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Bundesliga: Nach Ibisevic-Rot: Jetzt muss der Audio-Schiri her

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Nach Ibisevic-Rot: Jetzt muss der Audio-Schiri her

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    Tobias Stieler stellte Vedad Ibisevic nach Verständnisproblemen vom Feld.
    Tobias Stieler stellte Vedad Ibisevic nach Verständnisproblemen vom Feld. Foto: Thomas Frey (dpa)

    Kommunikation ist oft Glückssache. Bittet die Frau ihren Mann, die Geschirrspülmaschine auszuräumen und der Katze Futter zu geben, riskiert sie das Leben des armen Tieres. Möglicherweise steckt Gatte die Katze in die Maschine. Man hört oft nur das, was man hören will.

    Tobias Stieler erging es anders. Er hörte, was er nicht hören wollte. Der Schiedsrichter der Partie Mainz gegen Berlin freute sich schon auf den Feierabend, als Hertha-Stürmer Vedad Ibisevic seine Leistung mit dem wenig schmeichelhaften Sch...-Wort zusammenfasste. Glaubt zumindest der Unparteiische. Ibisevic hingegen beharrt darauf, lediglich gesagt zu haben, dass es schlecht sei, wenn er vom Schiedsrichter zur Behandlung einer Wunde kurz vor Spielende vom Feld geschickt wird.

    Aussage gegen Aussage. Wem der DFB eher glaubt, ist abzusehen. Ibisevic wurde in der Liga bereits drei Mal mit Rot vom Feld geschickt. In seinem Vorstrafenregister befindet sich neben einem groben Foulspiel auch noch ein Ellbogencheck und eine Tätlichkeit. Hinzu kommt ein Platzverweis im Pokal wegen Schiedsrichterbeleidigung. Referee damals: Tobias Stieler. Ibisevic mag abseits des Platzes ein liebenswerter Kerl sein. Vielleicht bringt er kleine Igelchen durch den Winter und weint während Rosamunde-Pilcher-Filmen. Vor einer harten Bestrafung wird ihn das aber nicht bewahren.

    90 Minuten Thomas Müller für 1,99 Euro

    Was ihn noch retten könnte, wäre der Audio-Beweis. Nach dem durchschlagenden Erfolg des Videobeweises muss das der nächste Schritt sein. Jedem Spieler ein Mikro ans Trikot klemmen, und schon gehören Justizopfer wie der arme Ibisevic der Vergangenheit an. Für die DFL eröffnen sich so auch noch weitere Vermarktungsmöglichkeiten. Die Tonspur jedes einzelnen Akteurs ließe sich so verkaufen. 90 Minuten Thomas Müller für 1,99 Euro. Den großen Dortmunder Schweiger Sokratis gibt es schon für 50 Cent. Die besten Schiedsrichterbeleidigungen der Vorrunde im Weihnachtssonderangebot zusammen mit den lautesten Schreien nach harmlosen Trikotzupfern für fünf Euro.

    Der gesamte Erlös sollte selbstverständlich einem guten Zweck zugeführt werden. Einem Benimmkurs für unflätige Kicker beispielsweise.

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