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Bastian Schweinsteiger: Zwei, die ihre Karriere neu ordnen

Bastian Schweinsteiger

Zwei, die ihre Karriere neu ordnen

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    Die Titelseite der britischen Boulevardzeitung «Sun Sport» vom Samstag thematisiert den Wechsel von Bastian Schweinsteiger zum britischen Erstligisten Manchester United.
    Die Titelseite der britischen Boulevardzeitung «Sun Sport» vom Samstag thematisiert den Wechsel von Bastian Schweinsteiger zum britischen Erstligisten Manchester United. Foto: Wolfgang Müller dpa

    Dieser Name: Schweinsteiger. Wer die Wahl hätte, würde lieber Müller heißen wollen, oder Götze. Selbst Lahm ginge noch. Schweinsteiger aber nicht. Wer Schweinsteiger heißt, hat es schwer. Günstigenfalls bleibt Schweini. Aber auch das muss man ertragen können. Für die ungünstigen Fälle sorgt die englische Boulevardpresse. Die Sun, die Bastian Schweinsteiger vor einem Jahr noch als „Dirty Schwein“ verunglimpft hatte, empfing ihn nun, kaum weniger charmant, mit „Red Schwein“, eine Anspielung an Manchester Uniteds Klubfarben.

    Aber nichts Schlechtes, ohne etwas Gutes. Der Name Schweinsteiger bleibt in Erinnerung und ewig mit dem FC Bayern verbunden. Selbst diejenigen, die eine Perlenkette nicht von einer Viererkette unterscheiden können, werden Schweinsteiger bis ans Ende ihrer Tage im Ohr haben. Vielleicht nicht mehr ganz genau, aber ungefähr jedenfalls, so wie in Brasilien, Südafrika oder sonst wo auf der Welt: Swainsteiger, Steinsweiger, Seinsgeiger – alles gehört.

    Schweinsteiger hat eine gute Entscheidung getroffen

    Schon jetzt ist die Vorstellung eines FC Bayern ohne Schweinsteiger nicht zu ertragen. Der bald 31-Jährige war eines der prägenden Gesichter der erfolgreichsten Periode des Vereins, und ein bayerisches zudem. Wer am Alten hängt, hatte sich gewünscht, Schweinsteiger würde, wie sein Pendant Philipp Lahm, ebenfalls den Münchner Karriereausgang nehmen. Andererseits hätte das für Schweinsteiger auch furchtbar werden können. Der Weltmeister auf die Ersatzbank abgeschoben, weil im spanisch geprägten Mittelfeld kein Platz mehr für ihn ist. Im Moment wäre der Münchner noch stark genug gewesen, sich der Herausforderung zu stellen, weshalb ihm der Abgang nicht als Flucht auszulegen ist. Andererseits ist er auch so schlau, das Scheitern einzukalkulieren.

    Schweinsteiger hat deshalb eine gute Entscheidung getroffen. Gleiches gilt für den FC Bayern, der jünger werden muss. Ein schmerzhafter Prozess, aber auch Kerngeschäft jedes Unternehmens, das erfolgreich bleiben weil. Bayern und Schweinsteiger ordnen ihr Leben neu. Dazu gehört für Schweinsteiger, dass er die letzte Etappe seiner Karriere selbst gestaltet. Von Schweini aus dem einstigen Spaß-Duo Poldi & Schweini ist nur Poldi übrig geblieben.

    Während der eine in England gescheitert ist, darf der andere auf einen großen Karriere-Abschluss hoffen. Die Engländer verehren das körperbetonte Spiel von Schmerzenmännern, die nicht lamentieren sondern immer wieder aufstehen. Die Deutschen dürfen noch auf Schweinsteiger als Nationalspieler hoffen, den sie brauchen werden, wollen sie nächstes Jahr in Frankreich Europameister werden. Und die Bayern mit dem Rest der Welt? Servus Steinsweiger.

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