Startseite
Icon Pfeil nach unten
Sport
Icon Pfeil nach unten
Fußball
Icon Pfeil nach unten

FC Arsenal: Auch Arsène Wenger steht vor dem Aus

FC Arsenal

Auch Arsène Wenger steht vor dem Aus

    • |
    Seit fast 21 Jahren ist Arsène Wenger Trainer des FC Arsenal London. In den vergangenen Jahren blieben die Erfolge allerdings aus.
    Seit fast 21 Jahren ist Arsène Wenger Trainer des FC Arsenal London. In den vergangenen Jahren blieben die Erfolge allerdings aus. Foto: Andy Rain (dpa)

    Bill Clinton ist Präsident der USA, Europa lässt zu Macarena die Hüften kreisen und Berti Vogts gewinnt mit der deutschen Nationalmannschaft die Europameisterschaft. 1996. Das Jahr, in dem ein schlaksiger Franzose den englischen Arbeiterverein Arsenal London übernimmt. Ein Klub mit großer Tradition und dem noch größeren Glauben der Fans, damit erfolgreich sein zu können. Aber Arsène Wenger ist nicht nach London gekommen, um weiterhin die Bälle hoch und weit nach vorne bolzen zu lassen.

    Wenger will jenen Fußball spielen lassen, den der FC Barcelona über zehn Jahre später zelebriert. Britische Anhänger legen nicht sonderlich viel Wert auf ausgeklügelte Passstafetten. Eine eingesprungene Grätsche tut es auch. Diesen seltsamen Mann, der vor seinem Engagement einen japanischen Erstligisten trainierte, mögen sie aber dennoch. Größtenteils liegt das selbstverständlich an den Erfolgen, die er erringt. Bereits in seinem zweiten Jahr holt Wenger das Double. Insgesamt drei Mal gewinnt er die Meisterschaft, sechs Pokalerfolge kommen dazu. Von seiner Beliebtheit ist aber nichts mehr geblieben.

    Die meisten Anhänger wünschen sich, dass Wenger seinen am Ende der Saison auslaufenden Vertrag nicht verlängert. Sie fordern in den sozialen Medien das Aus des Franzosen. Im Stadion skandiert niemand mehr Wengers Namen. Zu lange liegen die großen Erfolge des 67-Jährigen zurück. Die letzte Meisterschaft datiert aus dem Jahr 2004. In seinem achten Jahr in London hatte der Elsässer das beste Team der Vereinsgeschichte geformt. Es blieb in der Liga eine Saison lang ungeschlagen. Zwei Jahre später hat das Team den FC Barcelona im Champions-League-Finale am Rande einer Niederlage, verliert aber in der Schlussphase. Seitdem geht es bergab.

    Schlechte Zeiten für FC Arsenal Trainer Arsène Wenger

    In der Liga enteilen die Klubs aus Manchester und der FC Chelsea. Wenger bleibt Coach. Er hat kaum Fürsprecher, mit Stan Kroenke bislang aber den wichtigsten Mann hinter sich. Der US-amerikanische Milliardär ist Eigentümer des FC Arsenal. Noch mehr als an Titel ist ihm an finanzieller Solidität gelegen. Wenger finanziert dem FC Arsenal praktisch im Alleingang das 2006 eröffnete Emirates Stadium. Er holt junge Spieler wie Thierry Henry, Dennis Bergkamp oder Nicolas Anelka, formt sie zu Weltstars und verkauft sie teilweise zu horrenden Summen weiter. Weil es Wenger zudem gelingt, Arsenal permanent in die Champions League zu führen, sind jahrelang Millionen-Einnahmen sicher. In den vergangenen Jahren investiert Wenger einen Teil des Geldes in Stareinkäufe wie Mesut Özil oder Alexis Sánchez.

    Der Erfolg aber bleibt aus. Einem verheißungsvollen Start in der Liga folgt in dieser Saison mal wieder ein rasanter Leistungsabfall. Am vergangenen Samstag verliert das Team 1:3 gegen Liverpool. Erstmals in der Ära Wengers droht dem Verein eine Saison ohne Champions League. Dort setzt es zudem im Achtelfinal-Hinspiel ein 1:5 beim FC Bayern.

    „Es ist keine ideale Situation, aber wir werden uns selbst eine Chance geben“, kündigt Wenger vor dem Rückspiel an (20.45 Uhr/Sky). Dabei muss er wahrscheinlich auf den erkrankten Mesut Özil verzichten und auch der Einsatz von Sánchez ist noch nicht sicher. Den mit Abstand besten Stürmer Arsenals hatte Wenger zuletzt auf die Bank verbannt. Der Franzose nennt dafür „taktische Gründe“. Die britischen Medien berichten aber von einem zerrütteten Verhältnis.

    Kein Erfolg. Ein schlechtes Verhältnis zum wichtigsten Spieler. Kaum Aussicht auf Besserung. Arsène Wenger saß schon auf der Bank Arsenals, als Macarena im Radio lief. Den kommenden Sommerhit wird er wohl nicht mehr als Trainer der Londoner erleben.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden