Gleich in zweierlei Hinsicht zeigte sich der FC Ingolstadt am vergangenen Freitag spendierfreudig. Zum einen sammelte der Fußball-Zweitligist beim Heimspiel gegen Eintracht Braunschweig Spenden für die Ostafrika-Hilfe von „terre des hommes“. Mithilfe der Zuschauer (ein Euro pro verkaufter Eintrittskarte) und Hauptsponsor Audi kamen insgesamt 30000 Euro zusammen.
Zum anderen präsentierten sich die Ingolstädter aber auch sportlich äußerst spendabel und machten den Gästen aus Braunschweig ein großzügiges Geschenk, das diese zum einzigen Tor des Abends und damit zum 1:0-Sieg nutzten. Verantwortlich für das Präsent zeichneten insbesondere Abwehrspieler David Pisot und Torhüter Ramazan Özcan.
„Als ich rausgekommen bin, habe ich noch gerufen, aber David hat mich wohl nicht gehört“, beschrieb Özcan nach der Partie die Szene, die zum 0:1 durch Dominik Kumbela geführt hatte. Nach einer Flanke köpfte Pisot den Ball über den herauseilenden Özcan vor das eigene Tor, wo sich Kumbela kurz vor der Pause nicht zweimal bitten ließ und den Ball über die Linie drückte.
Das „wahre Gesicht“ in der zweiten Hälfte
Erst nach der Pause kamen die Ingolstädter besser in die Partie und zeigten, nach den Worten von Trainer Tomas Oral, ihr „wahres Gesicht“. Doch seine Akteure ließen bei den vorhandenen Tormöglichkeiten die Präzision und auch die Durchschlagskraft vermissen. „Wir müssen jetzt noch intensiver arbeiten, disziplinierter sein und das Glück erzwingen. Wenn wir das Gesicht der zweiten Halbzeit in den kommenden Spielen zeigen, bin ich optimistisch, dass wir auch wieder Siege einfahren“, sagte Oral.
Der 38-Jährige ist davon überzeugt, dass auch nach der nun beendeten und mehr als dürftig ausgefallenen Hinrunde – nach 17 Spielen liegt der FC 04 mit mageren zehn Punkten auf dem letzten Tabellenplatz – für die Schanzer in Sachen Klassenerhalt noch längst nichts verloren ist. Doch um in der Rückrunde den Weg aus dem Tabellenkeller antreten zu können, müssen die Ingolstädter vor allem in der Offensive eine Schippe drauflegen. Auch wenn sich die Mannschaft seit dem Trainerwechsel von Benno Möhlmannn auf Tomas Oral wieder in einem Aufwärtstrend zu befinden scheint, hapert es im Torabschluss. Seit drei Spielen wartet der FC auf das erste Tor unter der Regie Orals.
„Ich bin absolut davon überzeugt, dass unsere Offensivabteilung stark genug ist, Tore zu schießen und Siege einzufahren. Dafür brauchen wir aber eben auch mal das nötige Quäntchen Glück“, nahm Oral seine Stürmer etwas in Schutz. Zum fehlenden Glück gesellt sich nun jedoch auch noch Verletzungspech. Denn Moritz Hartmann, mit vier Toren und drei Vorlagen zweitgefährlichster Angreifer hinter Edson Buddle, wird den Schanzern in den beiden verbleibenden Spielen vor der Winterpause fehlen. Er fällt wegen eines Innenbandanrisses im Knie aus.
Eine gute Nachricht gab es für Ingolstadt am Wochenende aber dennoch: Nachdem auch die Konkurrenz im Tabellenkeller patzte, beträgt der Abstand des FC 04 auf einen Nichtabstiegsplatz weiterhin nur drei Zähler.