sehe diesen momentan nicht.

    Und im Sommer?

    Stefan Reuter: Der Spieler kann sich auch in Augsburg weiterentwickeln. Wenn irgendwann die ganz große Offerte kommt, werden sich Philipp und wir damit beschäftigen. Klar ist auch: Bekommt ein Spieler von einem stabilen Champions-League-Klub ein Angebot, ist es nicht mehr so einfach, ihn zu halten.

    Im Sommer laufen etliche Verträge aus, unter anderem von Marwin Hitz, Daniel Opare oder Dong-Won Ji. Mit welchen Spielern wollen Sie verlängern?

    Stefan Reuter: Natürlich laufen Gespräche. Wenn es etwas zu vermelden gibt, machen wir das.

    Inzwischen werden irrwitzige Ablösesummen geboten. Beeinträchtigt das Ihre Arbeit?

    Stefan Reuter: Wir müssen noch vorausschauender agieren. Wir haben auch deshalb einen großen Kader, weil wir jemanden in der Hinterhand haben wollen, wenn wir einen Spieler nicht mehr halten können. Ich bin überzeugt, der Markt wird sich auf Dauer regulieren. Schon jetzt sind die Kader in England überfüllt. Für die Entwicklung eines Spielers ist das hinderlich.

    Würden Sie sich manchmal wünschen, Sie hätten 50 Millionen für Neuzugänge zur Verfügung?

    Stefan Reuter: Mir ist lieber, wir haben ein gutes Gehaltsgefüge und können gesund wachsen – statt etwas Verrücktes zu machen.

    Leidet das Niveau der Bundesliga unter der Transferpolitik englischer Klubs?

    Stefan Reuter: Mit der Nationalmannschaft spielen wir weiter eine überragende Rolle, die Arbeit in den Nachwuchsleistungszentren ist hervorragend. Im internationalen Vereinsfußball müssen wir uns aber Gedanken machen.

    Der FCA hat sich in der Bundesliga etabliert. Welche mittelfristigen Ziele stecken Sie sich?

    Stefan Reuter: Jedes weitere Jahr in der Bundesliga macht uns stabiler. Wir schaffen uns Substanz, um gewappnet zu sein, sollten wir einmal absteigen. Uns muss bewusst sein, dass es uns irgendwann mal erwischen kann.

    Sie sind jetzt fünf Jahre beim FC Augsburg. Was waren Ihre Höhepunkte?

    Stefan Reuter: Wir haben nach neun Punkten in der Vorrunde noch die Klasse gehalten, wir haben die Europa League erreicht und gegen Liverpool gespielt. Es gab viel tolle Momente, jedes Jahr hatten wir etwas zu feiern.

    Würden Sie manches im Nachhinein anders machen?

    Stefan Reuter: Es ist normal, dass du dich hinterfragst und das eine oder andere anders machen würdest. Du lernst nie aus, ziehst Lehren. Unter dem Strich ist das Fazit positiv.

    Was würden Sie machen, wenn Sie ein richtig gutes Angebot von einem anderen Verein bekämen?

    Stefan Reuter: Dann würde ich mich kurz damit beschäftigen. Aber ich habe eine wahnsinnige Jobzufriedenheit und sehe in Augsburg noch viel Entwicklungspotenzial.

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