Startseite
Icon Pfeil nach unten
alfa unplatziert
Icon Pfeil nach unten

Region Augsburg: Wie der Benzinpreis das Fahrverhalten beeinflusst

Region Augsburg

Wie der Benzinpreis das Fahrverhalten beeinflusst

    • |
    Autofahrer freuen sich: Benzin und Diesel sind günstig.
    Autofahrer freuen sich: Benzin und Diesel sind günstig. Foto: Karl-Josef Hildenbrand/Symbolbild (dpa)

    Der Ölpreis fällt und fällt und viele freuen sich darüber. Ein Liter Super-Benzin ist teilweise für 1,17 Euro zu haben - vor einigen Monaten bekam man nicht einmal Diesel so günstig. Der kostet mittlerweile etwa 90 Cent pro Liter. Bei solchen Treibstoffpreisen spielen vielleicht einige mit dem Gedanken, statt eines sparsamen Autos ein stärkeres, größeres Modell zu kaufen, obwohl das mehr Sprit verbraucht.

    Der Verkaufsleiter von Mercedes Schäfer und Waibl in Schwabmünchen und Königsbrunn, Christoph Menter, konnte in seinem Haus keinen solchen Trend ausmachen. Der Spritverbrauch sei für die Kunden bei einer Neuanschaffung nach wie vor wichtig, sagt Menter. Auch das Interesse an Elektroautos und Hybrid-Fahrzeugen sei wegen der günstigen Treibstoffpreise nicht gesunken.

    Ähnliches beobachtet sein Kollege Gunnar Prinzing, der beim Autohaus Weiss in Aichach für die Marke Hyundai zuständig ist. Am Käuferverhalten habe sich im Vergleich zum Vorjahr nichts geändert, sagt er. Die Sparsamkeit eines Autos sei immer noch wichtig, niedrige Verbrauchswerte immer noch ein gutes Verkaufsargument. Auch Bernd Öxler, Verkäufer bei Mazda Frey in Gersthofen, hat dieselbe Beobachtung gemacht. Er meint, dass der Spritpreis noch zwei bis drei Jahre so niedrig sein müsste, damit sich die Autokäufer umstellen.

    Auch bei Autovermietungen hört man von wenig Veränderung. Lediglich von einem ganz kleinen Anstieg von Vermietungen an Ausflüglern an den Wochenenden berichtet eine Filiale in der Region.

    Umweltschützer warnen vor Trend zum größeren Auto

    Wenngleich wegen der niedrigen Treibstoffpreise nicht mehr Spritfresser verkauft werden, so sind Umweltschützer doch kritisch.

    Die stellvertretende Vorsitzende des Bund Naturschutz im Landkreis Aichach-Friedberg, Doris Gerlach, ist besonders skeptisch. Sie macht schon seit längerer Zeit einen Trend zu größeren Autos aus. Vor allem kritisiert sie aber, dass viele schon auf kurzen Strecken, die gut zu Fuß oder mit dem Rad zu bewältigen wären, mit dem Auto fahren. Sie glaubt, dass durch die niedrigen Spritpreise dieser Trend sich besonders verstärken könnte.

    Werden Tickets für Bus und Tram jetzt günstiger?

    Auch die Sprecherin von Greenpeace Augsburg, Verena Gensler, befürchtet, dass wegen des günstigen Treibstoffs die Menschen öfter mit dem Auto fahren und nicht mit dem Rad oder der Bahn. Gerlach vom Bund Naturschutz sagt daher: „Ich weiß, dass das unbeliebt ist, aber ich würde höhere Spritpreise begrüßen.“

    So verhalten Sie sich richtig im Stau

    In den Rückspiegel schauen: Landen Reisende trotz aller Planung im Stau, sollten sie sich vorsichtig dem Stauende nähern, sanft abbremsen und das Fahrzeug ausrollen lassen. "Die größte Gefahr im Stau droht von hinten", sagt Jürgen Wolz vom TÜV Süd.

    Wolz rät weiter: "Das eigene Fahrzeug ganz leicht Richtung seitlicher Begrenzung orientieren, dazu ein bis zwei Fahrzeuglängen Abstand zum Vordermann einhalten. Nur so hat man die Chance, zu reagieren, wenn der Fahrer hinter einem das Stauende übersehen hat".

    Mitreisende warnen: "Einerseits ist der Einsatz von Warnblinkern sinnvoll, wenn man sich dem Stauende an einer unübersichtlichen Stelle nähert", so Wolz. Andererseits könne zu frühzeitiges Einschalten den folgenden Verkehr unnötig stark abbremsen.

    Gasse freilassen: "Steht man erst einmal im Stau, unbedingt den Motor abschalten, selbst bei kurzen Wartezeiten. Rollt der Verkehr wieder an, sollte der Abstand zum Vordermann bei ein bis zwei Fahrzeuglängen liegen", sagt der TÜV-Experte ...

    ... wenn irgendwie möglich, sollten die Fahrer eine Rettungsgasse bilden. Das würde im Notfall Menschenleben retten. Bei drei Fahrspuren müsse die Rettungsgasse zwischen dem linken äußeren und dem zweiten Fahrstreifen von links gebildet werden. Die Unfallstelle solle man dann rasch passieren. Denn Gaffen würde wieder nur Stau verursachen.

    Spur halten: Ständige Spurwechsel beschleunigen das Durchfahren von Staus kaum. Dafür sei es laut TÜV-Angaben kein Problem, auf der rechten Spur im Verkehr mitzuschwimmen und dabei gegebenenfalls Fahrzeuge rechts zu überholen, ...

    ... die Standspur hingegen dürften Autofahrer nicht benutzen - außer explizite Hinweisschilder berechtigen sie dazu.

    Umfahrungen: Meist sind schmale Nebenstraßen schnell ebenso verstopft wie die Hauptstraßen, ...

    ... denn viele Verkehrsteilnehmer nutzen das gleiche Kartenmaterial auf ihren Navigationssystemen und teilen so nicht nur ihre Hauptrouten, sondern auch die Ausweichstrecken.

    Bei einem so niedrigen Spritpreis, der das Autofahren günstiger macht, müsse „fast schon der Staat eingreifen“. Sie fordert von Verkehrsgesellschaften, jetzt die Ticketpreise für die Auto-Alternativen Bus und Bahn zu senken.

    Doch das sei kurzfristig gar nicht möglich, sagt die AVV-Sprecherin Sabine Goßner. Die Bestimmung des AVV-Tarifs folge engen Regeln und einem neuen Tarif müssten auch Behörden zustimmen. Die Stadtwerke Augsburg haben in letzter Zeit keinen Fahrgastrückgang in Bussen und Straßenbahnen festgestellt, obwohl die Alternative Auto günstiger wurde.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden