Ansichtssache
Die Ulrichswerkstätten sind für Menschen mit Behinderung mehr als bloß ein Arbeitsplatz. Zwei Mitarbeiter haben mit Sonja Nagel über ihre Arbeit in dem besonderen Betrieb gesprochen.
Während sich viele Menschen in der Früh schlecht gelaunt auf den Weg zur Arbeit machen, läuft Florian Reinschlüssel mit einem Lächeln auf den Lippen zu seinem Arbeitsplatz. Seit drei Jahren ist er in der Montage tätig. Jeden Tag freut er sich auf seine Kollegen, mit denen er sich bestens versteht. Und auf die Arbeit an sich.
Geschickt und gründlich
An seinem Arbeitsplatz angekommen – ein einfacher Holztisch, den er sich mit vier Kollegen teilt – beginnt er sogleich mit seiner Aufgabe, dem Fertigstellen von Produktproben der Firma Dr. Grandel. Mit geschickten Handgriffen und automatisierten Bewegungen beginnt der 22-Jährige das Anbringen der Proben. Mit Hingabe klebt er die kleinen Cremetütchen auf einen bedruckten Karton. „Zwei Probepäckchen kommen in einen Flyer“, erklärt Reinschlüssel, der mit beachtlicher Genauigkeit ans Werk geht. An sich nichts Besonderes. Doch Reinschlüssel hat eine Behinderung, die ihm auf dem freien Arbeitsmarkt wohl kaum eine Chance lassen würde.
In den Ulrichswerkstätten Augsburg, eine Einrichtung der Caritas Augsburg Betriebsträger gGmbH, im Hanreiweg gibt es für 513 Männer und Frauen nicht nur ein umfassendes Förderangebot. Hier finden sie auch Arbeit, die sie trotz ihrer Einschränkungen ausführen können. Reinschlüssel genießt das. „Meine Arbeit macht mir so viel Spaß“, erzählt der sympathische Mann mit Begeisterung. „Hier fühle ich mich wohl, wie die Nummer eins“, fügt er mit einem Schmunzeln hinzu.
Zweite Liebe Fußball
Eine Anerkennung, die er an vielen anderen Arbeitsstätten wohl so nicht bekommen würde. Dank der Ulrichswerkstätten kann Reinschlüssel ein normales, unbeschwertes Leben führen. „Vor allem die Ausflüge, die wir von der UWA aus machen, sind toll“, erzählt er. „Wir waren zum Beispiel schon im Skyline Park, im Sea Life oder auch in den Bavaria-Filmstudios.“ Alles Sachen, die den 22-Jährigen begeistern.
Genauso wie Fußball. Obwohl Florian Reinschlüssel seine Arbeit liebt, freut er sich trotzdem schon auf den Moment, wenn der Arbeitstag ein Ende hat. Dann nämlich geht’s oft ins Stadion zu seiner zweiten Liebe, dem FC Augsburg.
"Mir macht alles Spaß"
Eine ähnliche Geschichte erzählt Franz Hubacek. Auch er hat eine Behinderung und ist deshalb in den Ulrichswerkstätten beschäftigt. Seit 25 Jahren ist er im Metallbereich tätig. „Ob Flexen, Carbonschweißen, Bündeln oder Bohren, mir macht alles Spaß“, sagt Hubacek. Er genießt es, dass er in seiner Abteilung immer etwas zu tun hat, und greift dabei auch gerne seinen Kollegen unter die Arme. Die Beschäftigten stellen hier als Zulieferer Metallteile her, die dann weiterverarbeitet werden. „Mit den Kollegen verstehe ich mich sehr gut, wir haben viel Spaß zusammen. Das gehört schließlich auch dazu“, erzählt Hubacek. Auch an den Freizeitangeboten beteiligt er sich immer gerne: Ob Fahrten nach Italien oder Urlaub in Kroatien – das Reisen gehört zu Hubaceks Leidenschaft.
Stolz zeigt er seine Aufgabe und entfernt mit gleichmäßigen und gezielten Hammerschlägen Metallreste von einer Stange. Schon nach kurzer Zeit hat Hubacek die Oberfläche des Metallteils geglättet. Lächelnd präsentiert er das Resultat und beschreibt das weitere Vorgehen seiner Kollegen am Arbeitsplatz.
Langer Weg
Dass sein Herz an den Ulrichswerkstätten hängt, hat er in der Vergangenheit bewiesen. Aufgrund eines Umzugs nach Geltendorf wäre eigentlich eine andere Werkstätte für ihn zuständig gewesen. Doch Hubacek ließ sich auch durch den langen Arbeitsweg nicht davon abhalten, jeden Tag nach Augsburg zu fahren. Seit einigen Monaten wohnt er wieder in Augsburg und genießt die freie Zeit, die er dank seines kurzen Arbeitsweges hat. Hier ist sein Zuhause – und hier hat er das gute Gefühl, gebraucht zu werden.
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