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Eishockey: Reindl kandidiert gegen Kaufbeurer Harnos für DEB-Vorsitz

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Reindl kandidiert gegen Kaufbeurer Harnos für DEB-Vorsitz

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    Franz Reindl hat sich entschlossen um den DEB-Vorsitz zu kandidieren.
    Franz Reindl hat sich entschlossen um den DEB-Vorsitz zu kandidieren. Foto: Ronald Wittek (dpa)

    "Ich habe mich zur Kandidatur entschieden", sagte Reindl der Nachrichtenagentur dpa. Zuletzt waren vor allem von den Proficlubs und aus dem Kreise der DEB-Auswahl die Rufe nach dem früheren Nationalspieler und langjährigen Spitzenfunktionär lauter geworden, die Kritik an Amtsinhaber Harnos aber größer. "Für mich kann es nur einen Kandidaten aufs Präsidentenamt geben: Franz Reindl", hatte NHL-Star Marcel Goc nach Platz 14 bei der WM in Minsk und dem damit schlechtesten deutschen Abschneiden seit 2009 am Vortag gesagt.

    Auch vor und während der WM hatten die DEL-Clubs, die bei der Wahl im Juli allerdings nicht wahlberechtigt sind, Harnos scharf kritisiert und Reindl gefordert. "In den letzten Jahren wurde nicht viel getan. Das aktuelle Präsidium hat sich in Grabenkämpfe verstrickt, und der Sport bleibt mal wieder auf der Strecke", hatte etwa Wolfsburgs Manager Charly Fliegauf, der für die DEL im sogenannten Kompetenzteam auch für die Nationalmannschaft zuständig ist, gesagt.

    Harnos selbst wollte sich während der WM nicht äußern und war auch am Dienstagabend nach Reindls Kandidatur-Ankündigung nicht zu erreichen. Der DEB-Präsident hatte vier Tage vor der WM seine erneute Kandidatur und Reindls Ausscheiden als Generalsekretär zum 1. Juli angekündigt. "Ich war auch total überrascht und auch etwas enttäuscht, dass so ein Thema vor dem einzigen Saisonhöhepunkt, der der Nationalmannschaft nach der verpassten Olympia-Qualifikation noch geblieben ist, thematisiert wird", hatte Fliegauf gesagt.

    Harnos hatte den auch international renommierten Reindl bereits 2011 als Sportdirektor entmachtet. Der Olympia-Bronzemedaillengewinner von 1976 wollte sich eigentlich entnervt ganz aus dem DEB zurückziehen und auf seine Rolle als Geschäftsführer der Organisationsgesellschaft für die WM 2017 in Deutschland und Frankreich konzentrieren. Durch den Zuspruch und die Aufforderung, gegen Harnos anzutreten, entschloss sich der 59-Jährige nun aber zur Kandidatur.

    "Insbesondere aus Kreisen der Spielerinnen und Spieler, von Klubs und Vereinen des professionellen, semiprofessionellen und Amateurbereichs sowie von verschiedenen Landesverbänden wurde mir zuletzt verstärkt signalisiert, dass man sich dort eine Alternative für die Führung des DEB wünsche", schrieb Reindl den DEB-Mitgliedern, die am 19. Juli das neue DEB-Präsidium wählen. Die DEB-Mitglieder setzen sich aus den Landesverbänden und den in den DEB-Ligen spielenden Clubs zusammen.

    Vor allem unter den Clubs gibt es etliche Kritiker von Harnos, dem neben der Entmachtung Reindls unter anderem verfehlte Personalpolitik und das schlechte Verhältnis zur DEL vorgeworfen wird.

    Die Landesverbände galten bislang als Unterstützer von Harnos. Zuletzt hatte Dieter Hillebrand als Vorsitzender des mächtigen Bayerischen Eissportverbandes Harnos die Unterstützung zugesagt. "Es gibt eine nicht unbedeutende Zahl an Verbänden im Westen, Osten und Norden, die definitiv einen Wechsel im Präsidium des Deutschen Eishockey-Bundes befürworten", teilten dagegen Rainer Schumacher, Vizepräsident des Niedersächsischen Eissport-Verbands, und Andreas Werkling, Präsident des Landesverbands Sachsen-Anhalt, gemeinsam mit. (dpa)

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