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TSV 1860 München: Folklore und Retter: So schaffen die Löwen den Klassenerhalt

TSV 1860 München

Folklore und Retter: So schaffen die Löwen den Klassenerhalt

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    Löwen-Coach Benno Möhlmann verfügt nun über einen Kader, mit dem der Klassenerhalt tatsächlich möglich erscheint.
    Löwen-Coach Benno Möhlmann verfügt nun über einen Kader, mit dem der Klassenerhalt tatsächlich möglich erscheint. Foto: Andreas Gebert (dpa)

    Dass jedem Anfang ein Zauber innewohnt, ist Unfug. Als Beweis dient die ebenso lange wie wechselvolle Geschichte des TSV 1860 München. Das letzte mal, dass dort einem Anfang ein Zauber innewohnte, war beim Auftritt eines Magiers bei der F-Jugend-Weihnachtsfeier. Ansonsten verliefen die letzten Startversuche der Münchner bescheiden. Oft haben die Münchner versucht mit einem Trainerwechsel einen Anfang und somit so etwas Ähnliches wie Zauber zu provozieren. Weil in der zweiten Liga aber eher auf simple Arbeit Wert gelegt wird, denn auf holländischen Konzeptfußball (Ricardo Moniz) oder wildes Motivationsgeschwurbel (Uwe Wolf und andere), wurde der Zauber stets schnell als das entlarvt, was er war: faul. Zu Beginn der Rückrunde am Samstag gegen den 1. FC Nürnberg (13 Uhr) legt man die Hoffnung daher diesmal nicht in die Hände eines neuen Trainers, sondern in die fußballerischen Fähigkeiten von fünf Neuzugängen – was sinnvoller erscheint. Sechs Punkte müssen die Löwen in 15 Spielen auf den Tabellen-15. aufholen um sicher in der zweiten Liga zu bleiben. Der Löwen-Check:

    Retterpotenzial Hat am ehesten Sascha Mölders. Bewies diese Fähigkeit schon beim FC Augsburg. Wurde dort nicht mehr gebraucht, nachdem man sich gen Tabellenmittelfeld orientiert hat. Zeigte beim FCA, dass er sowohl mit dem Kopf als auch mit dem Fuß und sogar mit dem Hintern treffen kann– und damit mit drei Körperteilen mehr als der Großteil des Münchner Hinrundenkaders. Weil aber auch ein Mölders allein für den Klassenerhalt nicht reichen dürfte, verpflichtete Sportdirektor Oliver Kreuzer noch vier Mitstreiter: Jan Mauersberger, Goran Sukalo, Levent Aycicek und Maximilian Beister.

    Folklore-Faktor Ist bei den Löwen von Haus aus hoch. Viele der Fans trauern seit Jahren dem Duo Wildmoser/Lorant hinterher. Wobei sich der Alt-Coach immer noch gerne auf dem Trainingsgelände der Münchner herumtreibt. Zuletzt am Donnerstag, als die Münchner zu einem so genannten „Grantlerabend“ luden. Dabei sollten geladene Fans der Vereinsführung ihre Meinung geigen. Weil das Lorant aber nicht bissig genug war, verließ er die Veranstaltung nach 45 Minuten. Zu den Eigenheiten der Löwenfans gehört es, dass sie mit bewundernswerter Ausdauer über ihren Verein schimpfen, zu ausgewählten Spielen aber strömen, als ginge es um die Meisterschaft. Gegen Nürnberg werden über 50 000 Anhänger erwartet, von denen rund ein Fünftel die Franken unterstützt.

    Was kann der Gegner? Einiges. Die Nürnberger sind Dritter und haben Ambitionen, in die Bundesliga aufzusteigen. Keine Schein-Ambitionen wie die Münchner vor jeder Saison, sondern echte. In der Winterpause wurde ihnen mit Alessandro Schöpf vom FC Schalke zwar ein herausragender Spieler weggekauft, allerdings klagte man nicht groß, sondern holte einfach Zoltan Stieber vom Hamburger SV.

    Und sonst so? Das Übliche. Hasan Ismaik verspricht Geld, hält es dann aber doch lieber zurück, weil ihm aufgefallen ist, dass seine Investitionen selten ertragreich waren. Dafür erliegt er mittlerweile dem Zauber des Internets. Über Facebook lässt er die Fans wissen, dass man schon bald ein eigenes Stadion bauen und dort Siege feiern werde. In welcher Liga will er allerdings nicht verraten. Möglicherweise erläutert er das am 19. Februar im Gasthaus Festner in Rudelzhausen (Landkreis Freising). Dort will er zu rund 300 Löwen-Fans sprechen. Den Dreh mit der Folklore hat er raus.

    Prognose Die Löwen schaffen das irgendwie mit dem Klassenerhalt. Hoffen auf ein neues Stadion und setzen auf einen Zauber, der der neuen Saison innewohnen wird. Ganz bestimmt.

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