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FC Bayern: Die letzte Patrone Guardiolas saß

FC Bayern

Die letzte Patrone Guardiolas saß

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    Pep Guardiola hat nicht mit dem FC Bayern die Champions League gewonnen. Allerdings hat sein Team gezeigt, dass es sagenhaft schönen Fußball spielen kann.
    Pep Guardiola hat nicht mit dem FC Bayern die Champions League gewonnen. Allerdings hat sein Team gezeigt, dass es sagenhaft schönen Fußball spielen kann. Foto: Thorsten Wagner

    Geht Pep Guardiola als Unvollendeter nach Manchester? Ist der Trainer tatsächlich an der Mission gescheitert, an der er sich messen lassen muss? Der FC Bayern verpflichtete ihn, um die Champions League zu gewinnen. Die Münchner holten den Katalanen aber auch, um sich von den Turbulenzen des überdrehten Fußballgeschäfts zu emanzipieren. Guardiola sollte einen Fußball mit Wiedererkennungswert schaffen. Eine Spielidee entwickeln, die auch dann noch Erfolg und Unterhaltung verspricht, wenn der größte Wanderprediger des Weltfußballs weitergezogen ist.

    Das zumindest hat Guardiola erreicht. Niemand spielt in Europa schöneren Fußball als jenen, den die Münchner gegen Atlético boten. Guardiola hat es geschafft, seine Spielidee mit dem historisch gewachsenen Selbstverständnis der Münchner zu kombinieren. Filigrane Spielzüge mit bajuwarischer Wucht zu verbinden.

    Wenn schon ausscheiden, dann so wie die Bayern gegen Atlético

    In den vergangenen Jahren sind die Bayern immer wieder auf dramatische Weise im Endspurt zum Titel gescheitert. Wiederkehrendes Motiv ist das Verschießen von Elfmetern. Arjen Robben verschoss im Meisterschaftsfinale 2012 gegen Dortmund und ließ im Champions-League-Endspiel gegen Chelsea einen weiteren Fehlschuss folgen – ehe der „Traum dahoam“ endgültig am Punkt zerplatzte. In der vergangenen Saison leistete man sich ein groteskes Versagen im Pokal-Halbfinale gegen Dortmund. Nun also Thomas Müller gegen Atlético. Wäre Guardiola ein erfolgreicherer Trainer, wenn seine Spieler besser aus elf Metern zielen könnten?

    Guardiola misst Erfolg nicht an Titeln. Über allem steht das Verinnerlichen seiner Idee von Fußball und die Weiterentwicklung der Akteure. Beides ist ihm in München gelungen. Vor der Partie gegen Atlético behauptete er, noch über eine Patrone zu verfügen. Sie traf – auch wenn es für viele nicht so ausschaut. Denn im wichtigsten Spiel seiner Zeit in München zeigten seine Spieler ihre beste Leistung.

    Diese Mannschaft kann noch über Jahre hinweg erfolgreich spielen – im Sinne Guardiolas und der Titelhamster. In Barcelona profitiert man noch heute von seinem Wirken. Guardiola steht somit in einer Linie mit Johan Cruyff. Der gewann lediglich ein Mal den Europapokal der Landesmeister mit den Katalanen als Trainer. Seine Art spielen zu lassen, gilt immer noch als stilbildend.

    Für viele Fußballfans ist nicht wichtig, wer die Champions League gewinnt oder deutscher Meister wird. Sie wollen unterhaltsamen und guten Fußball sehen. Von den Bayern bekommen sie ihn geboten. Ist Guadiola also gescheitert, weil Müller einen Elfmeter verschießt? time

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