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Toni Kroos: So sieht man aus, wenn einem 120 Millionen Euro versprochen wurden

Toni Kroos

So sieht man aus, wenn einem 120 Millionen Euro versprochen wurden

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    Das kann man schon mal lachen. Toni Kroos hat seinen Vertrag bis 2022 bei Real Madrid verlängert und soll dafür rund 120 Millionen Euro kassieren.
    Das kann man schon mal lachen. Toni Kroos hat seinen Vertrag bis 2022 bei Real Madrid verlängert und soll dafür rund 120 Millionen Euro kassieren. Foto: Mariscal, dpa

    Stimmen die kolportierten Zahlen nur ansatzweise, hat Toni Kroos mit einer einzigen Unterschrift ausgesorgt. Rund 120 Millionen sollen ihm versprochen sein, wenn er seinen Vertrag bei Real Madrid bis 2022 erfüllt. Sorgen musste man sich schon vor der Unterzeichnung nicht um den 26-Jährigen machen. Bevor er 2014 zu Real Madrid wechselte, spielte er einige Jahre für den FC Bayern. Auch dort muss man sich gemeinhin keine Sorgen darum machen, ob das Geld für ein bisschen Kobe-Rind zum Frühstück reicht.

    Die Bayern aber wollten ihn 2014 nicht mehr. Also, sie wollten ihn freilich schon noch. Allerdings nicht zu den Bedingungen, die Kroos vorschwebten. Der wollte in die Gehaltsklasse von Müller und Götze aufsteigen. Aber Müller? Götze? Der eine bajuwarisches Aushängeschild mit Torganrantie, der andere der talentierteste deutsche Fußballer der Neuzeit. Und Kroos? Schon irgendwie gut, klar. Aber auch ein wenig fad. Immer diese Sicherheitspässe. Kein Dribbling. Viel zu wenige Tore.

    Real zahlt 30 Millionen für Kroos - ein Witz

    Toni Kroos ist der Chef im Mittelfeld der deutschen Nationalmannschaft.
    Toni Kroos ist der Chef im Mittelfeld der deutschen Nationalmannschaft. Foto: Carmen Jaspersen (dpa)

    Da kamen die 30 Millionen Euro gerade recht, die Real Madrid für Kroos bot. Was für ein Geschäft für den FC Bayern! 30 Millionen Euro für einen Spieler, den man sowieso nicht wirklich benötigt. Schließlich hatte man ja Schweinsteiger, Martinez und Thiago. Später wechselte Xabi Alonso auch noch nach München. Nur Pep Guardiola fand den Transfer nicht ganz so lustig. Er wird auch immer wieder als Argument angeführt, weshalb er nach drei Jahren den FC Bayern schon wieder verließ. Er fühlte sich unverstanden. Als Ersatz für Kroos bot man ihm Sami Khedira an. Der allerdings ist ein ganz anderer Spielertyp als Kroos. Karl-Heinz Rummenigge war das egal. Mittelfeldspieler für Mittelfeldspieler. Und strahlt Khedira nicht viel mehr Engagement als dieser phlegmatische Kroos aus? Um das Verhältnis zu Kroos-Berater Volker Struth war es auch nicht zwingend zum Besten bestellt.

    Zwei Jahre später ist Mario Götze zurück nach Dortmund gewechselt, nachdem er sich bei den Münchnern nicht durchgesetzt hatte. Khedira wird immer wieder von kleineren Verletzungen geplagt und spielt für Juventus Turin. Italienischer Serienmeister, aber das Fußball-Italien von heute ist eben auch nicht mehr zu vergleichen mit jenem der 90er-Jahre. Kroos spielt immer noch für Real Madrid. Er ist der Chef im Mittelfeld. Sollen Ronaldo, Benzeme und Bale da vorne wirbeln wie sie wollen - ohne Kroos landet kein Ball bei ihnen. Er leitet das Spiel der Königlichen an. Seine einstmals als Sicherheitspässe verpönten Bälle genießen nun den Ruf kleiner Kunstwerke. Es hat sich die Einsicht durchgesetzt, dass sich andere Spieler den Fuß ausrenken würden, wenn sie sich am Standardrepertoire Kroos' versuchen würden. Nur weil es leicht ausschaut, ist es nicht leicht.

    Kroos ist nun in Madrid in der Gehaltstabelle hinter Cristiano Ronaldo auf Platz zwei vorgerückt. Er war Stammspieler unter Guardiola und ist es jetzt unter Zinedine Zidane. Carlo Ancelotti hat auf ihn gesetzt und Joachim Löw vertraut ihm das Spiel der deutschen Nationalmannschaft an. Kroos ist ein Weltstar. Beim FC Bayern schickte man ihn weg, weil er so viel verdienen wollte wie Götze.

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