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Airbus: Airbus-Chef Tom Enders tritt 2019 ab

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Airbus-Chef Tom Enders tritt 2019 ab

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    Seit 2012 war Tom Enders Airbus-Chef. 2019 soll er nun abtreten.
    Seit 2012 war Tom Enders Airbus-Chef. 2019 soll er nun abtreten. Foto: Tobias Hase, dpa (Archivbild)

    Airbus-Chef Tom Enders tritt 2019 ab. Das teilte der europäische Flugzeugbauer am Freitag mit. Überdies werde Airbus-Geschäftsführer Fabrice Brégier seinen Job im Februar 2018 abgeben, er werde von Airbus Helicopters-Chef Guillaume Faury ersetzt.

    Die Entscheidungen wurden nach einer Sitzung des Airbus-Verwaltungsrates am Donnerstag getroffen. "Es ist ein Privileg, diesem großartigen Unternehmen dienen zu dürfen. Dazu gehört auch die Verantwortung, für eine reibungslose Nachfolge zu sorgen, wenn die Zeit reif ist", sagte Enders laut Mitteilung. "Für die 2020er-Jahre brauchen wir frische Kräfte." Sein Vertrag endet mit der Hauptversammlung im April 2019.

    Airbus-Chef Tom Enders hört 2019 auf

    Enders war zuletzt wegen einer Schmiergeldaffäre bei Airbus als Zeuge vernommen worden. Dabei geht es um den Verdacht der Bestechung ausländischer Beamter sowie um Geldwäsche-Vorwürfe. Erschwerend hinzu kommen immer wieder technische Probleme bei Airbus, zuletzt bei Triebwerken von Mittelstreckenjets. Schon vor einigen Wochen war in Medienberichten über eine Ablösung Enders spekuliert worden. Es hatte damals das Gerücht gegeben, Frankreichs Präsident Emmanuel Macron wolle einen Wechsel. Am Donnerstag hatte Airbus-Verwaltungsratschef Denis Ranque erstmals offiziell erklärt, dass aus seiner Sicht Wechsel im Topmanagement nötig sind.

    Airbus ist ein Politikum. Deutschland und Frankreich halten jeweils 11,1 Prozent der Anteile an dem Erzrivalen des US-Flugzeugbauers Boeing, Spanien weitere 4,2 Prozent. Der unter dem Spitznamen "Major Tom" bekannte Enders steht seit 2012 an der Spitze des Konzerns, der damals noch EADS hieß.

    Enders baute Airbus radikal um

    Der frühere Fallschirmjäger der Bundeswehr baute Airbus radikal um und straffte die Führungsstrukturen, zuletzt trieb er zudem die Digitalisierung voran. Dabei setzte er sich stets dafür ein, den Staatseinfluss bei Airbus zurückzudrängen und den Luftfahrtriesen zu einem "normalen Unternehmen" zu machen. Airbus beschäftigt weltweit rund 134.000 Mitarbeiter und machte 2016 einen Umsatz von 67 Milliarden Euro. afp/dpa/AZ

    Das ist Airbus

    Airbus ist als Tochtergesellschaft der Airbus Group (bis 2013 EADS) Europas führender Flugzeughersteller. Der Hauptsitz des Konzerns befindet sich in Toulouse (Frankreich).

    Ende 1970 schließen sich die Gründungsmitglieder der französischen "Aérospatiale" und die Deutsche Airbus zur "Airbus Industrie" zusammen. Sie bilden seither das Gegengewicht zum US-Konzern Boeing.

    2001 erhält Airbus zum ersten Mal mehr Aufträge als Boeing. Auch in Deutschland gibt es mehrere Betriebsstandorte. Airbus produziert unter anderem in Hamburg, Bremen und Buxtehude.

    2009 wird "Airbus Military" gegründet, ein Zusammenschluss sämtlicher militärischer Luftfahrzeug-Programme des Unternehmens.

    2013 erwirtschaftet die Airbus Group einen Umsatz von 59 Milliarden Euro. Weltweit arbeiten 144.000 Mitarbeiter für den Konzern.

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