Startseite
Icon Pfeil nach unten
Wirtschaft
Icon Pfeil nach unten

Kommentar: Bei der Bahn rächen sich die Fehler der Vergangenheit

Kommentar

Bei der Bahn rächen sich die Fehler der Vergangenheit

    • |
    Ab 2019 muss die Deutsche Bahn wegen Baustellen mehrere Strecken sperren.
    Ab 2019 muss die Deutsche Bahn wegen Baustellen mehrere Strecken sperren. Foto: Jan Woitas, dpa (Symbolbild)

    Auf der größten Baustelle der Deutschen Bahn wird nicht gehämmert, gebohrt oder geschweißt. Diese Baustelle existiert auf dem Papier, in Quoten und Statistiken. Sie zeigen schwarz auf weiß, wo das derzeit gewaltigste Problem des Konzerns liegt: bei der Pünktlichkeit. Fast jeder dritte Zug kommt mehr als sechs Minuten zu spät in den Bahnhof, der Konzern steuert dieses Jahr auf einen neuen Negativrekord an Verspätungsminuten zu.

    Bahn-Chef muss für die Fehler seiner Vorgänger zahlen

    Das liegt zum Teil am Wetter, an Gewittern, Blitzeinschlägen und Starkregen, kurz: Faktoren, auf die auch die Bahn wenig Einfluss hat. Es liegt aber auch am Unternehmen selbst und den Menschen dahinter. Jahrelang haben Manager den Konzern auf Profit getrimmt. Vor allem unter dem ehemaligen Bahnchef Hartmut Mehdorn wurde an Strecken und Zügen gespart. Das rächt sich nun, denn marode Trassen und alte Fahrzeuge sind nun mal anfällig für Störungen.

    Jetzt stecken Bund und Bahn so viel Geld in ihre Infrastruktur wie nie zuvor. Das Pünktlichkeits-Problem löst das aber erst auf lange Sicht. In den kommenden Jahren wird die Verspätungs-Bilanz der Bahn durch die Baustellen dagegen eher schlechter als besser ausfallen. Das ist der Preis, den Bahn-Chef Richard Lutz für die Fehler seiner Vorgänger zahlen muss.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden