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Neuschwanstein: Von den vermissten Chinesen fehlt jede Spur

Neuschwanstein

Von den vermissten Chinesen fehlt jede Spur

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    Eine Fahndung im gesamten Schengenraum: Im Sommer hat die Polizei mit großem Aufwand (und wie auf unserem Foto von der Pöllatschlucht) nach zwei vermissten Chinesen gesucht.
    Eine Fahndung im gesamten Schengenraum: Im Sommer hat die Polizei mit großem Aufwand (und wie auf unserem Foto von der Pöllatschlucht) nach zwei vermissten Chinesen gesucht. Foto: Benedikt Siegert

    Am Ende waren es einfach zwei Asiaten in einem Mietwagen, kaum ungewöhnlich, wäre da nicht der Fall Chen. Jemand hatte von dem seit Sommer vermissten Ehepaar aus dem Südosten Chinas gehört und geglaubt, es an einer Tankstelle in Landsberg erkannt zu haben. Also Polizeieinsatz, Kontrolle, Nachfrage beim Autovermieter am Flughafen und verdutzte Gesichter: Es waren nicht Sihong und Xiaoxia Chen. Vor vier Monaten verschwanden die beiden Touristen spurlos von Parkplatz P1 unterhalb von Neuschwanstein, besser gesagt: Dort haben sie sich vermutlich absichtlich von ihrer Reisegruppe abgesetzt, wie die Polizei inzwischen glaubt.

    Die Vermisstenfälle 21 und 22 der Füssener Polizei in diesem Jahr gehören zu mehreren Meldungen über Menschen, die plötzlich nicht mehr aufzufinden sind. Allerdings sind nicht alle Fälle so spektakulär, wie das Verschwinden der beiden Chinesen. Oft tauchen als vermisst gemeldete Personen nach ein paar Tagen wieder auf.

    Ihre Reisepässe haben sie damals beim Reiseleiter zurückgelassen

    Im Fall Chen ist vieles im Dunkeln geblieben, sagt Christian Eckel, Sprecher des Polizeipräsidiums Schwaben Süd/West. Die Episode an der Tankstelle in Landsberg, ein paar Hinweise: Bislang hat die Fahndung kaum etwas ergeben – dabei werden die Chinesen seit Monaten im gesamten Schengenraum gesucht. Ihre Pässe haben sie damals zurückgelassen, als Pfand beim Leiter ihrer Reisegruppe.

    Noch immer hält die Polizei Kontakt zur chinesischen Botschaft. Die Allgäuer hätten um „Umfeldermittlungen“ gebeten. Soll heißen: Wer hatte in China zuletzt Kontakt mit Sihong und Xiaoxia Chen, haben sie sich dort vielleicht gemeldet? Der 37-jährige Sihong Chen hat in Xiamen im Finanzbereich eines Unternehmens gearbeitet, seine zwei Jahre ältere Frau im Einzelhandel. Ob die Allgäuer Polizei eine DNA-Probe der beiden Chinesen bekommt, ist offen. Deshalb nachgefragt habe sie jedenfalls, sagt Eckel.

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