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Mode: Designermode kann durchaus alltagstauglich sein

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Designermode kann durchaus alltagstauglich sein

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    Designermode kann durchaus alltagstauglich sein
    Designermode kann durchaus alltagstauglich sein

    Wenn man sich die männlichen Models auf den Laufstegen in Paris, Mailand und Co. anschaut, hat man den Eindruck, dass die klassische und zeitlose Herrenmode eine Pause einlegt. Aber sind die aktuellen, extravaganten Frühlingsoutfits tatsächlich alltagstauglich? Und worauf sollten Herren achten, die sich mit Designermode 2017 kleiden möchten?

    Bei den meisten Männern hält sich die Freude an einem ausgiebigen Shopping-Bummel bekanntlich in Grenzen. In zehn Geschäften nach der perfekten Jeans suchen, doppelt so viele anprobieren und zu guter Letzt ewig an der Kasse anstehen: Es verwundert angesichts dieses Szenarios nicht wirklich, dass viele Männer Shopping eher lästig finden und es nur dann tun, wenn wirklich Bedarf besteht – dieses vermeintliche Klischee wird tatsächlich von einigen Studien bestätigt. Glücklicherweise können die Herren dem ganzen Stress entkommen, indem sie einfach ihren Laptop aufklappen und alles, was sie brauchen, im Internet kaufen. Selbst die Mode von angesagten Designern lässt sich mittlerweile bequem online bestellen. Shops wie yoox führen beispielsweise High-End-Fashion, die zudem den begehrten Vintage-Touch hat, denn die edlen Stücke stammen aus vergangenen Kollektionen. Das kommt dem typischen deutschen Mann durchaus entgegen, denn anstatt sich an neue Trends zu wagen, kleidet er sich lieber in Teile, die ihre Alltagstauglichkeit bereits bewiesen haben.

    Angesichts dessen bereitet ihm die Frühlingsmode 2017 durchaus leichte Kopfschmerzen. Als beispielsweise Alessandro Michele (Chefdesigner von Gucci) auf den Laufstegen Schluppenbluse und 70s-Schlaghose für den modebewussten Herren präsentierte, war klar, dass der androgyne Dandy-Typ endgültig zurück ist. Nur entspricht dieser exzentrische Stil nicht unbedingt dem Geschmack des unauffälligen Kerls von nebenan. Viele Männer sind nicht so leicht davon zu überzeugen, dass ein Pullover auch bordeauxrot oder sattgrün sein darf, wie Jens Bastian erklärt, der Chefeinkäufer von Outfittery. Zudem sind die neuen Trends längst nicht immer 1:1 umsetzbar, weil oftmals einfach nicht alltagstauglich. Aber das müssen sie auch gar nicht sein.

    Wer in den neusten Laufsteg-Trendteilen eine gute Figur machen, dabei aber nicht zu sehr auffallen möchte, muss sein Outfit einfach geschickt zusammenstellen. Das italienische Modehaus Etro ist beispielsweise dafür bekannt, die Teile seiner Kollektionen in kräftigen Pastellfarben zu halten und sie mit reizvollen Paisley-Mustern zu veredeln. Auch für den Frühling/Sommer 2017 präsentierte das Designerlabel eine konisch geformte, extrem lässig sitzende Hose aus leichtem Stoff, die durch ihr außergewöhnliches Muster besticht (siehe hier). Für noch mehr Lässigkeit sorgen die leicht umgekrempelten Hosenbeine. Dazu trug das Model auf dem Laufsteg schwarze Sandalen und einen ebenfalls lässigen Pullover mit einem etwas größeren runden Ausschnitt. Als Begleitung hatte er einen tierischen Freund an seiner Seite. Zugegeben, genau danach sah das ganze Outfit auf den ersten Blick auch aus: "Ich stehe von der Couch auf und gehe eine Runde mit meinem Hund spazieren".

    Sowohl der Pullover als auch die Hose sitzen etwas zu locker, was zwar absolut dem neuen Leisure-Chic entspricht, für den Durchschnittsmann aber bereits zu viel des Guten sein könnte. Deutsche Männer tendieren nämlich eher zu Normcore – dem Verschwinden in der Masse – als zu Exzentrik, wie Modeexperten wissen. Trägt man allerdings nur die Hose von Etro, kombiniert mit klassische schwarze Loafers und ersetzt den bunten Pullover durch ein unifarbenes Shirt sowie eine schlichte Strickjacke in Beige oder Grau, hat man ein absolut alltagstaugliches Outfit kreiert. Das Designerstück kommt in dieser Kombination eher dezent zur Geltung, es unterstreicht aber wirkungsvoll das Gespür seines Trägers für Mode.

    Was die Designer auf den Laufstegen präsentieren, ist im Alltag also nicht immer tragbar. Wer sich jedoch ganz gezielt einzelne Kleidungsstücke herauspickt und sie für sich neu kombiniert, wird in Designermode mit Sicherheit eine sehr gute Figur machen.

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