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Champions League: FC Bayern: Die Hoffnung auf das Wunder hielt nicht lange

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FC Bayern: Die Hoffnung auf das Wunder hielt nicht lange

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    Fußball Champions League Halbfinale Rückspiel: FC Bayern München - FC Barcelona am 12.05.2015 in der Allianz Arena in München (Bayern). Münchens Robert Lewandowski (r) und Torwart Marc-Andre ter Stegen von Barcelona . Foto: Andreas Gebert/dpa +++(c) dpa - Bildfunk+++
    Fußball Champions League Halbfinale Rückspiel: FC Bayern München - FC Barcelona am 12.05.2015 in der Allianz Arena in München (Bayern). Münchens Robert Lewandowski (r) und Torwart Marc-Andre ter Stegen von Barcelona . Foto: Andreas Gebert/dpa +++(c) dpa - Bildfunk+++ Foto: Andreas Gebert

    Das viel beschworene Fußball-Wunder hat gestern Abend nicht stattgefunden. Die Kerzen, die in bayerischen Wallfahrtskirchen entzündet wurden, auf dass die Roten doch noch das Finale der Champions League erreichen, sind wirkungslos verloschen.

    Immerhin aber: Der FC Bayern hat sich respektabel aus der Champions League verabschiedet. Nach der 0:3-Pleite in Barcelona gelang im Rückspiel ein hoch verdienter 3:2-Sieg gegen die Katalanen. Die Gastgeber hatten sich gegen Messi & Co. mit allem, was der ausgedünnte Kader noch hergab, gewehrt. Dazu gehörte neben Wille und Kampfgeist erfreulicherweise auch wieder eine gute Portion Spielkultur. Gescheitert sind die Münchner, wie schon in Barcelona, an Messi – Suarez – Neymar. Das derzeit weltbeste Angriffstrio war auch gestern nicht völlig zu stoppen gewesen.

    Die Bayern hatten offensiv-kontrolliert begonnen. Nicht stürmisch, wie es auf der Hand gelegen hätte, wenn es eine 0:3-Niederlage aufzuholen gilt. „Den Ball monopolisieren“, heißt das bei Pep Guardiola. Also haben die Münchner monopolisiert – so weit das möglich ist, gegen Messi & Co. War der Ball weg, drohte freilich schnell das frühe Ende der letzten Hoffnungen. So wie nach sieben Minuten, als Alonso einen Ball unterlief und Rakitic am glänzend parierenden Neuer scheiterte.

    FC Bayern-Fans schienen an ein Wunder zu glauben

    Unbeeindruckt davon trieben sich die Gastgeber weiter häufiger in der Barça-Hälfte herum, als es ihrem Trainer gefallen haben dürfte. War ja auch schwer, sich Zurückhaltung aufzuerlegen, wenn ein ausverkauftes Stadion einen nach vorne peitscht. Die Bayern-Fans unter den 70000 schienen geschlossen an das Fußball-Wunder zu glauben. Benatia belohnte ihren Optimismus mit seinem Kopfballtor zum 1:0 (7.). Was bislang nur als Traum durch die Köpfe gegeistert war, nahm vage Konturen an.

    Acht Minuten später war der Traum ausgeträumt. Eine Kombination über Messi und Suárez schloss Neymar mit dem 1:1 ab (15.). Servus, Finale! Es hätte nun schon eines Münchner 5:1-Triumphes bedurfte, also jenes Ergebnisses, mit dem sich die Roten gegen den FC Porto ins Halbfinale geschossen hatten, um noch das Endspiel zu erreichen. Aber Porto und Barcelona sind wie Wasser und Wein.

    Lewandowski vergab die größte Gelegenheit

    Immerhin: Die Bayern und ihr Anhang ignorierten das Ergebnis, machten einfach so weiter, wie sie begonnen hatten. Daraus ergaben sich für den Rekordmeister überraschend viele Gelegenheiten, das Ergebnis freundlicher zu gestalten. Ob aber Müller, Lewandowski oder Schweinsteiger – alle scheiterten an Barças Torhüter Marc-André ter Stegen. Die größte Gelegenheit vergab Maskenmann Lewandowski, dessen Schuss der ehemalige Gladbacher im Nachfassen von der Torlinie kratzte.

    Wofür die Katalanen freilich gefürchtet sind, ist nicht in erster Linie ihre Abwehrreihe, sondern das Offensiv-Trio Messi – Suarez – Neymar. Letzterer hatte zwischendurch die Vorarbeit seiner kongenialen Partner zum 1:2 (29.) vollendet.

    Dem FC Bayern und seinen Fans war auch das egal. Selten hat man den Anhang der Roten derart unverzagt hinter der eigenen Mannschaft gehört. Lewandowski honorierte die Unterstützung mit dem 2:2 (60.). Der Pole hatte den Ausgleich mit einem Tänzchen vorbereitet, das auch Neymar zur Ehre gereicht hätte. Die Gastgeber aber wollten mehr: den möglichen Champions-League-Sieger 2015 wenigstens in einer von zwei Partien besiegt haben. Sie erreichten ihr Ziel. Müllers Schlenzer aus 16 Metern schlug zum schon lange verdienten 3:2-Siegtor ein. Die Bayern-Fans begleiteten den stürmischen Schlussakt teilweise stehend. Mehr aber gab es nicht.

    Die Bayern sind ausgeschieden, aber mit wehenden Fahnen. Barcelona trifft im Endspiel am 6. Juni in Berlin entweder auf Real Madrid oder Juventus Turin, die heute Abend aufeinandertreffen. Die Bayern dagegen könnten sich jetzt in den Urlaub verabschieden. Die Bundesliga-Saison hat Guardiola schon vor zwei Wochen für beendet erklärt, obwohl noch immer zwei Spieltage ausstehen, und im DFB-Pokal haben die Roten auch nichts mehr zu tun. Was noch bleibt, ist die Meisterfeier.

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