Zwei Flutpolder sollen im Kreis Dillingen kommen
Bayerns Umweltministerin Ulrike Scharf informiert in Höchstädt Politiker aus der Region über das Konzept zum Hochwasserschutz. Sie wird von Demonstranten mit Pfiffen empfangen.
Der Empfang ist nicht freundlich. Als Bayerns Umweltministerin Ulrike Scharf am Freitagmorgen kurz vor 9 Uhr vor dem Höchstädter Schloss aus dem Auto steigt, blasen Gegner der geplanten Flutpolder in Trillerpfeifen. Die CSU-Politikerin ist auf dem Weg zu einer Informationsveranstaltung für Mandatsträger aus der Region, die im Schloss über die umstrittenen Polderpläne für einen besseren Hochwasserschutz informiert werden. Zuvor sieht Scharf die Transparente, die von der Bürgerinitiative Rettet das Donauried und anderen Gegnern in die Höhe gehalten werden. „Polder zerstören Heimat“, heißt es auf dem Banner, das Irmgard Kaltner aus Tapfheim in Händen hält. „Wir haben ein kleines Paradies mit vier Hektar im geplanten Polder“, sagt Kaltner. Der Gremheimer Anton Gufler sagt: „Wir werden die Badewanne der Nation.“ Und Hubert Mayer, der Sprecher der BI Rettet das Donauried, kritisiert das Dialogverfahren, weil von vorneherein feststehe, dass Polder an der Donau gebaut werden sollen. „Und das, obwohl Polder schon 20 Kilometer hinter Donauwörth keine Wirkung mehr haben.“ Am Freitag seien die Politiker der Region informiert worden, nicht aber die Betroffenen.
Ministerin Scharf spricht mit den Demonstranten und verspricht: „Ich komme am 19. Dezember noch einmal selber hierher.“ In einer Veranstaltung sollen die Bürger darüber informiert werden, was am Freitagmittag im Wasserwirtschaftsamt in Donauwörth bekannt gegeben wird. Scharf widerspricht, dass die Anliegen der Betroffenen nicht ernst genommen worden seien. In die Polderplanung seien „viele Anregungen aus ihrer Region eingeflossen“. Landtagsabgeordneter Georg Winter verteidigt die Planungen zum Hochwasserschutz. „Wenn das nächste Hochwasser da ist, und wir hätten nichts getan, dann wären die Vorwürfe groß“, sagt Winter.
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